Essen. Debakel für Oberligist SC. Nach dem 0:8 gegen seinen Ex-Verein ETB findet Velberts Trainer Ralf vom Dorp harte Worte.

Wer im Lager der Clubberer gehofft hat, der 3:1-Erfolg gegen Schlusslicht Sterkrade-Nord aus der Vorwoche könnte den Knoten beim SC Velbert zum Platzen gebracht haben, sieht sich bereits eine Woche später eines Besseren belehrt.

Mit einem deftigen 0:8 beim ETB Schwarz-Weiß Essen am 21. Spieltag der Oberliga kassierten die Clubberer nach dem 0:8 in Kleve bereits den zweiten Achterpack der Saison.

SC Velbert geht am altehrwürdigen Uhlenkrug unter

Bereits zur Pause war die Begegnung am altehrwürdigen Uhlenkrug beim Stand von 4:0 bereits erledigt, gegen wehrlose Gäste zeigten die Essener dann keine Gnade – auch nicht gegen ihren früheren Trainer Ralf vom Dorp.

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Dieser war im Nachgang naturgemäß überhaupt nicht einverstanden mit dem desolaten Auftritt seiner Mannschaft und sparte deshalb auch nicht mit Kritik: „Das ist für mich persönlich wie ein Schlag in die Magengrube. Wir stecken im Abstiegskampf und wieder mal fehlen Laufbereitschaft, Kampf und Einstellung komplett. Wir wurden stehengelassen wie Slalomstangen und wehren uns noch nicht mal dagegen.“

Vom Dorp, nach dem Rücktritt von Peter Radojewski im November bei den Clubberern Interimstrainer bis zum Saisonende, gestand ein: „Da fehlen mir die Worte, denn das ist ja nicht das erste Mal. Wir beschäftigen uns ja schon seit Monaten mit diesem Thema, kriegen den Schalter aber nicht umgelegt. Das habe ich in meiner Laufbahn so noch nicht erlebt.“

Die Schwarz-Weißen waren meist einen Schritt schneller, hier der zweifache Torschütze Ismail Remmo  im Angriff gegen Leon Fritsch vom SC Velbert.
Die Schwarz-Weißen waren meist einen Schritt schneller, hier der zweifache Torschütze Ismail Remmo im Angriff gegen Leon Fritsch vom SC Velbert. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Die Hausherren erwischten dazu noch einen guten Tag, gegen Clubberer in dieser Form hätten aber wohl einige Gegner, selbst aus niedrigeren Klassen richtig gut ausgesehen. Zu erschreckend war das, was die Velberter anboten.

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So erschreckend, dass vom Dorp die Qualitätsfrage stellt: „Am meisten tut es mir für den Verein und die Menschen leid, die hier viel Zeit und Herzblut reinstecken, und dann so vor den Kopf gestoßen werden. Die Spieler realisieren wahrscheinlich gar nicht, wie sehr sie dem Verein in der Außendarstellung schaden. So werden wir zum Gespött der Liga und einige müssen sich wohl eingestehen, dass für dieses Niveau die Qualität nicht ausreicht. Da kann man dann auch irgendwann nicht mehr die Hand drüber halten.“

Viel Zeit, die bezogenen Prügel zu verarbeiten, bleibt nicht. Am Mittwoch steht bereits das Nachholderby gegen die SSVg 02 Velbert (19.30 Uhr) und sollte sich die Mannschaft nicht erheblich steigern, droht gegen den Aufstiegsaspiranten erneut Ungemach. Vom Dorp: „Über Mittwoch mach ich mir jetzt keinen Kopf. Aber bei so einer Einstellung kann es nur um Schadensbegrenzung gehen.“

So haben sie gespielt

SC: Garweg – Derkum, Rec, Gülmez (46. Bayraktar), Duran, Schulz (43. Akkan), Bühring (62. Buzzolli), Boßhammer, Otibo, Fritsch (46. Hilger), Simic (62. Serdar).
Tore: 1:0 (7.), 2:0 (12.), 3:0 (29.), 4:0 (39.), 5:0 (57. FE), 6:0 (59.), 7:0 (76.), 8:0 (88.). - Zuschauer: 310. - Schiedsrichter: Felix May.