Remscheid. Für Bezirksligist Union kommt der 5:3-Sieg in Remscheid zu spät, der sportliche Abstieg steht fest – aber es gibt noch einen Hoffnungsschimmer

Am Ende nutzte dem SV Union auch der Sieg im letzten Saisonspiel bei Ayyildiz Remscheid nichts mehr, denn da der SC Radevormwald nach zwischenzeitlichem 0:2 Rückstand noch mit 4:2 beim VfB Marathon Remscheid gewann, behauptete er den Vorsprung vor den Velbertern.

Die sind zwar punktgleich mit Remscheid, doch für die Bergischen spricht der bessere direkte Vergleich, so dass die Unioner sportlich abgestiegen sind.

Union Velbert muss nach 3:0-Führung noch zittern

Diesmal fing die Partie für sie aber erfolgreich an, denn Mustafa Alkan erlief sich einen zu kurzen Rückpass und drang in den Strafraum ein, wo er regelwidrig zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte Robin Götze zur frühen Führung.

Mitte der ersten Halbzeit vollendete Giuseppe Sparacio eine Kombination über Jaehyeok Park und Alkan zum 2:0. Als Alkan den Ball nach einem tiefen Pass von Götze über den Torhüter hinweg zum 3:0 ins Tor lupfte, schien alles nach einem sicheren Sieg der Gäste auszusehen, die aber in der Folge erkennen ließen, warum sie wohl in die Kreisliga A absteigen. Götze verlor den Ball im Spielaufbau, die Platzherren schalteten schnell um und ein Ayyildiz-Angreifer tauchte frei vor Torhüter Bastian Honnacker auf und verkürzte auf 1:3.

Eine ähnliche Situation führte dann auch zum Anschlusstreffer der Gastgeber, die einen Ballverlust von Manuel Gomez Benavides im direkten Gegenzug mit dem Treffer zum 2:3 bestraften.

Nach einem Doppelpass mit Alkan stand Park frei vor dem SC-Torhüter und schob zum 2:4 ein, doch nur zwei Minuten später kamen die Gastgeber noch einmal auf 3:4 heran, als die Velberter zu weit aufgerückt waren und einen langen Ball nicht verteidigen konnten.

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„Danach hatten wir unverschämtes Glück, dass wir nicht noch den Ausgleich kassiert oder sogar verloren haben, denn die Remscheider trafen in dieser Phase zweimal den Innenpfosten, einmal die Latte und standen noch einmal frei vor unserem Torhüter“, berichtete Trainer Mesut Güngör.

Erst kurz vor dem Abpfiff schloss der eingewechselte Amine Etarabti einen Konter mit dem Tor zum 5:3 ab, das letztlich die Entscheidung bedeutete. Der scheidende Union-Coach gab kurz nach dem Abpfiff ehrlich zu: „Ayyildiz war uns spielerisch total überlegen. Unser Sieg war mehr als glücklich und spiegelt den Spielverlauf nicht richtig wider.“

Auch wenn die Saison nun sportlich beendet ist, hat er noch einen Funken Hoffnung, dass es letztlich doch noch zum Klassenerhalt reichen könnte, denn am Dienstag kommt es vor der Verbandsspruchkammer in Duisburg zur Verhandlung des Einspruchs, den der SV Union gegen die Wertung des Spiels gegen den SC Frintrop eingelegt hat.

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Die Bezirksspruchkammer hatte die Punkte nach dem Spielabbruch den Essenern zugesprochen, doch damit wollen sich die Velberter nicht abfinden. „Aufgrund der Beweislage ist es eine klare Geschichte, da sind viele Punkte in der Urteilsbegründung nicht nachvollziehbar“, betont Güngör.

Endgültige Klarheit gibt es dann aber unwiderruflich am Dienstagabend. „Wenn unser letzter Strohhalm dann auch noch zu kurz ist, sind wir sicherlich auch verdient abgestiegen. Das ist traurig für den Verein und für die Spieler, die sich immer reingehängt haben, aber das waren einfach zu wenige. Es fehlten Mentalitätsspieler mit Charakter und auch wir als Trainer haben sicherlich nicht alles richtig gemacht. Da muss auch ich dann die bittere Pille des Abstiegs schlucken“, konstatierte der 50-Jährige.

So haben sie gespielt

Union: Honnacker, Gomez Benavides (89. Bätz), Park, Neumann, Götze, Sparacio (67. Lee), Alkan (77. Etarabti), Stolle, Raouah, Tunc, Störmer (46. Okran).
Tore: 0:1 Götze (3./Strafstoß), 0:2 Sparacio (21.), 0:3 Alkan (53.), 1:3 (63.), 2:3 (80.), 2:4 Park (84.), 3:4 (86.), 3:5 Etarabti (89.)