Velbert. Wieder ein ungeschlagener Doppelspieltag mit teils sehr guten Ergebnissen. Dennoch müssen die Dreiband-Asse für die 2. Liga planen. Eine Analyse
Daheim ist Bundesligist BSV Velbert derzeit eine Macht. Auch am jüngsten Doppelspieltag blieben die BSV-Asse ungeschlagen. Gegen den ATSV Erlangen holten sie ein 4:4, den BC München schlugen sie mit 6:2. Doch das reicht wohl nicht für den Klassenerhalt. Bei den Dreiband-Assen beginnen die Planungen für die 2. Liga
Das erscheint auf den ersten Blick kaum glaublich. Von den vergangenen sechs Partien im Clubheim Am Buschberg haben die Velberter lediglich eine verloren – gegen Spitzenreiter BC International aus Berlin. Vor allem dank dieser Heimstärke nehmen die Velberter den siebten Rang ein – der reichte in den vergangenen Jahren stets zum Klassenerhalt.
BSV Velbert steht auf Platz sieben – der reicht nicht
Pech für das Team um den früheren Weltmeister Eddy Merckx: In diesem Jahr ist Platz sieben der erste Abstiegsplatz. Denn wegen einer Ligenreform steigt fast die Hälfte aller Teams ab. Die letzten vier der zehn Mannschaften beißen die Hunde, da die erste Liga verkleinert werden soll.
Sowohl gegen die Verkleinerung auf achte Mannschaften, als auch gegen die harte Abstiegsregelung haben die Velberter bereits vor Jahren protestiert: Die Reform spiele nur den gut betuchten Spitzenteams in die Hände.
Der BSV-Vorsitzende Werner Klingberg gibt auch jetzt noch nicht auf: „Ich hab noch eine Anfrage beim Sportwart laufen, ob es nicht vielleicht doch ein Schlupfloch oder eine Änderung im Reglement gibt.“
Aber wenn alles so bleibt, wie geplant, sieht es für die Velberter drei Spieltage vor Schluss düster aus. Denn der Rückstand zum rettenden Platz sechs, den derzeit der BC St. Wendel einnimmt, beträgt satte neun Punkte.
Damit sind die Chancen auf den Klassenerhalt nur noch rechnerischer Natur, St. Wendel dürfte keinen einzigen Punkt mehr holen, während die Velberter gleichzeitig alles gewinnen. Das ist auch angesichts des anspruchsvollen Restprogramms sehr unwahrscheinlich. Der BSV spielt noch gegen den Tabellenzweiten BC Weywiesen aus Bottrop und gegen den früheren Deutschen Meister BC Crengeldanz aus Witten.
„Klar müssen wir jetzt an die 2. Liga denken. Den ersten Gedanken kann ich aber jetzt schon verraten: Wir peilen den direkten Wiederaufstieg an“, sagt der Vorsitzende Werner Klingberg.
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Bessere Chancen auf den Klassenerhalt in dieser Saison hätten die Velberter gehabt, wenn sie einige Pflichtpunkte gegen unmittelbare Konkurrenten mehr geholt hätten. So gab es beim Auswärtsspieltag im März ein höchst enttäuschendes 0:8 gegen St. Wendel und auch das jüngste 4:4 daheim gegen Schlusslicht Erlangen ist viel zu wenig.
Woran es lag? Was die Spitzenpositionen angeht, sind die Velberter eigentlich gut aufgestellt. Die internationalen Asse Eddy Merckx (Belgien), Ismael Sahin (Türkei), Jean-Paul de Bruijn und Barry van Beers (beide Niederlande) sind auch in dieser Saison an den Tischen eins und zwei für etliche Punkte gut. „Aber an den Positionen dahinter sind wir zu unbeständig“, hat der Vorsitzende Werner Klingberg erkannt.
Abhängigkeit von den internationalen Assen
So fällt es besonders schwer ins Gewicht, wenn mal die Importe nicht eingesetzt werden können. Eine rein deutsche Besetzung blieb in St. Wendel ohne jeden Punkt. Auch das 4:4 gegen Elversberg war bezeichnend: Die beiden Siegpunkte holten Eddy Merckx und Ismael Sahin an den Positionen eins und zwei. Dahinter gingen Torsten Anders und Stefan Dirks jeweils leer aus.
„Wenn die Gegner, wie diesmal Elversberg, einen Schnitt um 1,5 spielen und Du da nicht mithalten kannst, wird es eben sehr schwer in der Bundesliga“, betont Klingberg.
Dabei haben die Velberter durchaus Erstliga-Tauglichkeit, wie sie im anderen Spiel beweisen. Gegen den BC München gab es auch ohne Eddy Merckx einen überzeugenden 6:2-Sieg. Sahin, Dirks und Philipp Leu holten die Siegpunkte, Stefan Dirks spielte beim 50:27 in 32 Aufnahmen gegen Wolgang Zenkner die höchste Serie (14 Bälle) und den besten Schnitt (1,563) des Tages.
Lediglich Torsten Anders ging an Numero zwei leer aus, aber auch ihm fehlte beim 46:50 (in 46) gegen Johann Schirmbrand) nicht viel zum Punktgewinn. Viel, wenn nicht zu viel, fehlt den Velbertern aber zum Klassenerhalt.