Duisburg. 16 Spieler haben den Oberligisten VfB Homberg nach dem Regionalliga-Abstieg verlassen. Welches Saisonziel sich die Duisburger gesteckt haben.
Es war ein überraschender Name, den der VfB Homberg als neuen Chefcoach präsentierte. Über 50 Trainer hatten sich beworben, den Zuschlag erhielt aber einer, der sich selbst gar nicht beim Verein gemeldet hatte, den Klub vom Rheindeich aber bestens kennt: Stefan Janßen.
Der 52-Jährige hatte den VfB Homberg bereits zwischen 2015 und 2020 trainiert, dreimal den Titel des Duisburger Trainer des Jahres gewonnen und den VfB aus der Landesliga in die Regionalliga West geführt. Janßen genießt in Spieler- und Fan-Kreisen sowie beim Klub ein überaus gutes Standing. „Uns verbindet ja auch eine gewisse Erfolgsgeschichte, und als Stefan vor zwei Jahren gegangen ist, weil er eine Pause brauchte, ist das alles ordentlich abgelaufen“, sagte Sportchef Frank Hildebrandt nach Janßens Verpflichtung. Doch die Aufgabe beim neuen, alten Arbeitgeber fängt hart an.
VfB Homberg spielt nach drei Regionalliga-Jahren wieder in der Oberliga Niederrhein
Janßen muss einen wahrlich schweren Neuanfang in der Oberliga Niederrhein gestalten. Wie das immer so ist nach einem Abstieg: Der Umbruch fällt beim Duisburger Stadtteilverein groß aus. Homberg wurde Letzter in der abgelaufenen Regionalliga-West-Saison. Dass sich der VfB aber überhaupt drei Jahre in der vierthöchsten Liga hielt, gilt als großer Erfolg.
- Oberliga Niederrhein: Derbys, Auftaktprogramm – alles zum neuen Spielplan.
- Was sich beim KFC Uerdingen nach dem Abstieg verändert hat.
- SSVg Velbert: Trainingsauftakt mit neuem Co-Trainer.
Die Leistungsträger gehen nicht mit in die Oberliga. Jan Wellers, vormals auch beim VfL Bochum unter Vertrag, hat bei Fortuna Köln unterschrieben, Yassine Bouchama ist beim Vorjahreszweiten Preußen Münster gelandet und wird dort voraussichtlich um den Drittliga-Aufstieg mitspielen. 15 Spieler haben Homberg insgesamt verlassen. Neu sind bislang 13 Akteure, das Gros von ihnen kommt aus den Oberligen Niederrhein und Westfalen
Jesse Weißenfels wäre hier zu nennen, der drittligaerprobte Stürmer wurde von der SSVg Velbert verpflichtet. Dennis Abrosimov wurde von der Spvgg Schonnebeck in den linksrheinischen Teil Duisburgs gelotst. Auffällig: Bei den Zugängen setzen Hildebrandt und Janßen auf einen Mix aus erfahrenen Akteuren und jungen, entwicklungsfähigen Spielern.
VfB Homberg setzt auf einen Mix aus Talenten und gestandenen Spielern
Tim Füten und Tim Ulrich wurden aus der eigenen U19 hochgezogen, Luca Happe (18) kommt von Westfalia Herne, Ren Ishizaki (20) vom Stadtrivalen FSV Duisburg – ein Konzept, das bereits beim Regionalliga-Aufstieg im Sommer 2019 aufging, als Marvin Lorch und Ferdi Acar, beide waren damals 21 Jahre alt, neben Danny Rankl (29) und Markus Wolf (26) zu den Gesichtern des Teams gehörten.
Lesen Sie hier: Das ist der Königstransfer des TVD Velbert.
Doch das bedeutet nicht, dass der VfB Homberg sofort in die Regionalliga West zurückkehren möchte. „Ein einstelliger Tabellenplatz ist absolut in Ordnung“, sagte Janßen dieser Zeitung. Das Ziel sei es, eine gute Rolle zu spielen – Erwartungen „in unerreichbaren Höhen“ habe niemand, heißt es aus dem Verein, in dem man sich vor allem auf die Derbys gegen den FSV Duisburg, den SV Sonsbeck und die Sportfreunde Hamborn 07 freut. Die übrigens wurden bis Ende April von Stefan Janßen trainiert. Er wurde vier Spieltage vor dem Ende der Landesliga-Saison bei den Sportfreunden entlassen – als Tabellenführer.
Die Transfers des VfB Homberg im Überblick:
Zugänge: Cedric Hupka, Armel-Aurel Nkam (beide TuS Ennepetal), Jesse Weißenfells (SSVg Velbert), Taoufiq Naciri, Kenneth Hersey (beide TSV Meerbusch), Dennis Abrosimov (Schonnebeck), Ahmet Malik Uzun, Pablo Overfeld, Samuel Owusu Addai (alle Jahn Hiesfeld), Johannes Sabah (FC Kray), Kaito Nakamikawa (TuS Haltern), Luca Happe (Westfalia Herne), Tim Füten, Tim Ulrich (beide eigene U19), Ren Ishizaki (FSV Duisburg).
Abgänge: Yassine Bouchama (Preußen Münster), Mike Koenders, Pierre Nowitzki (beide Ratingen 04/19), Pascale Talarski, Babacar M’Bengue (beide KFC Uerdingen), Jan Wellers (Fortuna Köln), Jonas Pfalz (SG Barockstadt), Maximilian Adamski (Fortuna Düsseldorf II), Jan-Niklas Pia (TVD Velbert), Maurice Opfermann Arcones (TeBe Berlin), Nico Lübke (Germania Halberstadt), Momodou Jallow, Sander Rau, Harris Kaltak, Maurice Hauser (alle unbekannt), Julian Meier.