Velbert. Im Velberter Derby gelang ihm nichts, jetzt fast alles. Offensivspieler Yasin Kaya über seine Spielweise und den Hit am Samstag in Uerdingen.

Da war er wieder, der Yasin-Cemal Kaya, wie ihn die Fans des Oberligisten SSVg Velbert schätzen: Der Mann mit der brillanten Technik und mit dem Gefühl im rechten Fuß.

Wie befreit spielte der Mittelfeldspieler beim 4:0 im Heimspiel gegen den SC St. Tönis auf und rundete seine mitreißende Vorstellung mit dem Treffer zum 3:0 ab – ein Tor, das die Partie frühzeitig entschied, denn es fiel in der 48. Minute und gab den deutlich unterlegenen Gästen den Rest.

Der brillante Techniker Yasin Kaya kommt eindrucksvoll zurück

Rätsel gibt Kaya allerdings mitunter den Velberter Fußballfreunden auf. Vor Kurzem zum Beispiel wurde er in der zweiten Halbzeit des Velberter Stadtderbys in Birth eingewechselt. Die SSVg führte mit 1:0, der TVD drängte auf den Ausgleich. Eigentlich gute Voraussetzungen für das Spiel des schnellen, leichtfüßigen 22jährigen.

Doch er nutzte die vielen Räume, die sich ihm boten, nicht. Er verschleppte das Tempo, verzettelte sich in Zweikämpfen, die er fast alle verlor und vergab dann auch noch kurz vor Schluss die Großchance zum 2:0.

Auch interessant

„Ja, das war nicht mein Spiel, aber in solchen Derbys kann halt viel passieren. Wichtig ist es, wieder aufzustehen und zurückzukommen“, sagt Kaya. Genau das machte er. Bereits vor einer Woche im Auswärtsspiel bei Union Nettetal war er wieder auf der Höhe seines Könnens. Er bereitete das 3:1 durch Robin Hilger mit einem Hackentrick vor.

So machte er dann gegen St. Tönis weiter. Seine Soloeinlagen führten nicht zu Ballverlusten, sondern zu gefährlichen Situation, die Kabinettstückchen klappten – mal ein Hackentrick, mal ein Beinschuss, mal ein ganz geschickter Pass. Oft reicht dazu eine Bewegung aus dem Fußgelenk.

Ein typischer Treffer: Mit Gefühl und aus dem Fußgelenk

Zur Abrundung dann das Tor Marke Yasin-Cemal Kaya: Max Machtemes legte auf und Kaya nahm den Ball direkt – aber er hämmerte ihn nicht ins Netz, sondern hob ihn mit Gefühl in den Winkel.

„Das hat heute Spaß gemacht, die ganze Mannschaft hatte Bock“, befand er. Die Ergebnisse der letzten Wochen waren zwar eh gut, so richtig in Schwung kam das Spiel der Velberter aber eigentlich erst in der zweiten Hälfte des Spiels gegen Baumberg, das sie nach hartem Kampf mit 2:0 gewannen und damit die Tabellenführung übernahmen. Seither tritt die SSVg viel dominanter auf und hat auch spielerisch mehr zu bieten – dafür steht auch die Leistung von Kaya.

Auch interessant

Er selbst weiß natürlich, dass seine Spielweise auffällig ist, macht aber geltend: „Sicher, wenn es mit den Einzelaktionen klappt, ist es gut. Wichtiger aber ist mein Beitrag für die Mannschaft, ich sehe mich klar als Teamplayer.“

Spiel in Uerdingen muss keineswegs entscheidend sein

Nun sieht er dem Spitzenspiel am Samstag gegen den KFC Uerdingen entgegen. „Sicher, da freuen wir uns drauf. Aber man sollte es auch nicht überbewerten. Ich bin sogar überzeugt: Der Sieg heute ist wichtiger im Aufstiegsrennen als ein womöglicher Sieg in Uerdingen“, sagt Kaya. „Denn die Meisterschaft wird meist nicht in den Spitzenspielen entschieden, sondern im Ligaalltag.“

Da ist was dran und das ist auch eine indirekte, aber klare Ansage an den KFC. Der hat es in seinem Alltagsspiel gegen St. Tönis nämlich nur auf ein 2:2 gebracht.