Essen. Trotz Trainerwechsel: Oberligist SSVg verliert beim ETB Schwarz-Weiß mit 0:1 und Konkurrent Bocholt nutzt die Steilvorlage für den Aufstieg.
Die SSVg Velbert hat ihre Chancen auf den Sprung in die Regionalliga schon verspielt.
Nach der 0:1-Niederlage am Uhlenkrug beim ETB Schwarz-Weiß müssen die Velberter sämtliche Hoffnungen begraben.
Denn Spitzenreiter 1. FC Bocholt nutzte die Steilvorlage und baute seinen Vorsprung mit dem 5:0-Sieg Heimspiel gegen den TSV Meerbusch auf sieben Punkte aus – diesen Rückstand kann die SSVg in den verbleibenden beiden Spielen nicht mehr einholen.
SSVg versucht es mit zupackenderer Gangart. Der Plan geht nicht ganz auf
Dieses Szenario hatte die SSVg unbedingt verhindern wollen, wenige Tage vor der Partie bei den Essener Schwarz-Weißen war Trainer Hüzeyfe Dogan gefeuert worden, für ihn rückte Co-Trainer Timo Achenbach nach. Und der Ex-Profi hatte auch viel versucht. Für das Spiel in Essen änderte Achenbach Taktik und Aufstellung.
Kapitän Tristan Duschke und Ex-Profi Christian Dorda fanden sich zunächst auf der Bank wieder, Jonas-Erwig-Drüppel sowie Massimo Mondello, der sich in der Vorwoche beim Spiel in Schonnebeck empfohlen hatte, kamen in die Startelf. In der Abwehr wurde zeitweise statt mit der gewohnten Viererkette mit einer Dreierreihe gespielt.
Ziel war ein offensiveres und zupackenderes Auftreten, die SSVg versuchte, den ETB oft schon in dessen Hälfte unter Druck zu setzen. Das klappte in den ersten 20 Minuten auch sehr gut. „Da haben wir die Ballgewinne, die wir geplant hatten, auch bekommen“, lobte Achenbach. Nur: Seine Spieler machten zu wenig daraus, sie agierten im Angriff oft zu harmlos.
So kamen die Essener immer besser ins Spiel, vor allem ihr Stürmer Prince Kimbakidila, der so manchem Velberter etwas in Sachen Zielstrebigkeit und Torgefährlichkeit etwas vormachte. Einmal konnte SSVg-Keeper Marcel Lenz noch mit toller Parade gegen den Prinzen retten, Sekunden vor dem Halbzeitpfiff war auch er machtlos. Nach einem Pass in den Velberter Strafraum wurde Prince nicht richtig gestört und vollendete mit der Fußspitze zum 1:0 für die Essener.
„Das Tor fällt natürlich zum ungünstigsten Zeitpunkt. Trotzdem haben wir es nach Wiederanpfiff noch einmal versucht und hatten auch unsere Chancen“, sagte Timo Achenbach. Aber bei guten Kopfballmöglichkeiten für Robin Hilger und Tristan Duschke kam zu wenig heraus. Die größte Chance bot sich Duschke dann fünf Minuten vor Schluss, als er nach Anspiel von Jesse Weißenfels am Innenpfosten scheiterte.
Das war natürlich Pech – allerdings hatten die Velberter zuvor auch mehrfach Glück gehabt, denn der ETB nutzte die Lücken in Velberter Defensivverbund zu zahlreichen gefährlichen Kontern und ließ dabei mehrere Riesenchancen ungenutzt. So scheiterte Prince völlig frei vor Lenz und der eingewechselte Mo Cisse traf nur den Pfosten. Kurz darauf ließ Cisse bei einem sensationellen Solo vier Velberter stehen, ehe Max Machtemes auf der Torlinie klären konnte.
Aber auch diese tolle Tat blieb unbelohnt, die Velberter schafften den Ausgleich, der ihnen die Aufstiegschance erhalten hätte, nicht mehr. „Eine unglückliche Niederlage – mit der müssen wir jetzt leben“, fasste Achenbach zusammen.
So haben sie gespielt
SSVg Velbert: Lenz - Erwig-Drüppel (70. Alabas), Abdel Hamid (46. Dorda), Urban, Mondello (77. Duschke) - Schiebener (70. Weißenfels), Geisler, Machtemes - Coruk (63. Xiros), Hilger, Kaya.
Tor: 1:0 Kimbakidila (45.). - Zuschauer: 404. - Schiedsrichter: Stefan van Wickeren.