Velbert. Oberligist SSVg will im schwarz-weiß-blauen Derby Platz eins verteidigen und die Heimserie ausbauen. Zudem ist da noch eine Rechnung offen.

Vor dem Oberliga-Heimspiel der SSVg Velbert am Freitag um 19.30 Uhr gegen den ETB Schwarz ein Blick zurück: Hier im Velberter Stadion, in dem an diesem Abend das schwarz-weiß-blaue Nachbarschaftsderby angepfiffen wird, war vor ein paar Wochen nach dem 2:1-Sieg über den TSV Meerbusch die Stimmung merkwürdig zweigepalten.

Einerseits herrschte Freude und Erleichterung nach dem hart erkämpften Sieg, andererseits gab es etliche ernste und bedröppelte Gesichter zu sehen. Kurz vor dem Schlusspfiff hatte sich nämlich Mittelfeldspieler Yannick Geisler die Rote Karte eingehandelt und damit die eh schon lange Liste der Ausfälle um einen weiteren wichtigen Spieler verlängert.

Velberter haben die Phase der Personalnot überstanden

Der Vorsitzende Oliver Kuhn sah es mit Sorge, zumal sich die Konkurrenz in der Spitzengruppe der Oberliga gleichzeitig sehr stark präsentierte. Nachbar TVD Velbert stürmte auf Platz eins und Topfavorit 1. FC Bocholt wirkte bärenstark. „Wir müssen jetzt zusehen, dass wir die nächsten Wochen ohne größeren Schaden überstehen und dass wir gegenüber Bocholt nicht zu weit zurückfallen“, so Kuhn.

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Tatsächlich haben die Velberter die letzten Wochen nicht nur ohne größere Rückschläge überstanden, sie haben inzwischen sogar die Tabellenführung übernommen. Ganz wichtig war dabei sicher der Punktgewinn in Bocholt, wo die SSVg mehr als ein halbes Dutzend Stammspieler ersetzen musste.

Danach folgten drei Pflichtspielsiege in Serie, darunter der etwas glückliche Derbyerfolg über den Nachbarn TVD, der die SSVg auf Platz eins hob.

Diese Position verteidigte das Team von Trainer Hüzeyfe Dogan am vergangenen Sonntag bei Sterkarde-Nord und das will sie auch am heutigen Freitag. Das ist das erste Ziel in diesem Spiel. Aber die Velberter haben noch zwei weitere. Zugleich wollen sie auch ihre Heimserie fortsetzen. Im neuen Stadion sind sie nämlich nicht nur ungeschlagen.

Im vergangenen Jahr hütete er noch das Tor des ETB Schwarz-Weiß. Am Freitag feiert Marcel Lenz als Keeper der SSVg Velbert ein Wiedersehen mit seinen ehemaligen Essener Teamkollegen.
Im vergangenen Jahr hütete er noch das Tor des ETB Schwarz-Weiß. Am Freitag feiert Marcel Lenz als Keeper der SSVg Velbert ein Wiedersehen mit seinen ehemaligen Essener Teamkollegen. © Thorsten Tillmann

Seit die Arena vor etwas mehr als einem Jahr mit dem Oberliga-Eröffnungsspiel gegen Schonnebeck eingeweiht wurde, hat die SSVg hier noch keinen einzigen Punkt abgegeben. Das leitet über zum dritten Ziel. Im letzten Heimspiel gegen den ETB, damals in der Saison 2019/20 noch an der Sonnenblume, hatte die SSVg nämlich einen bösen Reinfall erlebt, für den sie sich revanchieren will.

Sie unterlag damals bei ihrer Heimpremiere den stark aufspielenden Schwarz-Weißen, die vom früheren SC-Velbert-Coach Ralf vom Dorp trainiert wurden, mit 1:3. Es war, wie sich wenig später zeigen sollte, der Anfang vom Ende der Ära Alexander Voigt als SSVg-Trainer.

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Der aktuelle Trainer der Essener ist übrigens ein alter Bekannter: Suat Tokat war vor etlichen Jahren auch mal SSVg-Spieler, nämlich in der Saison 2007/08.

Danach wechselt er zum damaligen Liga-Rivalen Rot-Weiss Essen II. Für RWE spielte er dann auch noch einige Jahre in der ersten Mannschaft.

ETB-Trainer Suat Tokat spielte einst für die SSVg Velbert

Als junger Trainer hat sich Suat Tokat bei der SG Unterrath Respekt erworben, von den Düsseldorfern wechselte er als Nachfolger von Ralf vom Dorp zu Saisonbeginn zum Uhlenkrug. Derzeit ist Tokat mit den Essener Schwarz-Weißen auf dem zehnten Platz notiert.

Vor einer Woche mussten sie sich dem 1. FC Bocholt zwar mit 0:3 geschlagen geben, hatten es dem Topfavoriten dabei dennoch schwer gemacht. Damit rechnet nun auch SSVg-Trainer Hüzeyfe Dogan, was sein Team aber nicht hindern soll, die drei Ziele zu erreichen.