Essen/Velbert. Erst kein Saisontor, dann gleich drei in einer Viertelstunde. Das sagt Laurens Bock von Landesligist SC zu seinem Hattrick und zu den Clubberern.

So spielt ein Torjäger: Er ist nach einer Standardsituation zur Stelle, legt dann mit einem gekonnten Schuss nach und steht wenig später natürlich auch richtig, um einen Konter zu verwerten.Mit drei Toren in Folge drehte Laurens Bock das Spiel für den Landesligisten SC Velbert bei der Spvg Steele in Richtung Sieg.

Allerdings sind dabei gleich zwei Umstände ungewöhnlich. Zum einen schaffte Laurens Bock seinen Hattrick in gerade einmal 15 Minuten und zum anderen hatte er zuvor in dieser Saison noch kein einziges Punktspieltor erzielt – ehe es dann in der 52. Minute der 16. Partie so richtig los ging: Nach einem Eckball traf er gegen die Essener zum 1:1, in der 67. Minute hatte er dann den 3:1-Endstand hergestellt.

Laurens Bock schießt alle frei Tore beim 3:1 in Steele – per Hattrick

„Sicher ist das etwas außergewöhnlich für mich, ich bin eigentlich eher der Vorlagengeber und abgesehen vom Pokal habe ich in dieser Saison noch nicht getroffen“, sagt der Mittelfeldspieler. „Aber wir waren alle gefragt, etwas mehr zu tun. In der ersten Halbzeit lief es schlecht, da hat uns der Trainer in der Kabine auch das Passende gesagt!“

SC-Coach Dennis Czayka wurde erhört, die Spieler legten eine Schüppe drauf, auch Bock, dessen Vorzüge Czayka so bezeichnet: „Er ist flexibel einsetzbar.“

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Dazu gehört auch, mal offensiv Akzente zu setzen. „Das hat dann beim zweiten Tor sehr gut geklappt. Da habe ich mir ein Herz genommen und der Schuss passte genau“, so Laurens Bock. Und danach lief es eben, dann gelingt auch ein schönes drittes Tor: „Nach dem Steckpass von Andri Buzolli war ich durch, habe dann auch noch einen Gegner ausgespielt und dann eingenetzt.“

Das ist in der Tat Flexibilität. Vorlagengeber Bock und Torjäger Andri Buzolli haben in dieser Situation mal die Rollen getauscht. Was beide verbindet: Sie sind Eigengewächse, kommen beide aus der Clubberer-Jugend und haben sich ihren Platz in der ersten Mannschaft erarbeitet.

SC Velbert setzt beim Neuaufbau auf die eigenen Ausbildung

„Bocki“, wie sie ihn beim SC nennen, ist schon seit den C-Junioren dabei, schaffte den Sprung in die erste Mannschaft, mit der er in der Oberliga spielte. Nach dem Abstieg im vergangenen Sommer blieb er als echter Clubberer selbstredend am Böttinger. Denn die Spieler aus der eigenen Ausbildung sollten unbedingt auch beim Neuaufbau des Teams eine wichtige Rolle spielen.

„Ja, uns haben viele Spieler verlassen und wir haben eine neue Mannschaft aufgebaut. Ich finde, das ist uns bislang gut gelungen. Bei uns herrscht Teamgeist und wir geben in keinem Spiel auf, auch wenn es mal nicht so läuft“, befindet Bock. „Da haben auch die Trainer und der Sportliche Leiter gute Arbeit gemacht.“

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Nicht so gut lief die Vorbereitung auf die Rückrunde. „Das war in der Tat holprig. Aber dann waren wir auf den Punkt da“, betont Bock. Tatsächlich ist der SC mit dem Remis gegen Spitzenreiter DJK Adler Union Frintrop und dem Auswärtssieg in Steele gut ins neue Jahr gekommen, die Velberter stehen weiter auf Platz drei mit nur drei Zählern Rückstand auf die Frintroper.

Vom direkten Wiederaufstieg redet deshalb rund um die Böttinger-Anlage niemand. Aber die Lust darauf, oben mitzumischen, wird größer. „Mal sehen, wie weit wir in dieser Saison noch kommen“, sagt Laurens Bock. Er selbst hat auch schon die Spielzeit 2023/24 im Blick – für die hat nämlich schon zugesagt. Ein Clubberer eben.