Velbert. Die Dreiband-Asse lassen auch in der kommenden Saison die Kugeln am Buschberg rollen. Das Vereinsleben steht derweil weitgehend still.

Seit Monaten sind die Queues im Schrank und die Billardheime geschlossen. Da kam die Nachricht vom Saison-Abbruch in den Billardklassen nicht mehr überraschend. Auch in der Königs-Disziplin, der Dreiband-Bundesliga, ist Feierabend, noch bevor die Hinrunde komplettiert werden konnte.

Der BSV Velbert hatte bereits vor Monaten damit gerechnet, einige Ligarivalen hatten sich gar ausdrücklich dafür eingesetzt. Seit ein paar Wochen herrscht nun Gewissheit und – soweit in Pandemiezeiten möglich – Planungssicherheit. Denn nun können die Clubs bereits die Planungen für die neue Saison in Angriff nehmen.

Die Spielzeit 2020/21 fällt unter den blauen Tisch

Die gerade abgebrochene Spielzeit fällt unter den blau betuchten Tisch, die Spielzeit 2021/22 fängt praktisch genau so an, wie die Saison 2020/21. Denn es gibt diesmal anders als im Vorjahr weder auf noch Absteiger. Damit bleibt der BSV Velbert, der in der jüngeren Vergangenheit gleich zweimal den Abstieg aus der Bundesliga hinnehmen musste, erstklassig.

Der Ligaerhalt nach dem wiederholt geschafften Wiederaufstieg war auch das erklärte Ziel und das wird er auch in der kommenden Saison sein. Das bekräftigt der Vorsitzende Werner Klingberg: „Es geht für uns darum, die Klasse zu halten. Das ist in dieser Liga schwierig genug - sie ist die beste der Welt.“

Zumal Klingberg immer noch befürchten muss, dass die Bundesliga bald um zwei Teams verkleinert wird. Das hatte die Deutsche Billard-Union vor einiger Zeit angekündigt. Demnach sollen nur noch acht statt der seit vielen Jahren gewohnten zehn Teams spielen.

In der Saison, in der das Feld dann reduziert wird, würden dann womöglich gleich vier Absteiger fällig. Wann diese Änderung greift, steht allerdings noch nicht fest.

Immerhin: In der nun abgebrochenen Saison hatten die Velberter durchaus gezeigt, dass sie in der Lage waren, den Klassenerhalt sportlich zu schaffen. Als der Vorhang fiel, stand das Team um den belgischen Weltmeister Eddy Merckx auf Tabellenplatz fünf.

Diesem Team vertraut der BSV auch in der kommenden Saison: Voraussichtlich bleibt es komplett zusammen: „Ich habe bereits von allen Spielern mündliche Zusagen bekommen“, sagt der Vorsitzende Werner Klingberg.

Es fehlt: Fachsimpeln unter Spielern und Zuschauern bei den Velbert Open im Clubheim. Turniere und Training sind derzeit nicht erlaubt
Es fehlt: Fachsimpeln unter Spielern und Zuschauern bei den Velbert Open im Clubheim. Turniere und Training sind derzeit nicht erlaubt © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Auch die internationalen Asse wie Raymund Zwertz (Niederlande), Ismail Sahin (Türkei) und Top-Spieler Eddy Merckx (Belgien) sind fest eingeplant, auch wenn hier die Entwicklung bei den europäischen Ein- und Ausreise-Bestimmungen abgewartet werden muss.

Dazu kann der BSV auf seine bewährten und erfahrenen Spieler wie Torsten Anders, Volker Simanowski, Philipp Leu und Stefan Dirks bauen.

Sieht es somit für das Aushängeschild noch recht vielversprechend aus, so stellt sich die Situation für den Gesamtverein durchaus ernst dar. „Seit über einem Jahr ruht praktisch der Betrieb.

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In dieser Zeit haben etliche unserer Mitglieder keinen Queue mehr in der Hand gehabt“, sagt der Vorsitzende Werner Klingberg.

Von daher werde es höchste Zeit, dass das traditionsreiche Clubheim am Buschberg wieder geöffnet und zumindest wieder das Training erlaubt wird. Dass so lange weitgehend Stillstand herrschte, belaste den Verein aus zwei Gründen. „Wir haben zum einen keine Einnahmen. Das ist für unseren Verein wirtschaftlich nicht leicht.

Kein Training, keine Turniere und keine Einnahmen

Zum anderen ist es schade, den eigenen Mitgliedern so lange nichts bieten zu können. Dabei würde es den meisten schon in den Fingern jucken Sie freuen sich darauf, wieder zum Queue zu greifen“, sagt der Vorsitzende.

Das gelte für die Bundesliga-Asse genau so wie für die vielen anderen Teams und Leistungsklassen im Verein, der ja auch wegen seiner traditionellen Turniere einen großen Zuspruch in der Szene genießt, etwa wegen der „Velbert Open“. Aber offen ist derzeit nur, wann wieder gespielt oder wenigstens trainiert werden darf