Velbert. Verstärkung für den SC Velbert: Zwei Talente kommen, ein Neuer löste extra seinen Profivertrag auf. Dennis Czayka über Transfers und Saisonstart.
Es hätte eigentlich der Abschluss des Trainingscamps werden sollen, das Testspiel gegen Rot-Weiß Wülfrath, eigentlich. Die Partie am Sonntag wurde abgebrochen, das Gewitter, das über Westdeutschland hinwegfegte, war Schuld. Trotzdem sagt Dennis Czayka über die ersten Vorbereitungswochen: „Wir können zufrieden sein.“
Seit drei Wochen befindet sich der SC Velbert im Training für die neue Saison, die es in sich haben wird. Nicht nur die Zahl der Teams hat sich vergrößert, nachdem es am Niederrhein wieder nur zwei statt drei Staffeln gibt, sondern auch der Radius – bis tief ins Grenzgebiet müssen die Clubberer fahren. Da wollen sie gut drauf vorbereitet sein.
SC Velbert legt den Fokus auf die Offensive
Los ging es am 20. Juni erst einmal mit einer ausführlichen Saisonanalyse. Was lief gut? Was lief schlecht? Woran wird bis zum Auftakt gearbeitet? Diese Fragen ging Czayka mit seinem Staff und der Mannschaft durch, und fest steht: Das Offensivspiel muss besser werden. Das betonte der Coach schon häufiger in den vergangenen Wochen und Monaten. „Wir hatten oft viel Ballbesitz, aber daraus zu wenig Chancen kreiert. Da haben wir zu viel liegengelassen.“ Zudem sei der SC zu abhängig von Andri Buzolli gewesen, den es zur SSVg zog.
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Das erste Testspiel fand aus diesem Grund gegen den TSV Ronsdorf, einen Bezirksligisten, statt. 6:0 siegte der SC, das sah schon gut aus vorne, und das lag auch an den Neuen, die einen guten ersten Eindruck hinterlassen haben. „Sie sind jung, hungrig und geben Vollgas“, lobt Czayka, der zwei weitere Zugänge begrüßen darf.
Mert Celik und Nahum Ghebressulasie sind noch zum Team hinzugestoßen. Spannend ist das Profil von Celik. Der 19-Jährige spielte in der zweiten türkischen Liga bei Genclerbirligi, löste dort jüngst seinen Profivertrag auf und trennte sich vom Berater. Er wollte einen anderen Weg einschlagen, eine Ausbildung beginnen und zurück in die Heimat – Velbert.
„Wir hatten dann gute Gespräche miteinander. Er ist noch nicht bei 100 Prozent, hat aber großes Potenzial“, freut sich der Trainer auf den offensiven Strategen, der auf der Zehn und der Acht eingesetzt werden kann. Kreativität nimmt der SC Velbert gern.
Talent aus Baumberg neu dabei – Hasan Utku hört auf
Ghebressulasie kommt von den Sportfreunden Baumberg, bei denen er bei der Landesliga-Ersten nicht die großen Chancen auf Einsätze sah. Der 19-Jährige kann rechts und in der Mitte der Abwehrkette spielen.
Ein Defensivspieler jedoch hat sich abgemeldet: Hasan Utku. Schon in der Vorsaison plagten ihn Knieschmerzen, jetzt musste er einen Cut machen. Es ging nicht mehr. „Das ist natürlich schade und bitter, dass er das in der Vorbereitung gesagt hat. Dafür habe ich aber Verständnis“, so Czayka, „jetzt müssen andere in die Position drängen, Utku war als Sechser eine Bank.“
Der Kader ist aber breiter aufgestellt als zuletzt, das lässt sich also kompensieren. Mehr Optionen, die braucht Czayka auch angesichts der neuen, größeren Landesliga. Die Saison beginnt am 6. August mit einem Heimspiel gegen den SV Wermelskirchen (15 Uhr). Eine von drei Mannschaften, auf die der SC schon 2022/23 getroffen ist.
Zuhause an Spieltag eins, das ist schon mal gut, meint Czayka: „Es geht direkt zur Sache. Gegen Wermelskirchen waren es intensive Spiele, sie haben eine robuste Mannschaft.“ Schon am darauffolgenden Mittwoch steht die erste Auswärtspartie an, beim SC Kapellen-Erft. Auf den Feierabendverkehr hat wohl kein Clubberer Lust, und Kapellen-Erft ist eine Wundertüte. Knapp die Klasse gehalten, Umbruch, neuer Trainer – „wir nehmen es, wie es kommt“.
SC Velbert: Stärkere Landesliga
Ohnehin hat sich der SC Velbert, der eigentlich lieber mit den Essener Teams in einer Liga gespielt hätte, mit der Staffel angefreundet. Natürlich wären die Derbys klasse gewesen, „aber es ist auch interessant, auf andere Vereine zu treffen“, sagt Czayka, der sich über die Gegner entsprechend informieren und sich auf sie einstellen, aber auch das eigene Spiel durchdrücken will. „Es sind viele Oberliga-Absteiger dabei, dann Teams wie Remscheid und gute Aufsteiger. Das wird schwieriger als im letzten Jahr, die Leistungsdichte und die Qualität werden höher sein“, mutmaßt er.
Vier Tests stehen vor dem Start noch an. An diesem Sonntag kommt der Vogelheimer SV an den Böttinger (15 Uhr), dann geht’s noch gegen Berchum/Garenfeld, Hagen 1911 und Westfalia Herne.
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