Velbert. In der Kreisliga A untermauert Türkgücü seine Spitzenstellung mit dem 5:2- beim Langenberger SV Okan Cakat gelingt in acht Minuten ein Hattrick
Es war ein Derby der Gegensätze, zum einen die völlig verunsicherten Langenberger, die ihre Heimspiele auch nicht in Bonsfeld austragen können, sondern nach Siepen ausweichen müssen, und auf der anderen Seite eine selbstbewusste Türkgücü-Mannschaft, der momentan fast alles zu gelingen scheint. Am Ende gab es mit den Gästen einen deutlichen Sieger, die sogar noch höher als 5:2 hätten gewinnen können.
Türkgücü-Trainer Senad Hecimovic hatte die Langenberger beobachtet und ihre Schwächen ausgemacht. „Ich wusste, dass sie große Probleme bei Kontern haben“, berichtete er und so ließ seine Auswahl dem Gegner erst einmal mehr Ballbesitz zu und lauerte auf Fehler. Der erste kam auch prompt, die Velberter eroberten den Ball in der Zentrale, spielten einen Pass auf Außenverteidiger Kossivi Stefan Etse, dessen Diagonalball in den Strafraum der eingelaufene Yessin Saidane zum 1:0 einköpfte.
Türkgücü-Stürmer Okan Calat dreht gegen seinen Ex-Verein auf
In der Schlussphase der ersten Halbzeit drehte Okan Cakat gegen seinen Ex-Verein groß auf und innerhalb von acht Minuten gelang ihm ein lupenreiner Hattrick. Als er einen Zweikampf in Höhe der Mittellinie gewann, erkannte er, dass LSV-Torhüter Nikolai Gaulke zu weit vor seinem Tor stand und aus mehr als 50 Metern traf er zum 2:0. „Da gingen bei uns schon die Köpfe runter und wir hatten nicht mehr viel entgegenzusetzen“, stellte Markus Adolphs, der Sportliche Leiter der Langenberger, fest.
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„Meine Jungs haben natürlich auch gemerkt, dass plötzlich die Körperspannung beim Gegner weg war und sie sind richtig heiß auf Tore“, betonte Hecimovic, dessen Schützlinge fortan fast alle Zweikämpfe gewannen. Nach einem weiteren Diagonalball nahm Serafim Mihaylov das Spielgerät sehenswert mit der Brust mit und sieht den freistehenden Cakat, der nur noch einschieben musste.
Das 4:0 war dann fast identisch, nur spiegelverkehrt. Diesmal nahm Diego De Souza den Ball an, versetzte zwei Gegenspieler und legte zurück auf Cakat. Nach dem 5:0 kurz nach dem Seitenwechsel durch Kossivi Stefan Etse wechselte der Türkgücü-Coach gleich dreimal und das Spiel verflachte ein wenig. So kamen die Langenberger in der Schlussphase noch zumindest zu zwei Treffern durch Yassin El-Ghanou, der einen Abpraller zum 1:5 verwertete, und durch Nikolaos Athanassiou, der nach einem Steilpass einen Zweikampf gewann und zum 2:5 traf.
„Das war aber nur noch Ergebniskosmetik“, befand Adolphs. „Diese Partie war ein Spiegelbild der letzten beiden Spiele. Wir laden die Gegner mit unseren Fehlern zu Toren ein. Wenn man in drei Spielen elf Gegentore kassiert, kann man vorne gar nicht so viele schießen, dass man gewinnt. Wir müssen jetzt hart arbeiten, denn es fehlt uns an Leidenschaft, Laufbereitschaft, Zweikampfstärke, also an der Einstellung“, resümierte der Sportliche Leiter des Langenberger SV.
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Deutlich besser gelaunt war der Türkgücü-Trainer: „Wir sind in der Spur“, befand er. „Wir arbeiten im Training hart, die Jungs ziehen gut mit, sind lernwillig, aber haben Spaß dabei und sonntags belohnen sie sich dann für ihren Aufwand.“
So haben sie gespielt
Langenberger SV: Gaulke, Kazar (46. Kagel), Wormland, Karakas, Y. El-Ghanou, N. Athanassiou, Kotzek, Mikeli (46. Bedkowski), Balke, Ramilo, I. Athanassiou.
Türkgücü: Dziedzic, Saidane (59. Günaydin), Osman, Etse (65. Bencheikh), De Souza, Sirlak, Cakat (80. Osman), Rufino Pereira Matias, Mihaylov, Azzayakh, Ibrahimi.
Tore: 0:1 Saidane (14.), 0:2 Cakat (37.), 0:3 Cakat (43.), 0:4 Cakat (45.), 0:5 Etse (52.), 1:5 El Ghanou (80.), 2:5 N. Athanassiou (84.)