Velbert. Die SSVg Velbert startet ins Training. Wir sprachen mit Dimi Pappas über Neuzugänge, Ziele, Tests – und er verrät seinen Wunschgegner zum Start.

Als das große Ziel erreicht war, ging’s erst mal nach Mallorca. Verdientermaßen, in 40 kräftezehrenden Spielen hat sich die SSVg Velbert zum Meister gekrönt. Adieu Oberliga, hallo Regionalliga West. Nun haben die Spieler genug gefeiert und der Kater könnte schmerzen, wenn an diesem Samstag die Vorbereitung startet (11 Uhr/IMS Arena).

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Individuelle Pläne hat der Staff um Trainer Dimitrios Pappas den Spielern in der fußballfreien mitgegeben, um keine Zeit zu verlieren. Fünf Wochen haben die Velberter, ehe am Wochenende 28. bis 31. Juli die neue Saison beginnt. Das wird nicht ohne. Als eine der letzten Mannschaften startet die Truppe ins Training. Das ist auch der Mammut-Oberligasaison geschuldet. Anfang Juni war das letzte Spiel gespielt – die Regionalligisten hatten seit Mitte Mai frei.

SSVg Velbert will direkt an der Taktik feilen

Wichtig sei, dass jeder seine Hausaufgaben gemacht hat, meint Pappas vor dem Auftakt. „Wir wollen direkt gut in die Vorbereitung starten und nicht mehr viel konditionell arbeiten. Daher sollten alle schon athletisch gut auf der Höhe sein, damit wir direkt in die taktischen Grundlagen gehen können“, sagt der Aufstiegstrainer.

Bei der Taktik wird sich die SSVg grundlegend umstellen müssen, wie das nun einmal ist nach einem Aufstieg. Der Gejagte, die Übermannschaft, der Favorit, so ging Velbert in jedes einzelne Oberliga-Spiel. Ab sofort sind sie der Aufsteiger, der sich wohl erst einmal hinten anstellen muss. Weniger Dominanz und Spielkontrolle, mehr Defensive und Umschaltmöglichkeiten?

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„Wir werden alles trainieren und auffrischen“, betont Pappas. „Es ist vor allem wichtig, dass wir das, was uns ausgezeichnet hat, beibehalten. Wir sind eine Mannschaft. Es werden Rückschläge passieren, aber wir müssen einen kühlen Kopf bewahren und die Qualität abrufen, zurückzukommen und nicht aufzugeben. Diesen Vollgas-Modus“, so der 43-Jährige, „den brauchen wir!“

Drei Talente kommen – Stamm bleibt bei der SSVg Velbert

Was die Transfers angeht, hat sich bislang vergleichsweise wenig getan. Fünf Zugänge hat der Klub vermeldet, da hat manch ein Aufsteiger schon ganz anders zugelangt. Auffällig ist, dass viele junge Spieler dabei sind. Andri Buzolli (19/SC Velbert), Jan Fauseweh (21/FC Kray) und Lamin Touray (20/Delmenhorst) sind hier zu nennen. Markus Pazurek (34/1. FC Kaan Marienborn) und Vedran Beric (26/KFC Uerdingen) gehören zu den erfahreneren Akteuren.

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Torwart Fauseweh bringe ein spannendes Profil mit. Mit dem FC Kray ist er zwar aus der Oberliga abgestiegen, „aber er hat eine gute Fitness, ist auf der Linie und fußballerisch gut; ein guter Zocker“. Sie werden auch besonders auf Buzolli gucken, den Stürmer, der aus der Nachbarschaft von den „Clubberern“ gekommen ist. Von der Landes- in die Regionalliga ist es ein großer Schritt. „Er hat in der Landesliga gute Leistungen gezeigt und ist ein junger Spieler, der sich jetzt beweisen muss“, sagt Pappas über den Stürmer.

Gut sei, dass nur ein Stammspieler die Truppe verlassen hat. Yannick Geisler, er ging nach Schonnebeck. „So ist es einfacher. Die Abläufe sind jedem klar und bekannt.“ Ein paar Neue sollen aber noch kommen. „Wir haben viele junge, brauchen aber noch mehr Erfahrung.“ Einer, zu dem das gepasst hätte und an dem die SSVg offenbar dran war, wird nicht kommen. Kolja Pusch hat beim MSV Duisburg verlängert.

Yannick Geisler hat die SSVg Velbert verlassen.
Yannick Geisler hat die SSVg Velbert verlassen. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

SSVg Velbert testet gegen Drittligist Köln

Das erste Testspiel ist für den 8. Juli vereinbart – gegen Drittligist Viktoria Köln. „Wir wollen zwei Wochen zunächst nutzen, um uns einzuspielen und dann erst ergebnisorientiert arbeiten“, erklärt Pappas. „Wir wissen nach dem Köln-Test direkt, wo wir stehen. Wir kennen dann unsere Qualität und wissen anschließend, woran wir in den verbleibenden drei, vier Wochen arbeiten müssen.“

Wer der erste Regionalliga-Gegner sein wird, ist unklar. Noch ist der Spielplan nicht veröffentlicht worden. Einen Wunsch hat Pappas: den Wuppertaler SV. „Das wäre ein geiler Auftakt“, sagt er. „Wir wollen die Euphorie direkt mitnehmen und so einen großen Gegner kriegen.“

„Wir wollen uns immer weiter verbessern“

Ein großer Gegner, das wäre auch Rot-Weiß Oberhausen. Pappas hat dort selbst jahrelang gespielt und als Trainer gearbeitet. Ein besonderes Spiel? Klar, aber: „Die Zeit ist längst vorbei. Ich kenne noch ein paar Leute und freue mich darauf, sie haben immer eine gute Mannschaft.“

Für ihn zählt ausschließlich die SSVg Velbert, die einen der kleinsten Etats der Liga haben, aber trotzdem eine gute Mannschaft stellen wird. Da ist sich Pappas sicher: „Wir wollen uns immer weiter verbessern und entwickeln – als Verein und Team. Die Klasse zu halten, hat für mich die oberste Priorität.“

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