0:1 gegen einen Landesligisten und dann 0:6 gegen ein Kreisliga B-Team. Über die Kapriolen der Fußball-Vorbereitung und ihre Bewertung.

Der Laie staunt und der Fachmann wundert sich womöglich: Die frisch in die Bezirksliga aufgestiegene Reserve des SC Velbert verliert im Test beim Landesligisten ESC Rellinghausen nach mutigem Spiel nur mit 0:1 – ein paar Tage später geht der SC II dann allerdings gegen die zweite Mannschaft der Rellinghauser, die in der Kreisliga B kickt, mit 0:6 unter.

Erst 0:1 beim Landesligisten und dann 0:6 beim B-Kreisligisten – „welch ein Debakel, was ist denn das für ein Trümmerhaufen?“ lauten in solchen Fällen oft die Kommentare von Außenstehenden, die dann auch meist sicher sind, dass sie voller Besorgnis der Meisterschaft entgegenblicken müssen.

Das Ergebnis ist nicht schön, aber auch nicht schlimm

Gut, man soll ja die Sorgen der Menschen ernstnehmen, Ergebnisse aus Testspielen allerdings nicht unbedingt. Was der Reserve des SC Velbert am Wochenende passiert ist, war normaler Vorbereitungsalltag.

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Mal ist die Mannschaft in Form, mal eben nicht, wofür es oft einleuchtende Gründe gibt: Der Trainer hat die Schlagzahl bei den Übungen erhöht oder unerwartet viele Leute sind ausgefallen.

So war es auch am Sonntag bei den Clubberern, die aber eine Verlegenheitself aufstellten, damit die Partie nicht abgesagt wurden musste, was in diesen Tagen ja wieder häufiger vorkommt.

Umgekehrt müssen auch hohe Testspielsiege nicht gleich auf den kommenden Meisterschaftsfavoriten hindeuten – wer weiß schon genau, wie es gerade beim Gegner aussah. Und erst am ersten Spieltag weiß man, wie eine Mannschaft die Umstellung von Test- auf Pflichtspielbetrieb bewältigt.

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Aber selbst die Ergebnisse des Saisonstarts taugen nicht immer zu sicheren Prophezeiungen. Die SSVg Velbert ging als Aufstiegskandidat in die Saison 2014/15 und verlor sogleich das erste Heimspiel mit 0:4 gegen den Rivalen Wuppertaler SV.

„Oh Gott, wenn die so weiter spielen, gibt das nichts“, lauteten die Kommentare. Wie tiefschürfend. Sie spielten allerdings ganz anders weiter, schossen über hundert Tore und stiegen souverän in die Regionalliga auf.