Velbert. Oberligist verliert gegen den SV Bergisch-Gladbach mit 1:3 und wechselt bei den Gegentoren zwischen aktiver und passiver Mithilfe.
Dass die SSVg Velbert in der Vorbereitung die Herausforderung scheut, lässt sich nicht gerade behaupten. Unter der Woche nahm es der Oberligist zum zweiten Mal binnen weniger Wochen mit einem namhaften Profiteam auf – nach dem VfL Bochum war es diesmal der FC Schalke 04 – und zum Ausklang der Woche luden sich die Velberter nun den Regionalliga-Absteiger SV Bergisch-Gladbach ins Stadion ein.
Der Vergleich zwischen den Oberligen Niederrhein und Mittelrhein bedeutete für die SSVg das dritte Testspiel binnen acht Tagen – es war ein Härtetest, den die Velberter nicht bestanden. Denn sie unterlagen den Bergisch-Gladbachern mit 1:3 (0:1).
Nach einer halben Stunde kehren die Schalke-Momente zurück
Dabei hatten sie sich zunächst gegenüber der ersten Halbzeit auf Schalke deutlich gesteigert. Beim Bundesliga-Absteiger hatten sie sich nach den ersten 45 Minuten schon sechs Gegentore eingefangen, nun gingen sie in der Abwehr energischer zur Sache und gewannen viele Zweikämpfe.
Doch nach rund einer halben Stunde stellten sich wieder die Schalke- oder Bochum-Momente ein: Üble Abwehrfehler, die dem Gegner die Tore auf dem Silbertablett servierten. Zunächst ermöglichte ein Missverständnis zwischen Tristan Duschke und Yusa Alabas, dass der Gladbacher Daniel Isken alleine auf das SSVg-Tor zueilen konnte – Keeper Marcel Lenz rettete aber noch.
Ein paar Minuten später profitierte Isken dann aber vom nächsten Aussetzer in der SSVg-Abwehr: Kein Mitspieler nahm das Anspiel von Lenz an, welches so zur Vorlage für Isken wurde. Diesmal nutzte der Stürmer die Chance und schoss trocken zum 0:1 ein.
Beim 0:2 nach gut einer Stunde hielt sich die SSVg-Abwehr dann bei einer Linksflanke der Gäste zu sehr zurück, ziemlich unbedrängt konnte Metin Kizil mit einem Direktschuss verwandeln. Nach der passiven Unterstützung wechselten die Velberter beim 0:3 wieder zur aktiven Mithilfe: Ausgerechnet einer ihrer Besten, Tristan Duschke, vertändelte vor dem eigenen Tor den Ball – Nico Kuhbier sagte danke und schob ein.
Ein ziemlich deprimierender Stand wenige Minuten vor Schluss. Dabei hatten auch die Velberter ihre Chancen, doch Duschke hatte in der ersten Halbzeit mit einem Direktschuss nach Freistoß von Max Machtemes knapp das Tor verfehlt und in der zweiten Halbzeit scheiterten Axel Glowacki sowie Cellou Diallo freistehend am aufmerksamen Gästetorhüter Mehmet Sahin.
Mo Sealti trifft kurz vor Schluss
Sekunden vor dem Abpfiff gelang schließlich Abwehrspieler Mo Sealti, der nach einer zu kurz abgewehrten Ecke nachsetzte, das Ehrentor, womit er die Schwächen des SSVg-Auftritts allerdings auch nicht mehr übertünchen konnte. Sicher: Wieder hatte ein halbes Dutzend Stammspieler gefehlt und nach dem dritten Spiel in acht Tagen wurden die Beine schwer. Dennoch offenbarte die Partie, dass die Velberter noch längst nicht auf dem Leistungsstand sind, den sie anstreben.
Obwohl von Trainer Hüzeyfe Dogan nach dem Schalke-Spiel ausdrücklich gefordert konnte die Abwehr wieder einige tölpelhafte Fehler nicht vermeiden. Die Angriffs-Vorstellung wirkte auch nicht gerade mitreißend. „Ich fand unser Spiel insgesamt uninspiriert“, meinte der SSVg-Vorsitzende Oliver Kuhn.
Ein kleiner Lichtblick: Die personelle Lage wird sich etwas entspannen, in der Woche steigen Torjäger Robin Hilger, Mittelfeldspieler Yasin Kaya und der frisch vom KFC Uerdingen verpflichtete Ex-Profi Christian Dorda ins Training ein. Bereits am kommenden Freitag geht es im Stadion mit dem nächsten Oberliga-Vergleich weiter, statt vom Mittelrhein kommen die Gäste nun aus Westfalen. Um 19 Uhr gibt sich die Hammer Spielvereinigung die Ehre.
So spielten sie:
SSVg Velbert: Lenz – Alabas, Duschke, Sealiti, Abdel-Hamid - Geisler, Machtemes - Schiebener (52. Zent), Diallo, Erwig-Drüppel (62. Mondello) - Glowacki (73. Gojnovci).
Tore: 0:1 Isken (28.), 0:2 Kizil (64.), 0:3 Kuhbier (82.), 1:3 Sealiti (90.).
Schiedsrichter: Rolf Kramer