Velbert. Spitzenreiter SSVg gewinnt auch das zweite Topspiel binnen weniger Tage. Nach dem 2:1 über Hilden fehlt praktisch nur noch ein Sieg zum Aufstieg.
Als Schiedsrichter Thibaut Scheer, einer der besten Akteure auf dem Platz, die Partie in der IMS-Arena abgepfiffen hatte, gab es kein Halten mehr. Die Spieler der SSVg Velbert führten im Mittelkreis ausgelassene Jubeltänze auf, danach gingen die Feierlichkeiten mit dem Humba-Humba-Täterähh-Ritual gemeinsam mit den Fans weiter.
Die Velberter hatten den Tabellenzweiten VfB Hilden geschlagen und feierten den 2:1-Erfolg, als sei damit der Aufstieg geschafft. Das ist er noch nicht – allerdings, es fehlt wahrscheinlich nur noch ein einziger Sieg.
Wenn die Velberter am kommenden Sonntag auch bei TuRU Düsseldorf gewinnen, dann haben sie die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die Regionalliga praktisch sicher – und das fünf Spieltage vor Schluss.
SSVg Velbert hängt die Konkurrenten weiter ab
Das wird sich die Mannschaft, die in weniger als einer Woche beide Spitzenspiele gewonnen hat, nicht nehmen lassen. Zweimal entschieden die Velberter das Duell zwischen dem Ersten und dem Zweiten der Tabelle für sich: Am Sonntag mit 3:0 beim ETB Schwarz-Weiß und am Freitagabend mit 2:1 gegen Hilden.
Zwischen beiden Spielen gab es sicherlich einen deutlichen Unterschied: In Essen gewann die SSVg nicht nur deutlich, sie spielte auch klar überlegen. Gegen Hilden hingegen war es äußerst eng, nach der ersten Halbzeit sah es sogar nach einem Patzer aus, denn die Gäste aus Hilden waren zunächst die bessere Mannschaft und lagen auch mit 1:0 vorne.
Aber die Velberter drehten die Partie mit etwas Glück, aber auch mit Können und viel Einsatz. Den hatten sie zwar von Anfang an gezeigt, dennoch wirkten sie in der ersten Halbzeit längst nicht so konzentriert wie zuvor beim ETB.
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Schon sehr früh musste Torwart Marcel Lenz bei einer großen Chance für den früheren Velberter Max Wagener den Rückstand verhindern. In der 18. Minute war es aber doch passiert, der Hildener Luca Majetic wurde bei seinem Solo nicht richtig angegriffen und traf ins lange Eck.
Bei einem Kopfball von Wagener, der nach einer Freistoßflanke nicht gedeckt war, wäre fast das 0:2 gefallen, doch Wagener zielte zu ungenau.
Gegen Ende der ersten Halbzeit wurden die Gastgeber allerdings griffiger, beinahe hätte die Flügelzange zugeschnappt, doch Linksaußen Yasin Kaya und Rechtsaußen Cellou Diallo vergaben binnen weniger Sekunden jeweils in aussichtsreicher Position.
Nach Wiederanpfiff drehten die Velberter weiter auf und erzwangen bereits in der 52. Minute den Ausgleich. Dabei hatten sie einerseits Glück, dass die Gäste einige gute Konterchancen liegen ließen und dass Diallos Freistoß zum 1:1 von der Mauer unhaltbar abgefälscht wurde.
Andererseits war die SSVg nun sehr gut im Spiel und zog einige sehenswerte Angriff auf. Besonders in der 72. Minute, als Kaya einen herrlichen Pass auf Jonas-Erwig-Drüppel spielte, der sich auf der rechten Seite behauptete und zum umubelten Siegtreffer einschoss.
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Hildens tüchtiger Trainer Tim Schneider war bedient: „Nach dem Spielverlauf fällt es mir schwer, das Ergebnis zu akzeptieren.“ Klar, für sein Team war mehr drin.
Seinem Kollegen bei der SSVg, Dimitrios Pappas, machte das nichts aus: „Vor zwei, drei Wochen hätte ich zu unserer ersten Halbzeit etwas gesagt. Jetzt interessiert mich nur, wie wir in der zweiten Halbzeit zurück gekommen sind. Wie wir gewonnen haben, ist mir diesmal scheißegal, wir haben auf jeden Fall Charakter gezeigt.“
Zum möglichen Meisterball in der kommenden Woche ließ er sich nur soviel entlocken: „Jetzt freuen wir uns auf die nächste Woche. Alles andere besprechen wir noch.“ Dabei schmunzelte er.
So haben sie gespielt
SSVg Velbert: Lenz - Erwig-Drüppel, Duschke (46. Mehlich), Abdel Hamid, Machtemes - Urban, Geisler (75. Gabriel), Schiebener (66. Remmo)- Diallo, Hilger (78. Nnaji), Kaya.
Tore: 0:1 Majetic (20.), 1:1 Diallo (52.), 2:1 Erwig-Drüppel (72.). - Schiedsrichter: Thibaut Scheer. - Zuschauer: 860.