Velbert. Das Schlusslicht begegnete dem Tabellensechsten SV Rödinghausen zwar auf Augenhöhe, doch der Befreiungsschlag blieb am Ende aus.

Eine Partie auf Augenhöhe bot die SSVg Velbert dem favorisierten SV Rödinghausen, doch das torlose Unentschieden könnte im Kampf um den Klassenerhalt dann vielleicht doch zu wenig sein. Die Velberter spielten über die gesamte Spieldauer erkennbar auf Sieg, scheiterten aber einmal ehr an ihrer Abschlussschwäche.

Gleich vier Veränderungen in der Startelf hatte das SSVg-Trainerteam vorgenommen: Cellou, Diallo, Micah Cain und Manuel Schiebener mussten mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen, Rilind Hetemi war überhaupt nicht im Kader. Erstmals wieder in der Anfangsformation war Timo Mehlich nach seiner langwierigen Schulterverletzung und Operation, und auch Benjamin Hemcke, Andri Buzolli und Yasin Kaya bekamen mal wieder eine Chance von Beginn an.

Den ersten Velberter Abschluss hatte Hemcke

Diesmal hatten die Velberter sich offensichtlich vorgenommen, die Rödinghauser zu überraschen und liefen hoch an. Das führte dann aber gleich zu einer Umschaltaktion der Gäste aus Westfalen, die Ramien Safi gut einleitete, doch seine Mitspieler vertändelten die erste Chance der Begegnung. Den ersten Abschluss der Velberter hatte Hemcke, doch er jagte den Ball aus 18 Metern deutlich am Tor vorbei.

Zweikämpfe mit Herz: Felix Herzenbruch (rechts) im Duell mit  Ramien Safi.
Zweikämpfe mit Herz: Felix Herzenbruch (rechts) im Duell mit Ramien Safi. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

Da auch die Rödinghauser früh störten, war es zunächst zwar ein rasantes, aber auch zerfahrenes Spiel. Nach einem tiefen Pass war Buzolli auf der linken Seite durch, doch der Winkel war zu spitz, dass er sich zu einem Querpass entschloss, der aber abgefangen wurde. Wenig später spielten Buzolli und Kaya vor und im Strafraum zusammen, aber erneut kam Buzolli nicht zum Abschluss und nach seiner Flanke aus wenigen Metern bereinigte ein Rödinhausener Abwehrspieler die Situation mittels eines Flugkopfballs.

In dieser Phase profitierte der auffällige Buzolli mehrfach von seiner Geschwindigkeit, war aber im letzten Drittel nicht entschlossen und präzise genug. Zwar hatten die Westfalen mehr Ballbesitz, doch die Velberter waren mit ihren Umschaltaktionen gefährlicher. Als sich Buzolli im Strafraum gegen zwei Rödinghausener durchsetzte, wurde er beim Abschluss im letzten Moment von SVR-Kapitän Daniel Flottmann geblockt.

SSVg-Torwart Jovan Jovic mit Glanzparade

Auf der Gegenseite nahm Safi eine Hereingabe vom linken Flügel am zweiten Pfosten direkt und zwang SSVg-Torwart Jovan Jovic zu einer Glanzparade. Nach einem langen Ball vom eigenen Strafraum von Jonas Erwig-Drüppel in die gegnerische Hälfte verlor Hemcke das Laufduell gegen einen Abwehrspieler, ansonsten wäre er frei durch gewesen. Nach einer zunächst abgewehrten Ecke gewannen die Rödinghausener den zweiten Ball, Safi kam zum Abschluss, verfehlte aber aus halblinker Position das Tor knapp.

Es ging weiter rauf und runter mit Torannäherungen, aber auch der Kopfball von Buzolli strich knapp über die Latte. Dann fasste sich Kaya ein Herz, zog aus 22 Metern ab, aber SVR-Torhüter Luis Weber machte sich lang und wehrte den Ball mit einer Flugparade ab. So endete die erste Halbzeit torlos und offenbarte keinen großartigen Unterschied zwischen dem Schlusslicht und dem Tabellensechsten.

Robin Hilger wurde beim Kopfball gestört

Die erste Offensivaktion nach dem Seitenwechsel hatten wieder die Velberter. Kaya hatte sich auf dem rechten Flügel durchgesetzt und geflankt, doch im Zentrum wurde Robin Hilger beim Kopfball noch entscheidend gestört. Nach einem Konter waren die Westfalen einmal frei durch. Rami konnte schießen, doch Tristan Duschke und Noah Abdel Hamid warfen sich in den Ball und lenkten ihn zur Ecke.

Wir haben schwere Zeiten, doch die Jungs arbeiten gut und hart
Andre Adomat aus dem SSVg-Trainerteam.

Danach blieben die Rödinghausener zwingender und hatten weitere Möglichkeiten. Eros Dacaj schoss einen Freistoß aus 20 Metern knapp über den Winkel, dann scheiterte er nach einem Zuspiel von Safi an Jovic. Als Safi im Zweikampf mit Duschke im Strafraum zu Boden ging, forderten die Gäste einen Elfmeter, den der Schiedsrichter aber verweigerte. In dieser Phase wurden die Velberter in die eigene Hälfte gedrängt und bekamen kaum noch Entlastung, so dass ein Gegentor in der Luft zu liegen schien.

Nach einem Freistoß von Dacaj konnte Jovic den Ball nicht festhalten, doch drei Meter vor dem Tor traf Rohlfing die Kugel nicht und vergab eine hundertprozentige Chance. Dann fanden die Niederbergischen aber wieder besser in die Partie. Nach einem Freistoß von Max Machtemes von der Mittellinie konnte Kaya auf der rechten Außenbahn nach innen ziehen, doch seine flache, scharfe Hereingabe fand im Zentrum keinen Abnehmer.

Florian Berisha vergab die größte Möglichkeit

Die größte SSVg-Möglichkeit zur Führung hatte der kurz zuvor eigenwechselte Florian Berisha, der einen abgeprallten Ball aus kurzer Distanz nicht über die Linie brachte und den Schlussmann anschoss. Nach einem Pass von Joey Gabriel kam Manuel Schiebener zum Abschluss, doch er traf den Ball nicht richtig und schoss am langen Pfosten vorbei. In der letzten Minute der Nachspielzeit bekamen die Westfalen den Ball nach einer Ecke nicht aus der Gefahrenzone, Duschke kam an die Kugel, setzte sie aber knapp neben das Tor.

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So endete auch die zweite Halbzeit torlos und das Spiel mit einem 0:0. „Es fällt mir gerade sehr schwer, etwas zu sagen. Wir haben schwere Zeiten, doch die Jungs arbeiten gut und hart. Heute haben sie es wieder sehr gut gemacht, doch was am Ende fehlt ist, dass so ein Scheißding endlich mal reingeht. Ich ziehe den Hut vor der Mannschaft und den Zuschauern, die uns bis zum Schlusspfiff gepusht haben“, sagte Andre Adomat, der Sprecher des SSVg-Trainerteams, kurz nach dem Abpfiff.

SSVg: Jovic, Herzenbruch, Duschke, Erwig-Drüppel (58. Gabriel), Kaya, Machtemes, Buzolli (63. Schiebener), Hilger (74. F. Berisha), Hemcke, Mehlich (63. Muiomo), Abdelhamid
SVR: Weber, Flottmann, Hippe, Kurzen, Safi (73. Engelmann), Rohlfing, Tia (44. Dacaj), Fehr (80. Adetula), Hober (80. Bajric), Lange, Riemer (73. Horn)
Tore: Fehlanzeige
Zuschauer: 740
Schiedsrichter: Dominic Stock

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