Velbert. Mit einem Sieg beim mutmaßlichen Absteiger kann das Team von Trainer Dimitrios Pappas den Regionalliga-Aufstieg perfekt machen. Zukunft geplant.
Endstation Sehnsucht: Nach sieben langen Jahren schickt sich Oberliga-Spitzenreiter SSVg Velbert an diesem Wochenende an, endlich in die Regionalliga zurück zu kehren. Die erste Möglichkeit bietet sich am Sonntag beim fast sicheren Absteiger TuRU Düsseldorf (15.30 Uhr, Feuerbachstraße). Sollte es mit dem Matchball nicht klappen, gäbe es den zweiten am kommenden Freitag daheim gegen Kleve.
„Mit einem Sieg sind wir durch. Und wir werden jetzt nicht absichtlich verlieren, um es in einem Heimspiel klar zu machen“, verspricht SSVg-Vorsitzender Oliver Kuhn, gerade frisch gestärkt und rechtzeitig aus dem Urlaub zurück gekehrt. Aus altem Fußballer-Aberglauben haben die Velberter offiziell nichts vorbereitet, gefeiert werden soll dann vielleicht spontan in der Vereinsgaststätte. Aber man darf sicher sein, dass sich das eine oder andere Champagnerfläschchen mit in den Mannschaftsbus verirrt.
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Letzte Zweifel am Aufstieg wurden vergangene Woche Freitag ausgeräumt, als das Team von Trainer Dimitrios Pappas nach einem 0:1-Rückstand gegen Verfolger Hilden Charakter bewies und die Partie noch in einen 2:1-Sieg drehte. Symptomatisch für eine Saison, die diesmal so ganz anderes verlief als die vorherigen. Auch in der Vergangenheit hatten die Blauen schon am Aufstieg geschnuppert, ehe sie in der Rückrunde entscheidend zurück fielen.
Erstmals herrschte Ruhe im Verein und Umfeld
Die Gründe? „Wir hatten diesmal Ruhe im Verein und im gesamten Umfeld, in der Vorsaison war es alles andere als optimal verlaufen, besonders mit der Verletzung unseres Unterschiedsspielers Diallo, der nach dem Pokalspiel im März bis Saisonende ausfiel. Wir haben die Mannschaft weiter umgebaut und ergänzt – das ist nun das Ergebnis“, freut sich Kuhn über das Erreichte.
Und offensichtlich mit Trainer und Ex-Spieler Dimitrios Pappas für den glücklosen Hüzeyfe Dogan, der drei Spieltage vor Saisonschluss im vergangenen Jahr gehen musste, einen Volltreffer gelandet. „Dimi hat das gut hingekriegt und offensichtlich die richtige Ansprache gefunden. Wir waren immer in Kontakt und hatten uns über Spieler ausgetauscht“, freut sich der Vorsitzende über seinen Glücksgriff.
Die Erfolgszahlen des Griechen bei den Niederbergischen kann sich sehen lassen: 13 Punkte Vorsprung vor dem Zweiten Hilden und ein Spiel noch in der Hinterhand sprechen für sich, dabei hat die SSVg die meisten Tore (77) der Liga erzielt und die mit Abstand meisten Siege (24) verbucht. Keiner in der Konkurrenz zweifelt am verdienten Aufstieg des souveränen Tabellenführers.
Gesucht wird ein Unterschiedsspieler für die Offensive
Das Gerüst für die mutmaßlich kommende Regionalligasaison steht bereits: Mit Torhüter Marcel Lenz, Abwehrchef Robin Urban und dem vielseitigen Angreifer Cellou Diallo können die Niederbergischen auf eine bewährte Achse bauen, die natürlich noch verstärkt werden soll.
„Gesucht wird noch ein Unterschiedsspieler für die Offensive, eine Mehrzweckwaffe sowie zwei, drei Verstärkungen für die U23-Regel“, so Kuhn, der aber darauf hinweist, dass man nicht mit „vollem Geldsäckel“ über Land ziehen wird. „Wir werden uns mit Augenmaß verstärken und nur das anpeilen, was finanziell machbar ist. Und keine fünf Spieler von RWE verpflichten, die dort gerade übrig sind“, meint das RWE-Mitglied mit einem Schmunzeln. So werde man sich mit Teams wie Lippstadt oder Wiedenbrück und den anderen Aufsteigern um den Klassenerhalt balgen. Nur das könne das Ziel sein.
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