Oberhausen. Durch ein Freistoßtor in der 93. Minute konnte die SSVg Velbert gerade noch die Verlängerung im Pokal in Alstaden abwenden.
Als der letzte Freistoß im Netz einschlug, fiel den Fußballern der SSVg Velbert ein Stein vom Herzen – keine Verlängerung im Niederrheinpokal. Durch ein spätes Tor in der 93. Minute setzte sich der Regionalligist mit 2:1 (0:0) beim Bezirksligisten Schwarz-Weiß Alstaden durch.
„Für uns zählt nur die nächste Runde. Letztes Jahr sind wir gegen einen Bezirksligisten rausgegangen“, sah es Trainer Dimitrios Pappas nachher pragmatisch. Über weite Strecken der Begegnung konnte der Favorit aber den mehrfachen Klassenunterschied nicht wirklich sichtbar machen.
Früher Platzverweis nach der Pause macht Alstaden das Leben schwer
„Wir haben sie nicht richtig unter Druck gesetzt und es nicht geschafft, uns viele Torchancen zu erarbeiten“, meinte Pappas. Entweder fand die SSVg in der Offensive keinen Abnehmer oder die Bälle kamen nicht auf den Punkt.
Fünf Minuten nach dem Wechsel sollte dann eigentlich ein Platzverweis für Alstadens Angreifer René Biskup den Velbertern in die Karten spielen. „Da darf man nicht so hingehen, wenn man schon Gelb hat“, meinte sogar SWA-Spielertrainer Raphael Steinmetz. „Ich musste mal nach einer Roten Karte einen Mannschaftsabend geben“, sagte der Coach vielsagend. „Mit elf Mann wird es ein ganz anderes Spiel, vor allem mit René da vorne, der die Bälle festmachen kann.“
Fußball in Velbert: Weitere Nachrichten
• Axel Glowacki: Vom Straßenfußballer zur Oberliga-Stammkraft
• 0:5-Klatsche des SC Velbert: "Haben von Beginn an versagt"
• Türkgücü feiert zehnten Sieg - Langenberg macht Boden gut
Doch genau er war es, der fünf Minuten später zuschlug. „Schieß, schieß“, rief das halbe Oberhausener Publikum, doch die Torentfernung war eigentlich noch relativ weit. Doch Steinmetz ist eben Steinmetz. Er zog aus der Distanz ab, SSVg-Keeper Marcel Lenz ließ den Ball durchrutschen – 1:0 für den Außenseiter.
Alstadens Keeper wird zum Spieler des Spiels
„Klar ist das ein Torwartfehler aber dafür sind wir eben eine Mannschaft“, meinte Velberts Trainer Pappas. Er sagte außerdem: „Für uns war es dann natürlich immer brandgefährlich, wenn Rapha am Ball war.“ In der 68. Minute hatte Innenverteidiger Stollen das 2:0 auf dem Kopf, stand aber im Abseits.
Mit der Zeit übernahmen die Gäste aber die Initiative und wurden immer gefährlicher. Torwart Krobok wurde von Minute zu Minute zum Mann des Spiels. „Alstaden ist bekannt dafür, dass sie sich mit jedem Mann da reinschmeißen auf der Linie, das haben sie schon gegen Wuppertal gemacht und heute wieder“, sagte Pappas.
Yasin Kara bringt die SSVg Velbert zurück ins Spiel
Es dauerte bis zur 79. Minute, ehe Yasin Kaya mit dem Ausgleich zur Stelle war. Fünf Minuten später klatschte ein Schuss von Robin Urban an den Querbalken. „Dass dann ein Angriff nach dem anderen über uns rollt, war klar. Aber wie wir das wegverteidigt haben, war überragend“, meinte Steinmetz.
So musste ein berechtigter Freistoß aus knapp 20 Metern herhalten, den Manuel Schiebener in der dritten Minute der Nachspielzeit verwandelte. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir das Ding vorher klar machen“, so Pappas.
Alstaden-Trainer Steinmetz ist "riesig stolz"
Kollege Steinmetz war hinterher hin und hergerissen. „Wenn man so viele Chancen hat, ist es am Ende auch verdient, dass da mal einer durchrutscht. Aber wie wir dann letztlich die Tore kriegen, ist dann natürlich ärgerlich.“ Dennoch war er „riesig stolz“ auf seine Truppe.
Für Velbert geht es am Samstag daheim gegen die U23 des 1. FC Köln weiter. „Vielleicht konnten wir die Offensivaktionen ein bisschen für Samstag trainieren“, so der SSVg-Coach. Alstaden trifft am Sonntag in der Bezirksliga auf Rheinland Hamborn.
So spielten sie: Namen & Daten zum Pokalspiel
Schwarz-Weiß Alstaden - SSVg Velbert 2:1 (0:0)
Tore: 1:0 Steinmetz (55.), 1:1 Kara (79.), 1:2 Schiebener (90.+3)
SSVg: Lenz – Machtemes, Abdel Hamid, Urban, Erwig-Drüppel – Pazurek – Diallo, Mehlich (77. Buzolli), Hemcke (57. Schiebener), Kara – Hilger