Niederberg. RWE-Reporter, Hallensprecher, Handball-Trainer: So tickt Daniel Lichtenstein, der neue Handballtrainer des Niederbergischen HC

Seit Anfang des Jahres 2023 ist Daniel Lichtenstein der Hauptübungsleiter der Verbandsliga-Damen des Niederbergischen HC. Etwas früher als geplant löst er somit Erfolgstrainer Harald Milde ab, der durchaus keine kleinen Fußstapfen hinterlässt.

Doch der Neu-Coach der Niederberger kann auf eine illustre Handballvergangenheit zurückblicken, die für möglichst viele positive Impulse für sein neues Team sorgen soll. Bislang läuft es, nach Minuspunkten steht sein Team auf dem dritten Platz.

Von der Schul-AG in die Landesliga

Die handballerische Karriere des Daniel Lichtenstein begann im Essener Raum – mit dem Besuch einer Schul-AG. Auf den Geschmack gekommen führte ihn sein Weg in der Folge zum mehrfachen Deutschen Meister und Europapokalsieger Tusem Essen, bei dem Lichtenstein von der D- bis zur A-Jugend durchaus erfolgreich spielte.

Höhepunkt war, neben dem Erreichen der Niederrheinmeisterschaft in der A-Jugend, auch das direkte Aufeinandertreffen mit Daniel Stephan. Der spätere Welthandballer war seinerzeit beim OSC Rheinhausen aktiv, damals einer der Hauptkonkurrenten des Tusem.

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Auf die Jugendzeit folgten für Lichtenstein zwei Jahre in er Oberliga und fast 20 Jahre bei SuS Haarzopf und Winfried Huttrop in der Landesliga. Nebenberuflich blieb er dem Tusem Essen jedoch auch nach seiner aktiven Zeit dort noch erhalten.

Zwischen 1999 und 2014 arbeitete Lichtenstein als Hallen- und Pressesprecher für den Bundesligisten. Er war somit anderthalb Jahrzehnte die Stimme des Tusem. Journalistisch begleitete er noch einen weiteren Essener Top-Verein: Für Radio Essen berichtete er über RWE – die Fußballer von Rot-Weiss.

Selbst aktiv ist der 50-jährige gelernte Torhüter weiterhin im Handball, er steht aktuell bei SuS Haarzopf in der Bezirksliga zwischen den Pfosten.

Erfahrung mit dem Ball und dem Mikrofon: Anderthalb Jahrzehnte Daniel Lichtenstein war Daniel Lichtenstein Sprecher des Bundesligisten Tusem Essen.
Erfahrung mit dem Ball und dem Mikrofon: Anderthalb Jahrzehnte Daniel Lichtenstein war Daniel Lichtenstein Sprecher des Bundesligisten Tusem Essen. © WAZ FotoPool | Michael Gohl

Trainer Daniel Lichtenstein ist immer noch als Spieler aktiv

Die handballerische Leidenschaft endete für Daniel Lichtenstein aber nicht beim Schnüren der eigenen Hallenschuhe oder vor dem Mikrofon des Tusem. Es zog ihn darüber hinaus auch auf die Trainerbank. Bislang trainierte Lichtenstein mit MTG Horst Essen II (Bezirksliga) und der zweiten Garde des HSV Überruhr (Landesliga) zwei Herrenteams, bevor es ihn nach einer dreijährigen, coronabedingten Pause im Sommer 2022 zu den Damen des Niederbergischen HC verschlug.

Zunächst war geplant, dass er dort bis zum Saisonende den Posten des Co-Trainers bekleiden und nach der Verbandsliga-Spielzeit 2022/23 den Posten des Cheftrainers von Harald Milde übernehmen sollte.

In der Winterpause entschied sich NHC-Coach Milde, jedoch dazu, bereits zum Jahreswechsel seinen Posten an Lichtenstein abzutreten, um der Mannschaft frühzeitig neue Impulse zu verschaffen.

Das letzte Hinrundenspiel beim Wald-Merscheider TV stellte somit zugleich auch die erste Begegnung unter der Führung des neuen Trainers dar. Daniel Lichtenstein hat viel mit seinem neuen Team vor, mit dem er sich zuvor bereits gut ein halbes Jahr vertraut machen konnte.

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„Wir haben insgesamt eine spielstarke Mannschaft, die vor allem durch den Zusammenhalt im Team ihre Stärke hat. Das möchte ich fördern und auch junge Spielerinnen integrieren“, so Lichtenstein.

Für die Rückrunde setzt er klare Vorgaben: „Ziel sollte es sein, den aktuell vierten Platz zu halten und sich vielleicht noch um ein oder zwei Positionen zu verbessern. Die Rückrunde dient sicher auch schon dazu, das ein oder andere Konzept für die nächste Saison auszuprobieren. Für mich sind Einstellung und Wille die wesentlichen Erfolgsfaktoren im Handball. Wer in der 55. Spielminute noch den unbedingten Willen hat, ein Spiel zu gewinnen und auch den Glauben an sich selbst behält, kann vor allem knappe Spiele für sich entscheiden.“

NHC-Damen streben den dritten Tabellenplatz an

Nach dem jüngsten Erfolg über SSG Wuppertal/HSV Wuppertal hat sein Team tatsächlich den vierten Platz untermauert und strebt nun dem dritten entgegen: TV Nachbar Ratingen hat hier zwei Spiel mehr bestritten, aber bereits zwei Minuspunkte mehr gesammelt

Der Einstand des neuen Trainers ist geglückt – er tritt zwar in große Fußstapfen, die Harald Milde ohne Zweifel hinterlassen wird, bringt jedoch alle Voraussetzungen mit, diese auch auszufüllen.