Velbert. 2020 gekürt, erst zwei Jahre später geehrt: Die Mannschaft und die Sportlerin des Jahres in Velbert. Über Improvisationen in Coronazeiten.

Der eine oder andere Erfolg liegt bereits drei Jahre zurück, die Auszeichnung durch die Velberter Sportszene steht immer noch aus. Als im Frühjahr 2020 nämlich die Ehrung für die traditionsreiche Velberter Sportlerwahl des StadtSportbundes anstand, kam die Coronakrise dazwischen.

Die Siegerinnen und Sieger für das Jahr 2019 waren von fast 2400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Abstimmung gewählt worden. Aber kurz nach Bekanntgabe der Ergebnisse im März 2020 fiel der Vorhang: Der erste Lockdown läutete die Krisenzeit ein. „Seither haben wir keinen passenden Termin gefunden. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, erklärt Peter Blau, der Vorsitzende des SSB.

Der StadtSportbund Velbert holt die Zeremonie im August nach

Die Zeremonie wird nun nachgeholt: Am 27. August sollen Sportler, Ehrenamtler und Mannschaft des Jahres im gewohnten Stil gewürdigt werden. Die Feierstunde steigt ab 11 Uhr im Best Western Hotel an der Günther-Weissenborn-Straße.

Die Coronakrise zwang den StadtSportbund Velbert dabei zur Improvisation, da in den Jahren 2020 und 2021 viele Sportveranstaltungen ausgefallen waren und es in etlichen Sparten Saisonabbrüche bzw. Annullierungen gegeben hatte.

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Deshalb wird im August auch nicht die „Sportlerwahl 2019“ sondern die „Sportlerwahl 2019/2020“ gefeiert, ebenso soll bei der nächsten Sportlerwahl über die Asse 2021/2022 abgestimmt werden. „Es war uns wichtig, sowohl die Wahl, als auch die angemessene Würdigung beizubehalten“, betont Peter Blau.

Somit werden die Sieger – oder besser die Siegerinnen – nun doch noch in Besitz des Velberter Schlüssels gelangen. Denn die beiden Hauptkategorien Einzelsportler/-in und Mannschaft waren diesmal in weiblicher Hand: Sportlerin des Jahres wurde Ruder-Ass Laura Kampmann und Mannschaft des Jahres das Damen-Volleyball-Team der Velberter SG. Die sind praktisch seit über zwei Jahren Velberter Sportlerinnen des Jahres.

Das Damenteam der Velberter SG feierte 2019 den Aufstieg in die Volleyball-Bezirksliga und wurde Mannschaft des Jahres
Das Damenteam der Velberter SG feierte 2019 den Aufstieg in die Volleyball-Bezirksliga und wurde Mannschaft des Jahres © VSG

Die Damen der VSG waren seinerzeit als Meisterinnen in die Bezirksliga aufgestiegen und konnten bei der Wahl u. a das Skaterhockey-Team der Commanders, das es immerhin bis in die Bundesliga gebracht hatte, abhängen.

Die Wahl von Ruderass Laura Kampmann konnte derweil getrost als Favoritenerfolg gewertet werden. Die Langenbergerin hatte ein großartiges Jahr hingelegt, war mehrfach Deutsche Meisterin geworden und krönte ihre Saison mit einer WM-Silbermedaille. Bei der U 23-Weltmeisterschaft in den USA hatte Laura Kampmann den Deutschland-Vierer als Steuerfrau ins Finale geführt.

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Hier war auf der Strecke von Sarasota Bradenton in Florida nur das Boot Großbritanniens schneller, der deutsche Doppelvierer gewann die Vizeweltmeisterschaft.

Kampmann distanzierte bei der Wahl weitere starke Sportlerinnen wie Marie König (Velberter JC), die inzwischen für Bottrop in der Bundesliga kämpft, oder die Top-Schwimmerin Britta Weber vom Nevigeser SV.

Ärgerlich für Kampmann, dass sie an ihre Erfolgssaison nicht anknüpfen konnte, weil es danach wegen Corona keine reguläre Saison mehr gab. 2020 und 2021 wurden reihenweise Regatten abgeblasen. Immerhin: Zum Ausklang des vergangenen Jahres holte sie bei den Deutschen Sprintmeisterschaften in Bremen zwei Titel. Auf dem Werdersee wurde sie im Einer und im Doppelvierer Deutsche Meisterin.