Velbert. Yasin-Cemal Kaya ist ein besonderer Spieler für die SSVg Velbert. Kreativ, trickreich – so will der Leistungsträger in der Regionalliga angreifen

Eine Hacke hier, eine Spitze da, ein Übersteiger dort. Wenn im Offensivspiel der SSVg Velbert diese Elemente erkennbar sind, ist in den meisten Fällen ein Mann dafür verantwortlich: Yasin-Cemal Kaya.

Der Flügelspieler ist überall unterwegs in der gegnerischen Hälfte – ob auf der linken Außenbahn oder in der Zentrale. Manchmal weicht er auch auf die rechte Seite aus. Kaya besticht durch die Dynamik im Dribbling und seine Leichtfüßigkeit. Immer wieder tänzelt er seine Gegenspieler aus, lässt sie wie Slalomstangen aussehen und bringt sich so in aussichtsreiche Abschlusspositionen.

„Ich habe einen sehr trickreichen, etwas kreativeren Spielstil. Ich lasse mir immer etwas einfallen, um ein, zwei Ketten zu überspielen, damit der ein oder andere Spieler mehr Raum hat“, erklärt der 23-Jährige. Allerdings ist er sich auch nicht zu schade, die nötigen Meter in der Rückwärtsbewegung zu machen und auch mal die Grätsche auszupacken.

SSVg Velbert: 21 Scorerpunkte sammelte Kaya

Mit bislang zwölf Toren und neun Assists hat der Flügelflitzer einen maßgeblichen Anteil daran, dass die SSVg schon Spieltage vor dem Saisonende als Oberliga-Meister feststeht und im nächsten Jahr wieder in der Regionalliga West spielen wird.

„Yasin ist ein Freigeist – zwischen Genie und Wahnsinn. Er kriegt von mir auf die Fresse, aber auch sehr viele Streicheleinheiten“, erklärt Dimitrios Pappas. „Er ist technisch stark und charakterlich ein sehr guter Junge.“ Der SSVg-Coach kennt Kaya schon länger, trainierte ihn bereits in der Saison 2018/19 in der U19 von Rot-Weiss Oberhausen.

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Zu Beginn seiner Velberter Zeit hatte der Angreifer nicht immer einen leichten Stand, erhielt noch nicht so viel Einsatzzeit. Inzwischen aber ist er zum Stammspieler gereift. „In diesem Jahr hat er es richtig gut gemacht und sich empfohlen“, lobt Pappas, der Kaya trotz seines recht jungen Alters bereits als Führungsspieler sieht. „Er ist noch ein bisschen jung, aber egal, in welchem Alter man ist: Er gehört schon dazu.“

Wenn man gewinne, mache es umso mehr Spaß, sagt Kaya. „Wichtig ist aber auch für die nächste Saison: Wenn es mal nicht läuft, weil es auch ein bisschen schwieriger sein wird, dürfen wir den Spaß nicht verlieren. Das ist ausschlaggebend, glaube ich.“ Aktuell sei die Spannung aufgrund des bereits feststehenden Aufstiegs nicht mehr so hoch, der Spitzenreiter zieht daraus jedoch positive Energie.

SSVg Velbert: Die Leichtigkeit macht’s

„Ich glaube, das ist die Leichtigkeit, wenn man frei aufspielen kann, keinen Druck mehr und keine Angst hat, Fehler zu machen. Dann kommt alles von allein“, erklärt Kaya, der zuletzt beim 2:0-Heimsieg gegen den FC Kray beide Treffer vorbereitete.

Torbeteiligungen erhoffen sich die Velberter auch in der Regionalliga von ihrem Kreativmann. Kaya hat jedenfalls Vertrag für die nächste Saison und wird der SSVg voraussichtlich erhalten bleiben. „Ich denke mal, dass meine Zukunft hier sein wird“, sagt er selbst. „Wir bauen ihn ganz normal mit ein“, meint sein Coach. Anknüpfen an die vielen überzeugenden Auftritte in dieser Spielzeit will Kaya nach der Sommerpause. Er nimmt sich vor, weiterhin Stammspieler, von Anfang an gesetzt zu sein und – na klar – so viele Scorerpunkte wie möglich zu sammeln.

SSVg Velbert will sich in der Regionalliga etablieren

„Für die Mannschaft ist das erste Ziel, die Klasse zu halten und am Ende der Saison eine gute Position zu haben.“ Kaya soll als Aktivposten im Angriff mithelfen, die SSVg Velbert in der Viertklassigkeit zu etablieren.

Spielertypen wie er sind nur noch selten zu finden. Seine Idole in der Kindheit: Neymar und Ronaldinho. „Die Brasilianer“, erklärt er. „Bei ihnen habe ich mir immer etwas abgeguckt und versucht, dem nachzuahmen.“ Hacke, Spitze, Übersteiger eben.

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