Velbert. B-Ligist Stella Azzurra Velbert hatte keine Chance auf die Sensation gegen den Landesligisten FSV Vohwinkel, fängt sich aber nach schwachem Start.
Für die einen wohl das Spiel der Saison, für die anderen eine Pflichtaufgabe. Das Kreispokal-Spiel des B-Ligisten Stella Azzurra Velbert gegen den übermächtigen Landesligisten FSV Vohwinkel war das erwartete Aufeinandertreffen von zwei verschiedenen Fußballwelten.
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Immerhin rund 50 Zuschauer hatten sich auf der Sportanlage am Berg eingefunden um den Auftritt des klaren aber ambitionierten Underdog zu beobachten. 31 Sekunden reichten den Wuppertalern, um ihre spielerische Qualität in ein Tor umzumünzen, als Toni Zupo frei im Strafraum auftauchte und Stellas Schlussmann Antonio Ridente keine Chance ließ.
Wiederum eine halbe Minute später hätte Vohwinkel bereits auf 2:0 stellen müssen, ließ diese Möglichkeit aber aus.
Stella Azzurra Velberts Davide Solito hat die große Chance zum Ausgleich
Dass es für die Velberter nicht ums Weiterkommen gehen würde, war schon vor Anpfiff der Partie sehr wahrscheinlich, nach 60 Sekunden dann komplett sicher. Doch dann fing sich der B-Ligist und hatte nach neun Minuten nach einer Ecke sogar die große Chance, auszugleichen. Davide Solito kam aus fünf Metern zum Kopfball, setzte ihn aber über das Tor. Eine Chance, von der er in der Nacht möglicherweise noch geträumt haben könnte. Denn Vohwinkel schaltete wieder einen Gang hoch und machte kurzen Prozess.
In der 14. Minute hielt Samet Caliskan nach einer Ecke auf den kurzen Pfosten den Außenrist rein und fälschte so zum 2:0 ab. Sechs Minuten später erhöhte Vohwinkel auf 3:0.
Als der Schiedsrichter Mitte der ersten Hälfte zur Trinkpause bat, musste Stellas Trainer Bastian Böhner seinen Mannen bereits ein neues Ziel für die restliche Spielzeit mit auf dem Weg geben. Aus dem Suchen der Sensation wurde nun ein Verhindern einer zweistelligen Niederlage.
In Hälfte zwei macht Stella Azzurra die Passwege besser dicht
Vohwinkel wechselte spätestens danach in den Testspielmodus, versuchte Spielsituationen zu erzwingen und zu üben, die in der Landesliga auf das Team zukommen könnte, spielte zum Beispiel immer wieder enormes Forechecking auf Kommando der Abwehrspieler.
Stella versuchte, das Ergebnis in Grenzen zu halten, musste vor der Pause noch das 0:4 und das 0:5 hinnehmen, ehe Ridente direkt vor der Halbzeit einen Vohwinkeler Strafstoß parierte.
Im zweiten Spielabschnitt zog sich Stella mit fast allen Männern bis in die eigene Hälfte zurück, lediglich die Sturmspitze Solito hielt sich noch in der gegnerischen auf. Die Velberter ließen Vohwinkel Ball und Platz, griffen erst 25 Meter vor dem eigenen Tor an – dann aber energisch.
Stella versuchte ansonsten durch Zustellen der Passwege zu verteidigen. Dies gelang ganz gut, auch weil der FSV nicht mehr mit aller Macht auf weitere Treffer drängte.
FSV Vohwinkel schraubt das Ergebnis in den letzten Minuten in die Höhe
Nach vorne ging beim B-Ligisten aber wenig bis gar nichts. Ein zur Ecke abgewehrter Schuss von Anas El Methari war da schon ein Highlight dieser Spielphase ohne Aufreger. Das Spiel plätscherte ganz gemächlich dem Ende entgegen, ehe die Wuppertaler in den letzten fünf Minuten noch einmal anzogen und mit drei weiteren Treffern bis auf 8:0 davonzogen. Immerhin: mit nur einem Gegentor zwischen Minute 46 und 80 konnte Stella durchaus zufrieden sein.
Trainer Bastian Böhner war trotz der klaren Niederlage insgesamt zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft.
„Es war das Spiel David gegen Goliath, das hat man absolut gemerkt. Bei uns fehlte die Fitness heute, die Temperatur hat mit reingespielt und wir hatten viele Verletzte. Ich musste mir noch einen aus der zweiten Mannschaft dazuholen, damit ich vier auf der Bank hatte. Ich ziehe meinen Hut vor meiner Mannschaft. Es ist nicht zweistellig geworden, wir haben lange das 0:5 gehalten und dagegengehalten. In der zweiten Hälfte waren die Passwege zu, das war gut. Es war ein Testspiel für uns, so sehe ich das. Jetzt sind wir aus dem Pokal raus, das ist völlig in Ordnung“, so Böhner.