Radevormwald. Der Niederbergischer HC stürzt im Topspiel der Verbandsliga den Tabellenführer HSG Rade/Herbeck – vom Aufstieg redet Trainer Milde aber nicht.
Überraschungserfolg beim Aufstiegsfavoriten, Übernahme der Tabellenführung, Herbstmeisterschaft im Januar – für die erste Damenmannschaft des Niederbergischen HC hätte der Auftakt in das Jahr 2022 wahrlich schlechter verlaufen können.
Das Team von Trainer Harald Milde konnte in der Verbandsliga die favorisierte HSG Rade/Herbeck mit 25.22 besiegen und sich somit am strauchelnden Favoriten vorbei an die Tabellenspitze schieben.
Niederbergischer HC trotzt der Rollenverteilung
Trotz wirklich guter Leistungen in den vergangenen Wochen und Monaten, traten die ersten Damen des NHC die Reise nach Radevormwald als Außenseiter an.
Der Tabellenzweite der Verbandsliga gastierte beim Ligaprimus, der HSG Rade/Herbeck, die als heißester Anwärter auf den Oberliga-Aufstieg gilt. Nichtsdestotrotz wollten die Niederbergerinnen ihre Chance nutzen, mit einem Sieg an den Gastgeberinnen vorbeizuziehen. Beiden Mannschaften war die Wichtigkeit der Begegnung zu Beginn deutlich anzumerken.
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Die beiden Kontrahenten begegneten sich mit viel Respekt und tasteten einander zunächst ab. Anders als zuletzt, war die Defensive der Gäste von Beginn an sehr präsent. Obwohl Kerstin Suhre krankheitsbedingt nicht mitwirken konnte, agierten die NHC-Damen defensiv mit viel Biss, Aggressivität und dem richtigen Timing.
Von einer glänzend aufgelegten Sandra Lider zwischen den Pfosten unterstützt, machte das Milde-Team dem Favoriten das Leben dauerhaft schwer. Auch gegen die erwartet offensive Abwehrformation der HSG fanden die Gäste immer wieder ein Mittel und nutzten sich ergebende Lücken aus. Zur Pause führte der NHC eindrucksvoll mit 12:6.
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Trainer Harald Milde ermahnte seine Damen in der Halbzeitpause, sich auf der 6-Tore-Führung nicht auszuruhen und weiterhin konzentriert zu bleiben. Dies beherzigte die Verbandsliga-Auswahl der Niederberger auch und setzte ihre ansprechende Leistung des ersten Durchgangs auch in der zweiten Hälfte fort. Rade stellte auf eine 6:0-Abwehrformation um, doch auch hiervon ließen sich die Niederbergerinnen nicht aus dem Konzept bringen.
Nachdem es in der 46. Spielminute 19:12 für die Gäste gestanden hatte, schlich sich die ein oder andere Unkonzentriertheit in das Spiel des NHC. Hinzu kamen in dieser Phase auch zwei Zeitstrafen, was den Gastgeber wieder etwas näher herankommen ließ.
Torhüterin Sandra Lider konnte in der Schlussphase einen Strafwurf parieren, im Gegenzug ließen die Gäste jedoch vier aussichtsreiche Torchancen ungenutzt. Nachdem es zwischenzeitlich 21:23 gestanden hatte und die Spannung in den Schlussminuten immer mehr zunahm, behielt der NHC die Nerven.
Auf einen verwandelten Strafwurf von Beate Krug zum 21:24 folgte ein weiterer Treffer der HSG. Mit der Schlusssirene war es dann schließlich Simone Ackermann, die zum 22:25-Endstand einnetzen und die Sensation in Radevormwald besiegeln konnte.
Trainer Harald Milde lobt die Teamleistung
Die erste Damenmannschaft konnte sich mit diesem Sieg einen Erfolg erspielen, den vor der Saison wohl so kaum jemand erwartet hätte. „Insgesamt war es eine mega Mannschaftsleistung, die zum Erfolg führte und Spaß auf mehr macht“, so NHC-Trainer Harald Milde nach dem Spiel. Zur Saison-Halbzeit übernimmt das Team des Niederbergischen HC die Tabellenführung in der Verbandsliga und haben im Oberliga-Aufstiegsrennen somit aktuell die Nase vorne.
Das Thema Oberliga-Aufstieg hat für den Coach allerdings nicht die höchste Priorität. „Trotz des Erfolgs und der Herbstmeisterschaft, spielt das Thema Aufstieg in die Oberliga keine Rolle. Es ist ein schöner Teilerfolg für das gesamte Team, unser vorrangiges Ziel ist es aber, Spielerinnen auszubilden, an das Team heranzuführen und den Kader breiter aufzustellen“, so Milde.
Für die NHC-Damen startet die Rückrunde am kommenden Wochenende mit einem Gastspiel beim Wermelskirchener TV.
So spielten sie
Niederbergischer HC: Lider – Ju. Küppers, Dunjic, Felchner, Schulz (3), Christiansen (3), Kupplich (1), Deer, Breddemann (7), Ackermann (2), Krug (9)