Velbert. Der TVD erwartet im Velberter Oberliga Derby den Nachbarn SC als Favorit. Warum sich die Clubberer aber als Außenseiter gar nicht unwohl fühlen.

Derbyzeit in der Fußball-Oberliga. Am heutigen Samstag empfängt der TVD den Nachbarn SC um 15 Uhr in der Grimmert-Arena zum Velbert Stadtduell.

In das Derby geht TVD-Trainer Marcel Bastians mit gemischten Gefühlen. „Natürlich wird uns die Favoritenrolle zugesprochen und die nehmen wir auch an. Wir wollen das Spiel gestalten und auch gewinnen, doch es ist ein Derby und da ist die Tabellenkonstellation auch erstmal egal. Da spielen Emotionen, Kampf, Leidenschaft, Laufbereitschaft und Zweikämpfe eine wichtige Rolle und darüber wollen wir dann auch das Spiel in unsere Richtung lenken.“

TVD-Trainer Marcel Bastians sieht Derby mit gemischten Gefühlen

Der Coach sieht seine Mannschaft vor einer schwierigen Aufgabe. „Das wird eine echte Herausforderung und wir werden uns strecken müssen. Aber wir sollten uns auch nicht kleiner machen, als wir sind. Wir haben sehr viel Qualität in der Truppe und spielen zu Hause. In Hilden haben wir beim Tabellendritten 90 Minuten richtig gut gegengehalten, jetzt müssen wir gegen den SC noch etwas besser und mutiger Fußball spielen“, fordert der 39-Jährige, der aber auch weiß, dass die Dalbecksbäumer im letzten Jahr das Derby noch mit 0:3 verloren hatten und das als Warnung versteht.

Zudem führt er an, dass auch die Clubberer einige gute Fußballer in ihren Reihen haben. „Ahmet Gülmez beispielsweise ist ein richtig guter Außenbahnspieler und Leon Fritsch nimmt im Zentrum das Spiel in die Hand und hat einen starken linken Fuß. In erster Linie kommen sie aber über das Kollektiv mit aggressiver Zweikampfführung und guten Umschaltbewegungen.“ Bastians hat den gleichen Kader zur Verfügung, der beim Punktgewinn in Hilden insbesondere kämpferisch zu überzeugen wusste.

Marcel Lange fiel zuletzt wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel aus und ein Einsatz gegen seinen Ex-Verein, den er erst Ende des Jahres verließ, würde wohl noch zu früh kommen. Das dürfte auch für Noah Korczowski gelten, der am Mittwoch wegen akuter Rückenbeschwerden kurzfristig passen musste.

„Wir sind aber immer noch gut aufgestellt und haben unsere Qualität. In der Oberliga ist es aber auch gegen Mannschaften aus den unteren Tabellenregionen nie einfach, deshalb müssen wir alles in die Waagschale werfen, dürfen hinten nichts zulassen und wollen vorne unsere Chancen konsequenter nutzen“, fordert der TVD-Coach.

Marcel Lange (li.) der frisch vom SC zu den Bäumern gewechselt ist, dürfte im Duell mit seinem Ex-Verein wegen Verletzung ausfallen.
Marcel Lange (li.) der frisch vom SC zu den Bäumern gewechselt ist, dürfte im Duell mit seinem Ex-Verein wegen Verletzung ausfallen. © FUNKE Foto Service | Uwe Möller

Im zweiten Anlauf startet nun auch der SC Velbert in die Restsaison der Oberliga Niederrhein, in der es in den verbleibenden sechs Partien darum geht, sich eine gute Ausgangslage in der wohl unvermeidlichen Abstiegsrunde zu verschaffen.

Nachdem die Vorbereitung so ihre Tücken hatte und das Derby gegen die SSVg zum Auftakt abgesagt wurde, nachgeholt wird die Partie nun am 16. März, geht es nun gleich zum nächsten, nicht minder fordernden Derby beim TVD in Birth.

Trainer Ralf vom Dorp ist erleichtert, sein Team wieder von der Leine lassen zu können: „So langsam kann man die Spannung im Training und Testspielen nicht mehr hochhalten, die Mannschaft will wieder um Zählbares spielen. Und direkt im ersten Spiel etwas zu holen, würde uns nicht nur tabellarisch guttun.“

Vor dem Jahreswechsel taumelten die Clubberer in die Winterpause, elf Spiele blieb man hintereinander ohne Sieg und holte in diesem Zeitraum nur drei magere Punkte.

In den ersten fünf Partien der Saison gab es allerdings zehn Zähler, der SC kann es also auch anders. Auch gegen den TVD, den letzten Vergleich in der Liga entschieden die Clubberer, allerdings zuhause, mit 3:0 für sich.

Dennoch reisen die Clubberer naturgemäß als Außenseiter nach Birth. Damit kann vom Dorp, der neben den Langzeitausfällen zusätzlich auf Blerton Muharremi, Ahmet Kizilisik und Neuzugang Ogün Serdar verzichten muss, aber gut leben und geht vom Dorp von einem heißen Tanz aus. „Wir haben gutes Personal und einen Plan. Der TVD ist gespickt mit Qualität, aber auch sie haben Schwächen, die wir offenlegen und nutzen wollen. Die Außenseiterrolle liegt bei uns, ich habe die aber ganz gerne“, sagt der SC-Coach.

SC-Trainer Ralf vom Dorp sieht sein Team keineswegs chancenlos

„Wenn wir die Konzentration durchgehend hochhalten und die Fehler minimieren, rechnen wir uns schon etwas aus. Auch wenn wir auf einen starken Gegner treffen, ist in einem emotionalen Derby vieles drin“, glaubt Ralf vom Dorp.

Dass seine Mannschaft einen Kaltstart hinlegen muss, während die Bäumer beim Dritten Hilden bereits ein 0:0 erkämpften, sieht vom Dorp nicht unbedingt als Nachteil: „In Hilden ist es nicht angenehm und so ein Spiel kostet auch Körner. Es muss kein Vorteil sein, schon ein Spiel gehabt zu haben. Das muss man nach der Pause auch wegstecken.“