Niederberg. Derbyzeit am ersten Spieltag der Kreisliga A: Beim Gastspiel an der Talburgstraße will die Union-Reserve Mitfavorit SSVg 09/12 ein Bein stellen

Parallel zur Bundesliga geht es auch im Fußballkreis Wuppertal/Niederberg an diesem Wochenende in mehreren Klassen endlich wieder um Zählbares. So auch in der zusammengelegten und mit 20 Mannschaften prall gefüllten Kreisliga A, wo der Spielplan gleich mal mit einem schönen Derby aufwartet.

Die SSVg 09/12 Heiligenhaus erwartet zum Start die Zweitvertretung des SV Union Velbert (So. 15.30 Uhr). Dabei könnten die Unterschiede auf dem Papier kaum größer sein. Auf der einen Seite der Bezirksliga-Absteiger aus Heiligenhaus, der sich in der Vorsaison noch mit der ersten Mannschaft des SVU duellierte, dank kräftiger Aufrüstung deutlich stärker sowie breiter aufgestellt daherkommt als in der verkorksten Vorsaison und zum erlesenen Kreis der Top-Favoriten auf den Aufstieg zählt.

Die Rollen im niederbergischen Nachbarschaftsduell sind verteilt

Auf der anderen Seite der SVU II, der nach einer Seuchen-Spielzeit in der Mini-A-Liga mit etlichen spielfreien Wochenenden nie so richtig in einen Rhythmus kam und erst dank der Relegation und zudem über Umwege (die erste Mannschaft hielt erst nachträglich die Klasse in der Bezirksliga, sonst wäre die zweite unabhängig des Relegationsausgangs runtergegangen) den Abstieg verhindern konnte.

Die Favoritenrolle ist vor dem direkten Duell also verteilt. Doch so klar, wie es scheint, muss es nicht unbedingt der Realität entsprechen. Union ist nicht zu unterschätzen und hat in der Vorsaison aus verschiedenen Gründen klar unter den eigenen Möglichkeiten geliefert.

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Das weiß auch der Heiligenhauser Coach Daniel Reuter, der mit seiner Mannschaft aber direkt ein Zeichen setzen möchte: „Die Vorbereitung war hart und verlief zufriedenstellend, doch es ist nochmal etwas anderes, wenn es wieder um Punkte geht. Es kribbelt so langsam schon und wir sind richtig heiß auf den Start. Doch wir sind gewarnt. Union ist eine richtig gute A-Liga-Mannschaft. Doch wir haben uns einen Plan zurechtgelegt und wollen im ersten Spiel direkt zeigen, dass wir in der neuen Spielklasse angekommen sind. Die drei Punkte wollen wir unbedingt zuhause behalten.“

Jubel und Erleichterung bei der Union (hier Michael Graf und Mirko Brückmann)  nach dem Klassenerhalt in letzter Minute. In dieser Saison wollen die Velberter stärker spielen.
Jubel und Erleichterung bei der Union (hier Michael Graf und Mirko Brückmann) nach dem Klassenerhalt in letzter Minute. In dieser Saison wollen die Velberter stärker spielen. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Da am Sonntag auch gleich die Saisoneröffnung stattfindet, erhofft man sich in Heiligenhaus viele Zuschauer, denen man gleich eine gute Performance liefern will.

Doch bekanntermaßen haben 1. Spieltage so ihre Tücken – insbesondere wenn quasi der halbe Kader neu ist, wie es in Heiligenhaus der Fall ist, die Liga ein neues Pflaster ist und dazu der selbst auferlegte Druck in Form des klaren Ziels Aufstieg kommt.

Der Gast SV Union Velbert II dagegen kommt mit kaum verändertem Kader. Neben fünf internen Neuen aus A-Jugend und Drittvertretung kamen in Person von Giulian Tek vom SC Velbert David Kocherscheidt von Stella Azzurra Velbert nur zwei externe Zugänge. Die Union-Reserve stellt eine eingespielte sowie eingeschweißte Einheit.

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Die überstandene Relegation dürfte das nur noch verstärkt haben. So zeigt sich Union-Coach Pascal Sailer, der nur wenige Meter vom Platz an der Talburgstraße entfernt wohnt, selbstbewusst und freut sich auf das Duell vor der Haustür: „Die Vorbereitungsspiele aller Teams sagen letztendlich wenig aus und wir sind froh, dass es wieder richtig losgeht. Wir können befreit aufspielen, der Druck liegt bei Heiligenhaus. Doch wir werden uns nicht verstecken und beten, dass es 0:0 ausgeht.“

Sailer betont zudem: „Der Gegner kennt die Liga nicht, hat viele Neuzugänge und trifft auf eine eingespielte Mannschaft. Natürlich gehört Heiligenhaus zu den Kandidaten für ganz oben, aber wir werden uns wehren und sie fordern. Ich bin mir sicher, dass wir in dieser Saison nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden und im oberen Drittel landen können. Die letzte Saison spiegelt nicht unsere wahre Leistungsstärke wieder.“