Worms/Velbert. Lauren Wagenaar vom Netzballverein holt in der AK 30 die Deutsche Vizemeisterschaft. Das war Vater Thomas zuvor in der AK 50 gelungen.

Der Vater hat es vorgemacht, die Tochter zieht nun nach. Vor einem halben Jahrzehnt sorgte Thomas Wagenaar vom Netzballverein Velbert für Furore, als er in der AK 50 nicht nur Niederrheinmeister wurde, sondern bei der Deutschen Meisterschaft in mehrere Endspiele vordrang. Im Einzel und im Doppel brachte es der Routinier 2016 zu DM-Silber.

Nun hat es auch Tochter Lauren, die seit frühester Kindheit im Vereins des Vaters spielt, zur Deutschen Vizemeisterschaft gebracht. In der AK 30 wurde die Velberterin beim DM-Turnier in Worms erst im Finale gestoppt.

Topspielerin des Netzballvereins klettert in der deutschen Rangliste

Auch die NBV-Spielerin, die Ende des vergangenen Jahres 30 Jahre alt geworden ist, trumpfte zuletzt am Niederrhein stark auf. Als Stammspielerin der 1. Damen des Netzballvereins in der Niederrheinliga, aber auch bei Turnieren in der offenen Damenklasse sammelte sie reichlich Ranglistenpunkte.

Sie erspielte sich eine Platzierung in den Top 50 der Deutschen Damen 30-Bestenliste und löste das Ticket Richtung Rheinland-Pfalz. Die Velberterin berichtet: „Ich hab mich natürlich sehr über die Einladung gefreut und wollte die Chance auf jeden Fall nutzen.“ Genauso trat sie auf.

In der ersten Runde bezwang sie Nicole Funke vom TC Bamberg nach langen Ballwechseln und fast fehlerlosem Spiel mit 6:3 6:4. Im Halbfinale wurde es enger, da traf die Netzballerin auf die an Nummer zwei gesetzte Melanie Großeastroth vom TC Kamen-Methler. Im hart umkämpften ersten Satz setzte sich Wagenaar im Tie Break mit 7:6 durch. Das gab ihr Auftrieb, mit dem 6:3 im zweiten Durchgang sicherte sie sich das Match und den Einzug ins Finale.

Lauren Wagenaar freut sich sehr über die Deutsche Vizemeisterschaft

„Das war schon ein tolles Gefühl als mir klar wurde, dass ich jetzt im Endspiel der Deutschen Meisterschaft stehe“, berichte Lauren Wagenaar, die es nun mit der an eins gesetzten Eileen Aranas-Roth vom Marburger TC zu tun bekam. „In einem hochklassigen Duell“, so NBV-Sprecherin Katja Ihlo, unterlag Wagenaar schließlich mit 4:6 3:6. Das war aber kein Beinbruch für sie: „Ich war kurz enttäuscht, freue mich aber sehr über den Vize-Titel.“ Damit hat sie den Tennis-Familienschatz der Wagenaars um eine weitere silberne DM-Medaille bereichert.

Ihr Stammteam, die Niederrheinliga-Damen des Netzballvereins, musste derweil einen Dämpfer hinnehmen. Denn im ersten Spiel nach der Pause war nicht nur Lauren Wagener ausgefallen, auch weitere Spielerinnen konnten wegen anderer Turnierverpflichtungen, wegen Verletzungen, Quarantäne-Auflagen und den Ferien nicht aufschlagen, so dass der NBV die Heimpartie gegen den TC Rheinstadion absagte. Die Partie wird mit 9:0 für die Düsseldorferinnen gewertet.

„Das ist natürlich sehr schade, aber es war leider nicht zu ändern“, so Team-Manager Thomas Ihlo. Das Damen-Team hat aber noch zwei weitere Spiele. Ein Sieg könnte vermutlich schon für den Klassenerhalt reichen.

Mark Joachim erkämpfte einen wichtigen Einzelpunkt für die NBV-Herren gegen Kahlenberg.
Mark Joachim erkämpfte einen wichtigen Einzelpunkt für die NBV-Herren gegen Kahlenberg. © FUNKE Foto Services | Heinz-Werner Rieck

Die Niederrheinliga-Herren des NBV haben derweil einen wichtigen Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt gefeiert. Am ersten Spieltag nach der Pause gewannen sie in Mülheim beim MTV Kahlenberg mit 5:4. An den Positionen eins und zwei mussten sich Louis Kaun und Fyn Franke zwar den sehr starken niederländischen Verstärkungen der Kahlenberger geschlagen geben. An Nummer drei punktete dann allerdings NBV-Chef-Trainer Mark Joachim gegen den dritten gegnerischen Niederländer nach tollem Match mit 7:5, 4:6 und 10:4

NBV-Herren feiern ersten Saisonsieg in der Niederrheinliga

Der einzige Niederländer im NBV-Team, Tim van den Dijssel, gewann dann sein Einzel (6:2, 6:3) ebenso wie Niclas Schmitz (6:2, 6:2) und Oliver Bodenröder, der in einem Nervenkrimi mit 7:5, 1:6 und 13:11 cool blieb. Damit musste aus den drei Doppeln noch ein Sieg her. Den holten Joachim und van den Dijssel mit 6:1 und 6:0. Die beiden anderen Doppel gingen zwar wie erwartet an die international besetzten Kahlenberger Duos, aber der erste Saisonsieg der Velberter war Tatsache. „Es stehen noch vier weitere Partien an, drei davon zuhause am Kostenberg. Wir haben also noch Chancen, die Klasse zu halten“, so Louis Kaun zuversichtlich.