Velbert. Vor großer Kulisse im Sportpalast Birth wollte die Velberter Lateinformation auch in der 2. Bundesliga durchstarten. Warum daraus nichts wurde.

Gespannte Blicke in Richtung der fünf Wertungsrichter: Am Samstagabend wurde das Nervenkostüm der Lateinformation vom 1. TSZ Velbert zum Auftakt der 2. Bundesliga auf eine harte Probe gestellt. Statt einer Platzierung im vorderen Segment sprang nur ein Platz im kleinen Finale heraus. Und dort immerhin das kleinste zu erwartende Übel: Rang sechs für das Team von Trainer Danny Deschan - ihm und seinen Aktiven blieb somit zumindest ein Abstiegsrang erspart.

Tolle, stimmungsvolle Kulisse im Sportpalast von Birth: Es passte kaum noch jemand hinein in die Halle, die der Zweitliga-Aufsteiger für das Formations-Wochenende in mühevoller Arbeit hergerichtet hatte. „Das ist wirklich nicht einfach für einen so kleinen Club mit nur 26 Mitgliedern“, so Danny Deschan kurz nach Turnierschluss. Zwei Tage mit vier Wettbewerben, dazu Knochenarbeit beim Auf- und Abbau des aus Bocholt organisierten Parkettbodens, Hallenbestuhlung, Technik, Wertungsrichter-Betreuung, Ticketverkauf, Catering - auch die Aktiven des Lateinteams mussten hier und da kräftig mit anpacken, damit diese mitreißenden Wettbewerbe dabei herauskamen.

Velberter Formationswochenende bedeutet immens viel Arbeit für kleinen Verein

Sportlich wurde es für das 1. TSZ Velbert nach den zwei zurückliegenden Aufstiegen in Serie am Samstag kein Selbstläufer. Schon als dritte Mannschaft musste das Ensemble des Gastgebers auf die Tanzfläche. Und wollte dort natürlich einen guten Eindruck hinterlassen. „Viele Freunde, Familienmitglieder und Bekannte waren da - vielleicht war der Leistungsdruck für einige da auch ein wenig groß. Die Nervosität war jedenfalls spürbar“, so der 27-jährige Velberter Trainer, der lange für das damalige Erstliga-Team des Clubs auf der Fläche gestanden hatte, u. a. Bundesliga-Sieger unter der Regie von Trainerin Astrid Kallrath war, die am Samstag auch vorbeischaute, um sich ein Bild von Liga zwei zu machen.

Dass seine Mannschaft die Trainingsleistungen überhaupt nicht bestätigen konnte, daraus machte Danny Deschan keinen Hehl. „Ich fand uns im kleinen Finale sogar noch schlechter als in der Vorrunde. Mir hat da einfach die Energie, die Überzeugung gefehlt. Das habe ich der Mannschaft auch gerade noch in der Kabine mitgeteilt. Da gab’s ’nen kleinen Anschiss“, so der TSZ-Coach. Wobei: Rein zahlenmäßig schrammten die Velberter nur knapp an einem Finalplatz vorbei, ein Wertungskreuzchen fehlte, dann wäre der Neuling unter den ersten Fünfen gelandet.

Ich fand uns im kleinen Finale sogar noch schlechter als in der Vorrunde. Mir hat da einfach die Energie, die Überzeugung gefehlt. Das habe ich der Mannschaft auch gerade noch in der Kabine mitgeteilt, da gab’s ’nen kleinen Anschiss.

Danny Deschan (27) - Trainer des 1. TSZ Velbert

So aber musste man sich mit Mitaufsteiger Royal Dance Niederrhein und dem TTC Rot-Weiß-Silber Bochum messen. Aus Sicht des Wertungsgerichts war das eine klare Angelegenheit: 6-6-6-7-6 - die Ziffern sorgten für ein wenig Erleichterung im Velberter Lager, weil die Rivalen vom Niederrhein (7.) und aus Bochum (8.) vorerst auf den Abstiegsplätzen liegen. Vier Turniere stehen noch aus, das nächste in drei Wochen in Herford. Turniersieger am Samstag wurde der TSC Schwarz-Gelb Aachen vor dem TD TSC Düsseldorf Rot-Weiß und dem UTC Münster.

Hinreißendes Tanzfest der Lateinformationen in Velbert

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Nächstes Turnier am 24. Februar in Herford

„Zwischen dem dritten und dem sechsten Platz geht es ziemlich eng zu. Ich denke, wir bekommen da noch unsere Chance“, gab sich Danny Deschan kämpferisch. Dann allerdings muss eine weit bessere Leistung her als im Birther Sportpalast. Vielleicht hilft es ja, fortan nur noch Gast sein zu dürfen. Auch TSZ-Tänzerin Leonie Deppe, vor der Saison aus Bochum nach Velbert gewechselt, bestätigte: „Das war schon viel Arbeit, das alles auf die Beine zu stellen. Hinter diesem Wochenende steckt enorm viel an Organisation. Auf der Fläche haben wir uns eigentlich ganz gut gefühlt. Klar, dass es den perfekten Durchgang nicht gibt. Wir sind mit der Einstellung ,jetzt erst recht‘ in das kleine Finale gegangen. Ich bin froh, dass es immerhin noch Platz sechs geworden ist.“

Im Zweitliga-Wettbewerb der drei Standard-Teams ging Platz eins an den TC Royal Oberhausen, das Regionalliga-Turnier (Latein) am Sonntag gewann der TSC Borken Rot-Weiß.

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