Velbert. Landesligist HSG verteidigt mit dem 36:31 gegen Werdener Grün-Weißen den zweiten Tabellenplatz, benötigte dazu jedoch ein längere Anlaufzeit.

In der Landesliga ging es für den Tabellenzweiten HSG Velbert/Heiligenhaus im heimischen Emka-Sportzentrum darum, nach dem spielfreien Totensonntags-Wochenende wieder an die vorangegangene starke Leistung des Gastspiels bei der SG Überruhr II anzuknüpfen. Die Favoritenrolle lag nach Betrachtung der Tabelle klar bei der HSG - die Gäste von der DJK Grün Weiß Werden konnten lediglich zwei Siege gegen abstiegsbedrohte Teams aufweisen.

Aber so leicht wurde es nicht. Eine eine genauere Betrachtung der Essener Ergebnisse zeigte: Hier kommt ein unangenehmes Team auf die Velberter zu, das bisher jedes Spiel knapp gestaltete und keine deutliche Niederlage zu verzeichnen hatte.

HSG-Herren waren vor Grün-Weiß Werden gewarnt

HSG-Mittelmann Christian Wagner warnte deshalb: „Das wird eine höchst ungemütliche Aufgabe, wir müssen von Anfang an voll da sein und jede Aktion mit einhundert Prozent Konzentration und Wille angehen.“ Doch das blieb in der ersten Halbzeit ein frommer Wunsch: Eine vogelwilde Velberter Abwehr und durchschlagskräftige Werdener führten zu einem wahren Torfestival. Nahezu ohne Abwehrreihen ging es hin und her, die Torhüter beider Teams wurden häufig alleine gelassen.

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Tiefpunkt aus Sicht der Gastgeber war das 9:6 für Werden in der 9. Minute. In der Folge übernahm die HSG zumindest etwas die Kontrolle, konnte einige Angriffe der Gegner stoppen und zu leichten Toren kommen. So führte sie in der 25. Minute mit 20:16 - die Hoffnung auf eine halbwegs komfortable Halbzeitführung zerschlug sich jedoch schnell, mit 20:19 ging es in die Kabine.

Hier stellte Co-Trainer Zekeriah Malagic seine Jungs neu ein, forderte vor allem mehr Engagement in der Defensive und mehr Durchschlagskraft im Angriff. Doch auch diese Forderung verpuffte zunächst: In den ersten neun Minuten der zweiten Halbzeit konnten die Velberter keinen Torerfolg verzeichnen, kassierten drei Gegentreffer und lagen auf einmal wieder 20:22 zurück.

Auch Christian Wagner drehte in der zweiten Halbzeit auf, er erzielte sechs Tore und leitete zahlreiche weitere Treffer ein.
Auch Christian Wagner drehte in der zweiten Halbzeit auf, er erzielte sechs Tore und leitete zahlreiche weitere Treffer ein. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Doch dann zeigte das Team, was sie in dieser Saison so stark macht: das Vertrauen in die eigenen Stärken und das Tempospiel. Die körperlich sehr intensiv spielenden Werdener wurden von Minute zu Minute erschöpfter, was das teilweise sehr junge Velberter Team für Konter und Durchbrüche nutzte. Auch der von seiner Wadenverletzung vollends genesene Christian Wagner zeigte auf der Mitte ein tolles Spiel, steuerte selbst sechs Treffer bei und leitete zahlreiche weitere ein.

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Nach dem 24:24-Ausgleich in der 43. Minute konnte sich die HSG immer weiter absetzen, lag in der 49. 28:25, in der 54. dann schon 33:27 vorne und konnte die letzten Minuten entspannt herunterspielen. Am Ende steht ein ungefährdeter Sieg, bei dem das starke Tempospiel der Velberter einmal mehr ausschlaggebend war. Jedoch müssen die Schwächen in der Defensive angesprochen und behoben werden, da es so gegen bessere Gegner schnell eine Niederlage setzen könnte. In der nächsten Woche geht es in einem erneuten Heimspiel gegen Mülheim/Styrum, die aus dem Tabellenmittelfeld grüßen.

Spieler und Tore

HSG Velbert/Heiligenhaus: Loose, vom Schemm/ Bergfeld, Klaus (6), Kocherscheidt, Niemarkt (8), Wagner (6), Klement (3), Püttmann (3), Müller (7), Markowicz, Köhler (3)