Velbert. Ausschuss lässt den Unparteiischen Muhammed Curuk nicht mehr im Kreis Niederberg pfeifen. Das hat Gründe, die aber der Schiri nicht versteht.
Muhammed Curuk ist enttäuscht und kommunizierte das in den Sozialen Medien: Seit neun Jahren ist der 23-Jährige als Schiedsrichter aktiv und hat mittlerweile die Qualifikation erworben, Spiele in der Kreisliga A zu pfeifen, doch jetzt soll er im Kreisoberhaus plötzlich nicht mehr eingesetzt werden.
Was ist geschehen? Gregor Hoffmann, der Vorsitzende des Schiedsrichterausschusses im Fußballkreis Wuppertal/Niederberg bemüht sich um Aufklärung. „Wir sind noch mit seinem Verein im Austausch, aber es geht darum, dass Muhammed Curuk seit einiger Zeit auch als Sportlicher Leiter für Türkgücü Velbert tätig und damit auch nach außen präsent ist. So steht immer ein möglicher Interessenkonflikt im Raum und da möchten und müssen wir ihn schützen“, erläutert der Schiedsrichter-Chef des Kreises.
Velberter Schiedsrichter glaubt, man habe ihm Vertrauen entzogen
Das versteht Curuk jedoch nicht. Er hat den Eindruck, man habe ihm das Vertrauen entzogen. „Es wird immer geklagt, dass so viele Schiedsrichter fehlen. Wir haben bei Türkgücü deshalb 1600 Euro Strafe zahlen müssen. Und wenn man da so mit mir umgeht, geht mir die Motivation verloren. Ich habe neun Jahre lang meine Freizeit geopfert und auch als Schiedsrichter Ziele. Ich könnte es nachvollziehen, wenn ich nicht bei Spielen unserer direkten Konkurrenz um den Aufstieg eingesetzt werde, aber warum soll ich nicht die Spiele pfeifen, in denen zwei Mannschaften aus dem Mittelfeld oder der Abstiegszone gegeneinander spielen?“
Aber darauf hat Hoffmann ebenfalls eine Antwort. „Wir können nicht nur von Spiel zu Spiel denken. Was ist, wenn er eine Mannschaft pfeift, die demnächst gegen Türkgücü Velbert spielt und er einen wichtigen Spieler vom Platz stellt, der dann gesperrt sein würde?“, gibt der Funktionär zu bedenken, dass damit wieder Raum für Spekulationen oder Unterstellungen entstehen könnte.
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Damit der junge Schiedsrichter aber auch weiterhin in der Kreisliga A pfeifen kann, hat er ihm angeboten, sich dafür einzusetzen, in einen benachbarten Fußballkreisen zu wechseln, was Curuk jedoch im Gespräch mit unserer Zeitung kategorisch ablehnt und auf die weiten Anfahrtswege verweist. „Wenn er als Schiedsrichter und auch Türkgücü aufsteigt, wäre es kein Problem mehr, denn es gibt sechs Bezirksligagruppen. Wir haben leider aber nur eine Kreisliga A im Kreis Wuppertal/Niederberg.
Kreissauschuss von der Qualität des Schiedsrichters überzeugt
Man habe mit dem Kollegen Curuk offen kommuniziert, sagt Hoffmann, „dass Einsätze in allen anderen Klassen sowie der Einsatz als Schiedsrichter Assistent in den Verbandsklassen nicht betroffen sind und wir weiterhin von seinen Qualitäten als Schiedsrichter sowie Schiedsrichterassistent überzeugt sind“, stellt Hoffmann klar. „Es war auch für uns eine sehr schwierige und bittere Entscheidung, die wir zum ersten Mal treffen mussten, aber sie dient einzig und allein dem Schutz des Schiedsrichters.“
Auch zu den Vorwürfen der Türkgücü-Verantwortlichen, dass zu den Spielen ihrer ersten Mannschaft in den letzten Wochen schon viermal kurzfristig der Schiedsrichter umbesetzt wurde, nimmt der Vorsitzende des Schiedsrichterausschusses Stellung: „Wir haben den Anspruch, dass wir immer gute Schiedsrichter einsetzen, insbesondere da, wo es um viel geht. Das sind dann aber oft Schiedsrichter, die auch in höheren Ligen pfeifen dürfen. Wenn dann aber ein in der Bezirks- oder Landesliga angesetzter Schiedsrichter kurzfristig ausfällt, werden die Schiedsrichter durch den Schiedsrichter-Ausschuss des Fußballverbands Niederrhein bzw. deren Ansetzer von Kreisligaspielen abgesetzt und hochgezogen, so dass wir nachbesetzen müssen. Aber das machen wir auch nicht gerne, das ist ja dann zusätzliche Arbeit und viel Aufwand, weil uns da oft nur wenig Zeit bleibt.“
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