Velbert. Vor dem Heimspiel gegen RW Ahlen: Bewerber für den Trainerposten sind zahlreich, viel Zeit für die Entscheidung kann sich die SSVg nicht leisten.

Endlich wieder einmal am „geliebten“ Freitagabend steht für die SSVg Velbert die nächste Regionalligapartie an, wenn um 19.30 Uhr die Auswahl von Rot-Weiss Ahlen in der IMS-Arena zu Gast sein wird. Auch diesmal werden die Niederbergischen zwei Wochen nach der Trennung von Chefcoach Dimitrios Pappas und seinem Assistenten Christian Dorda von einem Interimstrainerquartett betreut.

Wie bei der knappen 1:2-Auswärtsniederlage gegen Fortuna Köln werden der Vereinsvorsitzende Oliver Kuhn, Teammanager Erhan Zent, Torwarttrainer Björn Kreil und Andre Adomat, der Sportliche Leiter der Jugendabteilung, der auch federführend das Trainingsprogramm leitet, die Verantwortung an der Seitenlinie übernehmen.

SSVg Velbert bekam bislang über 50 Bewerbungen

Das liegt insbesondere daran, dass die Suche nach einem neuen Trainer noch nicht abgeschlossen werden konnte. „Wir hatten über 50 Bewerbungen, acht Kandidaten kamen in die engere Auswahl, mit denen wir Gespräche geführt haben“, berichtete Kuhn. Aus unterschiedlichen Gründen kam aber kein Abschluss zustande.

Trotzdem bleibt er zuversichtlich. „Die Stimmung in der Truppe ist super“, hat er in einem Gespräch mit dem Mannschaftsrat festgestellt. „Wir haben uns mit der Vertretung des Teams zusammengesetzt und die Situation, aber auch den aktuellen Stand der Trainersuche besprochen. Dabei wurde uns mitgeteilt, dass die Jungs wieder Spaß im Training haben und auch der Meinung sind, dass wir in der Konstellation erst einmal weitermachen sollten, bevor wir irgendjemanden nehmen, der dann meint, sich selbst verwirklichen zu müssen“, verrät der Klubchef seine Erkenntnisse.

Der neue Trainer soll den Fußball nicht neu erfinden

„Uns ist wichtig, dass der neue Trainer auch zur Mannschaft passt und nicht den Fußball neu erfinden will. Es geht nur, wenn wir alle füreinander einstehen. Und dafür wollen wir auch die Mannschaft mitnehmen“, stellt der Funktionär klar, dass die Spieler auch weiterhin gehört werden sollen.

Für das Spiel gegen Ahlen haben wir noch eine Genehmigung und wie es dann eine Woche später aussieht, wissen wir ja jetzt auch noch nicht.
Oliver Kuhn - Vereinsvorsitzender der SSVg Velbert zur offenen Trainerfrage

Allerdings kann die derzeitige Lösung auf der Trainerbank keine von Dauer sein, denn in der Spielordnung der Regionalliga ist festgeschrieben, dass der Trainer zumindest über die A-Lizenz verfügen muss. „Wir sind mit dem Justiziar des Westdeutschen Fußballverbands im Kontakt und haben auch mit dem DFB gesprochen. Für das Spiel gegen Ahlen haben wir noch eine Genehmigung und wie es dann eine Woche später aussieht, wissen wir ja jetzt auch noch nicht“, sagte Kuhn, der aber weitere Gespräche mit interessierten Kandidaten ankündigte.

Fokus liegt erst einmal auf dem Heimspiel gegen Ahlen

„Wir haben noch etwas im Schlauch. Es trudeln noch täglich Bewerbungen ein, das ist ja ein laufender Prozess“, teilte er mit. „Jetzt fokussieren wir uns aber erst einmal auf das Spiel gegen Ahlen“, macht er die Prioritäten deutlich. Er hat registriert, dass die Westfalen sich nach einem Trainerwechsel deutlich steigern konnten.

„Obwohl wir in Ahlen verloren haben, habe ich damals gedacht, das ist nichts. Aber Björn Joppe hat es geschafft, die Mannschaft zu stabilisieren, denn sie hat seitdem einen Punkteschnitt von zwei pro Spiel geholt“, so der Vereinsvorsitzende, der beispielhaft auf die Ahlener Siege gegen die Nachwuchsteams des 1. FC Köln und von Schalke 04 verweist.

Weitere Berichte aus dem Velberter Amateurfußball

„Ich gehe aber davon aus, dass wir ihnen auf Augenhöhe begegnen“, rechnet er sich durchaus etwas aus. Mut macht ihm dabei die kämpferisch und defensiv starke Leistung der SSVg in Köln trotz der unglücklichen Niederlage. „Die Jungs haben auch gesagt, dass die Vorgabe richtig war und es nur über die defensivere Herangehensweise geht“, betont er, dass das Team da anknüpfen soll und wird.

Jonas Erwig-Drüppel kehrt in den Kader zurück

„Natürlich hat Ahlen einige Jungs in den Reihen, die gut zu Fuß sind, da müssen wir die Räume eng halten. Wir haben aber auch defensivstarke Spieler, die hinten dichthalten können und Offensivspieler mit Tempo“, gibt er zu bedenken. Nach längerer Verletzungspause sind Tristan Duschke und Jonas Erwig-Drüppel wieder im Mannschaftstraining, doch nur Erwig-Drüppel wird auch im Kader sein, während bei Duschke nach der langen Pause der Trainingsrückstand noch zu groß ist.

„Es wird sicherlich kein Fußballfeuerwerk werden, denn ich glaube, dass auch Ahlen abwartend agieren wird. Ich rechne mit einem Geduldsspiel. Wir wollen die Null halten und wenn wir in der 80. Minute das Siegtor schießen, reicht das ja auch. Wir müssen auf Ergebnis gehen, das ist das einzige, was zählt“, schwört Kuhn das Team auf Erfolg ein. Der Verein teilt mit, dass für die SSVg-Fans ausschließlich Tickets für die Haupttribüne zur Verfügung stehen, die an der Kasse 4 ab 18 Uhr erhältlich sind. Die Anreise der Velberter Anhänger soll ausschließlich über die Industriestraße erfolgen.

Mehr Sport aus Velbert & Heiligenhaus