Velbert. Nach einem halben Jahrzehnt Pause messen sich die Nachbarn wieder in der Bezirksliga. Die SC-Reserve erwarte in der BLF-Arena die U 23 der SSVg

Zum ersten Mal seit der Saison 2015/16 findet in der Bezirksliga wieder das Velberter Lokalderby zwischen der Zweitvertretung des SC Velbert und der U 23 der SSVg Velbert statt, denn damals stiegen die Clubberer in die Kreisliga A ab und kehrten erst in diesem Sommer zurück. Anstoß ist um 13 Uhr in der BLF-Arena.

„Es ist allerdings ein ungleiches Derby“, findet SC-Trainer Marcel Kuhlmann und bezieht das noch nicht einmal auf die Tabellensituation.

Clubcoach Kuhlmann sieht den SC in der Rolle des Außenseiters

„Beim Gegner ist der Etat deutlich höher und damit haben sie auch deutlich mehr Erfahrung in ihren Reihen“, erläutert er und verweist dabei auf Spieler wie Mohamed Sealiti, der auch schon in der Regionalliga spielte, oder die ehemaligen Oberligaakteure Maximilian Eisenbach und Torhüter Semih Demirhat.

„Die Favoritenrolle ist daher klar verteilt, aber wir werden uns auf die positiven Dinge konzentrieren. Wir haben immer 18 bis 22 Leute beim Training und die Jungs lassen da auch erkennen, dass sie Spiele gewinnen wollen. Wir sind mittlerweile in der Liga angekommen und haben gezeigt, dass wir mithalten können“, verkündet Kuhlmann.

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Die jüngste Niederlage in Ratingen hatte ihn allerdings sehr verärgert, weil er sie für unnötig hielt und deshalb fand er in der Trainingswoche deutliche Worte, die er an seine Schützlinge richtete. „Wir hätten in Ratingen gewinnen können, wenn wir nicht so schludrig, fahrlässig oder leichtfertig mit unseren Chancen umgegangen wären. Da gab es dann auch Lupfer anstatt von klaren Abschlüssen und das grenzt dann in meinen Augen fast schon an Arroganz und das können wir uns in unserer Situation nicht leisten“, stellt der Coach klar und fordert: „Wir müssen vorne mal einen Killerinstinkt entwickeln.“

Die ihm zugedachte Favoritenrolle will SSVg-Trainer Joscha Weber nicht so einfach annehmen. „Auch wenn die Tabelle das momentan noch nicht widerspiegelt, aber der SC hat einen guten Trainer und auch eine gute Mannschaft. Ich bin davon überzeugt, dass sie ihre Punkte noch holen werden und die Tabelle spielt in einem Derby auch nur eine untergeordnete Rolle“, betont er.

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Ihm geht es primär darum, die Achterbahnfahrt aus sich abwechselnden Siegen und Niederlagen zu beenden und zur Kontinuität in den Leistungen wie in der vergangenen Saison zurückzufinden.

Drei Heimsiege und drei Auswärtsniederlagen entsprechen nicht den Erwartungen und Ansprüchen der SSVg-Auswahl. „Wir wollen an die Leistung der zweiten Halbzeit in Vogelheim anknüpfen. Wichtig wird sein, dass wir in die Zweikämpfe kommen und die aggressiv bestreiten, die nötige Ruhe am Ball haben und die Geduld bewahren und nicht immer zu schnell nach vorne spielen“, glaubt Weber.

Es geht nicht nur um Punkte, sondern ums Prestige

Bis auf Lorjan Imeri, der immer noch Schmerzen aufgrund einer Rippenprellung hat, steht ihm der komplette Kader zur Verfügung. Er hofft, dass der zu Beginn der Woche erkrankte Stavros Spyrou wieder rechtzeitig fit ist. Beide Trainer sind sich einig, dass es ein besonderes Spiel ist, in dem es nicht nur um Punkte, sondern auch um Prestige geht.

„Bei der SSVg spielen sechs Akteure, die eine SC-Vergangenheit haben“, weiß Kuhlmann. „Von unseren Spielern sind die meisten Velberter Jungs und schon lange im Verein, so dass ihnen bewusst ist, was so ein Derby bedeutet“, so der Coach der Clubberer.