Niederberg. Die Velberter Tanzsportformation kündigt während der Siegerehrung der DM ihren Rückzug an: Spitzenreiter der meistgelesenen Lokalsportartikel.

Die Plätze sechs bis zehn hatten wir kurz vor dem Jahreswechsel gebracht, nun folgen in der ersten Ausgabe des neuen Jahres die Top Five der meistgelesenen Lokalsporttexte des Jahres. Dabei hat das 1. Tanzsportzentrum Velbert die geballte Fußball-Konkurrenz abgehängt.

In der Rangliste der zehn meistgelesenen Texte steht die Lateinformation auf Platz eins – wenn auch mit einer für die heimischen Tanzfans traurigen Geschichte. Während der Siegerehrung bei der Deutschen Meisterschaft verkündete Trainerin Astrid Kallrath den Rückzug des Teams aus der Bundesliga und obendrein ihren eigenen Rücktritt.

Diese Geschichte unter dem Titel „1. TSZ Velbert: Erst DM-Silber, dann platzt die Bombe“ ist der am meisten online aufgerufene Text des Jahres im Sport in Niederberg. Damit verdrängte er die publikumsträchtigen Berichte über die beiden Spiele der SSVg Velbert gegen die Profis des FC Schalke 04 und des VfL Bochum auf die Plätze zwei und drei.

Wobei: Wir sollten in dieser Rangliste besser von den Top-Themen sprechen. Denn zum TSZ-Rückzug landete noch ein weiterer Text in den Top Ten, zum VfL-Bochum-Spiel waren es gar zwei weitere Texte. Da wir aber eine Rangliste mit zehn verschiedene Themen präsentieren wollten, sind in diesen beiden Fällen nur die Texte mit den höheren Zahlen genannt. Die Top-Themen an den Positionen vier und fünf kommen ebenfalls aus dem Fußball: Der aktuelle Schalker Trainer Dimitrios Grammozis ist Velberter, und Ex-Bundesligist KFC Uerdingen ist derzeit Untermieter im neuen Stadion Velbert.

1. Platz: 1. TSZ Velbert: Erst DM-Silber, dann platzt die Bombe

Das muss man erst einmal bringen: Bei einer Deutschen Meisterschaft die Ehrung für die Vizemeisterschaft entgegennehmen und gleich danach verkünden: „Das war’s für uns!“ Astrid Kallrath, langjährige und erfolgreiche Trainerin des 1. TSZ Velbert, hat es gebracht. Sie verkündete den sofortigen Rückzug der Bundesliga-Formation, die damit auch auf die Teilnahme an der Weltmeisterschaft verzichtete, und ihren eigenen Rückzug.

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Es hatte sich wohl zu viel aufgestaut – nicht nur manche aus ihrer Sicht merkwürdige Turnier-Ergebnisse, sondern Dinge im Tanzsport, die im Velberter Lager als Machenschaften empfunden wurden. Vor allem die Ausbootung bei der DM-Ausrichtung durch den Deutschen Tanzsportverband. „Das übersteigt unser Maß an Akzeptanz in Bezug auf erträgliche Unsportlichkeit“, so die Trainerin. Schon damals sei die Entscheidung gefallen, die Brocken hinzuwerfen – aber mit Stil. Mit einer eindrucksvollen Abschiedsvorstellung und Silber bei der Deutschen Meisterschaft.

2. Platz: Grammozis Draht: Warum Schalke 04 gegen SSVg Velbert testete

Auch das hat im Velberter Sport Ausnahme-Charakter: ein Geheimspiel. Die SSVg Velbert bestritt es beim gerade aus der Bundesliga abgestiegenen FC Schalke 04. Den Kontakt knüpfte der Vorsitzende Oliver Kuhn mit dem Schalker Trainer: Dimitrios Grammozis hat in Velbert das Fußballspielen gelernt und hier seinen Wohnsitz.

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Er wünschte sich ein Testspiel im Zuge der Saison-Vorbereitung ohne Zuschauer, um in alller Ruhe experimentieren zu können. Die Velberter machten mit, wenngleich sie wussten, dass sie gegen die Profis auf verlorenem Posten stehen würden.

Das hatten sie kurz zuvor im eigenen Stadion gegen den VfL Bochum erfahren. Tatsächlich gab es wieder eine happige Niederlage, diesmal mit 0:7. Aber im Velberter Lager war man sich einig: Die Chance, einmal gegen Schalke zu spielen, muss genutzt werden.

3. Platz: SSVg Velbert rechnet gegen VfL Bochum mit ausverkauftem Haus

Was für ein Knüller: Im ersten Testspiel des neuen Jahres empfängt Oberligist SSVg Velbert den frisch in die Bundesliga aufgestiegenen VfL Bochum. Da im Sommer die Corona-Auflagen etwas gelockert wurden, durften die Velberter bis zu tausend Zuschauer ins Stadion lassen. Die kamen dann auch, zumal auch der Bochumer Anhang wissen wollte, wie sich der VfL in Bundesliga-Form bringt – nun, er tat das sehr engagiert. Die Profis setzten die SSVg von der ersten Minute an unter Druck und gönnten ihr kaum eine Verschnaufpause. Zur Halbzeit stand es schon 0:6, am Ende gar 0:9.

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Es war allerdings ein ungleicher Kampf, nicht nur wegen des Unterschieds von vier Ligen. Während die Velberter zur Zwangspause verdonnert waren, hatten die Bochumer ihre Zweitliga-Saison gespielt und waren deshalb viel besser in Form.

SSVg-Keeper Marcel Lenz war denn auch überzeugt: „Dieses Spiel zieht uns nicht runter!“ Damit lag er völlig richtig: In der Oberliga steht die SSVg derzeit ganz oben.

4. Platz. Schalke-Trainer Grammozis ist ein Kind des Velbert Fußballs

Er war Profi in der ersten und zweiten Bundesliga – gelernt hat er das Fußballspielen in seiner Heimat Velbert: Dimitrios Grammozis. Er spielte beim TuS Neviges, bei Borussia Velbert und bei der SSVg. Im März 2020 wurde er Trainer bei Bundesligist FC Schalke 04, dessen Abstieg er zwar nicht verhindern konnte, mit dem er nun aber um den direkten Wiederaufstieg spielt.

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Das wird auch von vielen Fußballfreunden in Velbert aufmerksam verfolgt – umgekehrt verfolgt Grammozis auch den Fußball in seiner Heimat, so besuchte er das Stadtduell zwischen der SSVg und dem TVD im Stadion – hier erwartet die SSVg auch die Schalker in diesem Jahr zu einem Freundschaftsspiel. Wann, steht noch nicht fest. Aber die Gelsenkirchener haben signalisiert, dass sie kommen – und Grammozis würde sich sehr darüber freuen.

5. Platz. So kommt der KFC Uerdingen nach Velbert

Regionalliga-Fußball im Velberter Stadion – auf den hofft die SSVg in der kommenden Saison, denn derzeit kämpft sie als Oberliga-Spitzenreiter aussichtsreich um den Aufstieg. Tatsächlich wird bereits in der laufenden Saison Regionalliga-Fußball in Velbert geboten. Traditionsverein KFC Uerdingen trägt hier seine Heimspiele aus, da das Krefelder Grotenburg-Stadion umgebaut wird.

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Somit ist der frühere Bundesligist Untermieter bei der Stadt Velbert und bei der SSVg, die damit bislang sicher ein gutes Geschäft gemacht haben, die Spiele sind gut besucht, die Zuschauerzahlen meist vierstellig. Im neuen Jahr spielen sie allerdings nicht mehr im Stadion Velbert – aber nicht, weil sie wegziehen müssen, sondern weil die Spielstätte einen neuen Namen trägt. Ab sofort rollt der Ball in der Velberter IMS-Arena