Tönisheide. Von Abstiegsplatz zwölf sogar noch auf Position acht: Bezirksligist Union schafft den Klassenerhalt in der Bezirksliga auf ungewöhnliche Weise.
Am letzten Sonntag schien der SV Union Velbert bereits in die Kreisliga A abgestiegen zu sein, als Trainer Mesut Güngör von einem letzten Strohhalm sprach, der allerdings zu kurz sein könnte.
Doch genau diesen Strohhalm ergriffen die Unioner und eine Woche nach dem letzten Spieltag. Denn das von Verbandsspruchkammer neu angesetzte Spiel gegen den bereits feststehenden Absteiger SC Frintrop gewannen sie deutlich mit 6:1 und werden nun auch in der kommenden Saison wieder in der Bezirksliga vertreten sein.
Auch die zweite Mannschaft der Union hat nun Sicherheit
Ein weiterer positiver Nebenaspekt für den Verein ist, dass nun damit auch die Zweitvertretung den Klassenerhalt im Kreisoberhaus sicher hat.
Die Essener hingegen stehen nach dem seit Wochen feststehenden Abstieg vor einem großen personellen Umbruch und waren eigentlich schon vor zwei Wochen in die Sommerpause gegangen. Nun traten sie mit lediglich drei Bezirksligakickern und einer bunt zusammengewürfelten Truppe aus Spielern der zweiten, dritten und Alte-Herren-Mannschaft an. Dementsprechend waren sie von Beginn an deutlich unterlegen und kamen für einen Sieg zu keiner Zeit in Frage.
Bereits in der zweiten Minute gingen die Platzherren in Führung, als Mustafa Alkan den Ball nach einer Ecke von Niklas Stolle zum 1:0 einköpfte. Auch in der Folge war es ein Spiel auf ein Tor, in dem sich die Velberter viele Torchancen erarbeiteten.
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Aber auch das 2:0 resultierte aus einer Standardsituation. Nach einem Foulspiel an Giuseppe Sparacio im Strafraum verwandelte Baran Sezgün den fälligen Elfmeter zum 2:0. Nur zwei Minuten später war es Emre Okran, der nach einer Freistoßflanke von Jaehyeok Park per Kopf zum 3:0 erfolgreich war. Aber auch die Frintroper bewiesen, dass sie zumindest bei Standards gefährlich sein können und kamen nach einer Ecke ebenfalls per Kopfball zum 1:3.
Die Antwort der Gastgeber ließ allerdings nur fünf Minuten auf sich warten. Sparacio passte in die Schnittstelle der SC-Kette, Park erlief sich den Ball und schob am Torwart vorbei zum 4:1 ein. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte vollendete Mirko Brückmann eine Kombination über Manuel Gomez Benavides und Okran mit einem fulminanten Schuss von der Strafraumgrenze unter die Latte zum 5:1.
Auch nach dem Seitenwechsel kontrollierte die Union-Auswahl jederzeit die Begegnung und ließ defensiv nichts mehr zu. Zwar erspielten sie sich noch einige Chancen, doch es reichte nur noch zu einem Treffer, den Stolle aus dem Gewühl heraus per Hacke erzielte, als die Gäste eine Standardsituation nicht konsequent genug klären konnten.
„Wenn man bedenkt, dass wir in der letzten Woche sportlich abgestiegen sind und jetzt die Saison noch als Achter abschließen, ist das schon erstaunlich“, befand Trainer Mesut Güngör.
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„Letztlich hatten wir dann wohl auch das Glück des Tüchtigen. Wir hatten in der gesamten Spielzeit mit so vielen Widrigkeiten zu kämpfen, haben aber immer versucht, im Training und Spiel das Beste daraus zu machen und sind am Ende dafür belohnt worden, dass wir nie aufgegeben haben“, resümierte der scheidende Coach, der nun mit seiner Familie in den Urlaub fahren wird und nach der turbulenten Saison erst einmal vom Fußballstress abschalten will.
Beim SV Union Velbert dürften die Verantwortlichen jedoch noch viel Arbeit vor sich haben, denn die Mannschaft steht vor einem großen personellen Umbruch und auch ein neuer Trainer muss zeitnahe präsentiert werden, was für die Gespräche mit potenziellen Verstärkungen sicherlich essenziell sein dürfte.
So haben sie gespielt
SV Union: Honnacker, Gomez Benavides, Park, Neumann (46. Oberstrass), Sparacio, Okran (79. Sander), Alkan (67. Raouah), Stolle (77. Etarabti), Sezgün, Tunc, Störmer.
Tore: 1:0 Alkan (2.), 2:0 Sezgün (16./Strafstoß), 3:0 Okran (17.), 3:1 (26.), 4:1 Park (31.), 5:1 Brückmann (45.+1), 6:1 Stolle (65.)