Velbert. Zum Saisonausklang steigt beim ein Absteigerduell unter gegensätzlichen Voraussetzungen: Jahn Hiesfeld will runter, der SC muss runter

Ein letztes Mal muss sich der SC Velbert am Ende einer langen und enttäuschenden Oberliga-Saison noch aufraffen, dann ist es geschafft und der Neustart kann angegangen werden. Gegner in der BLF-Arena am elften und finalen Spieltag der Abstiegsrunde ist bereits am ungewohnten Donnerstag der ebenfalls ab Absteiger feststehende TV Jahn Hiesfeld (20 Uhr).

Die Gäste hatten um die Vorverlegung gebeten, die nur durch den besiegelten Abstieg der Clubberer am vergangenen Spieltag möglich ist, da es für beide um nichts als einen versöhnlichen Abschied aus der Liga geht.

Ralf vom Dorp bestreitet sein letztes Spiel als SC-Trainer

„Das kommt auch uns entgegen, dann muss man diese enttäuschende Saison nicht unnötig in die Länge ziehen“, sagt Interimstrainer Ralf vom Dorp vor seinem letzten Spiel an der Seitenlinie, ehe er sich wieder ausschließlich seiner Aufgabe als Sportlicher Leiter widmet.

Den Schwerpunkt seiner Tätigkeit musste er mit der Planung der neuen Saison und des neuen Kaders ja ohnehin schon nebenbei erledigen. Vom Dorp ist nicht traurig darüber, wieder in den Hintergrund zu treten: „Ehrlich gesagt werden mir keine Tränen kommen, wenn es vorbei ist. Mein Abschied als Trainer war vor drei Jahren, diese Saison hätte nicht unbedingt dazukommen müssen. Vor allem nicht so, wie es gelaufen ist.“

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Gegner Hiesfeld hatte bereits vor Wochen angekündigt, sein Team nach der Saison zurückzuziehen und in der Bezirksliga an den Start zu gehen. Entgegen der Befürchtung lieferte die junge Mannschaft aus Dinslaken aber weiter ab und holte sechs Siege aus zehn Spielen in der Abstiegsrunde, nur zwei Partien gingen verloren.

Das nötigt auch vom Dorp Respekt ab: „Hut ab vor Hiesfeld, das ist ein Team mit Charakter. Die Mannschaft hat sich nicht hängen lassen und trotz der Situation abgeliefert. Klar wollten sich die Spieler auch ins Schaufenster stellen, aber dennoch ist das nicht selbstverständlich.“

Ein Fingerzeig in Richtung seines Teams, das nicht immer den nötigen Charakter und die passende Einstellung zeigte, um den im Rückblick nicht unmöglichen Klassenerhalt zu packen. Und so kann die personell arg gebeutelte Mannschaft des SC auch nicht darauf vertrauen, dass sie auf eine unmotivierte Mannschaft, die nur noch in die Sommerpause will, treffen wird. Im letzten gemeinsamen Spiel in dieser Konstellation will sich der Gast mit Sicherheit nochmals von seiner besten Seite zeigen.

Zweite Mannschaft kann wegen Relegation nicht helfen

Auf der Gegenseite sieht es nicht sonderlich vielversprechend aus: Wie schon in Duisburg wird die Bank der Clubberer spärlich besetzt sein, wegen des Rückspiels in der Aufstiegsrelegation der zweiten Mannschaft kann auch nicht mit Spielern aus der Reserve aufgefüllt werden.

Nochtrainer Ralf vom Dorp will trotzdem einen vernünftigen Abschluss sehen: „Auch wenn es das allerletzte Aufgebot ist, ich muss schauen, ob überhaupt jemand auf der Bank sitzt, sollten wir die Saison ordentlich zu Ende bringen. Nur darum geht es. Einmal müssen wir uns noch quälen, dann drücken wir den Reset-Knopf.“