Velbert. 2013 testete der VfL bei der SSVg Velbert. Erinnerung an klangvolle Namen wie Neururer, Luthe oder Goretzka vor dem nächsten Spiel am 7. Juli

Fußball-Oberligist SSVg Velbert bietet seinen Fans in der Saisonvorbereitung ein Bonbon: Bundesliga-Rückkehrer VfL Bochum stellt sich am Mittwoch, 7. Juli, im neuen Velberter Stadion vor. Ein Spiel, das Erinnerungen weckt.

Fast auf den Tag genau vor acht Jahren, am 23. Juni 2013, waren die VfL-Profis zuletzt in Velbert. Vor der stattlichen Kulisse von 1200 Zuschauern prägten prominente Namen, die auch heute noch Klang haben, die Partie.

Peter Neururer stellt den umworbenen Jungstar Leon Goretzka nicht mehr auf

Zwei davon hatten gar nicht mitgespielt, waren aber im alten Velberter Stadion an der Sonnenblume in aller Munde. Zum einen VfL-Trainer Peter Neururer, der von den mitgereisten Fans stürmisch gefeiert wurde, zum anderen VfL-Jungstar Leon Goretzka. Den hatte Neururer nämlich gar nicht mehr aufgestellt. Kein Wunder, denn um das 18-jährige Top-Talent tobte gerade das große Transfer-Theater. Bundesligisten rissen sich um ihn.

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Peter Neururer, eh nicht als der große Schweiger der Branche bekannt, blieb den Journalisten dazu keine Antworten schuldig und redete offen darüber, dass der VfL sein Juwel nicht halten können wird und ließ auch durchblicken, dass wahrscheinlich der FC Schalke den Zuschlag bekommt. So lief es auch, rund eine Woche später war es offiziell, Goretzka startete seine Bundesliga-Laufbahn bei S04, um danach mit den Bayern und in der DFB-Elf groß herauszukommen.

Neururer redete allerdings auch über das Spiel – mit Recht, denn dieser Test hatte doch einiges zu bieten. Der VfL hatte mit 1:0 gewonnen – für beide Seiten ein ordentliches Ergebnis. Die Bochumer hatten sich als ambitionierter Zweitligist keine Blöße gegeben, der Velberter Regionalligist hatte sich gut verkauft, was ihm der prominente Gästetrainer bestätigte: „Unser Gegner hat sich – auf die Liga bezogen – sehr gut präsentiert und auch sehr fair gespielt.“

SSVg-Kapitän Markus Kaya begrüßt VfL-Trainer Peter Neururer. Dahinter Manuel Lenz und Erhan Zent, der auch 2021 für die Velberter spielt.
SSVg-Kapitän Markus Kaya begrüßt VfL-Trainer Peter Neururer. Dahinter Manuel Lenz und Erhan Zent, der auch 2021 für die Velberter spielt. © WAZ FotoPool | DET KREIMEIER

Das Tor das Tages erzielte ein Spieler, der damals weitaus weniger bekannt war als heute, nach dem Ende seiner Karriere: Daniel Engelbrecht. Der erste Fußballer, der mit einem Defibrillator mehrere Jahre Leistungssport betrieben hat, ist derzeit ein gefragter Mann, seit der dänische Nationalkapitän Eriksen bei der EM auf dem Platz einen Herzstillstand erlitten hatte.

In Velbert spielte Engelbrecht hoch motiviert, wollte er sich doch für den VfL empfehlen, zu dem er gerade nach einem Leihgeschäft mit den Stuttgarter Kickers zurückgekehrt war. In der 6. Minute war er noch gegen den gut reagierenden SSVg-Manuel Lenz zweiter Sieger geblieben, in der 23. Minute haute er dann einfach mal aus fast 40 Metern drauf — und traf ins Netz.

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Lenz, der etwas zu weit vor dem Tor stand, konnte nur noch hinterher schauen. Neururer empfahl den tollen Schuss für die Auswahl zum Tor des Monats. Manuel Lenz traf keine Schuld, wie SSVg-Torwarttrainer Manni Behrendt betonte. Ein Keeper müsse schließlich nicht auf der Torlinie verharren, während der Ball gerade im Mittelkreis gespielt wird.

VfL Bochum gewinnt bei der wackeren SSVg Velbert mit 1:0

Lenz’ Gegenüber bekam hingegen wenig zu tun – ein bisschen schade für die Zuschauer, denn sie hätten gerne den Ex-Velberter Andreas Luthe in Aktion gesehen.

Der gebürtige Langenberger, der inzwischen beim Bundesliga-Überraschungs-Team Union Berlin für Furore sorgt, wurde damals von der SSVg-Offensive wenig gefordert. Meist nahm das bundesliga-erfahrene VfL-Zentrum mit Marcel Maltriz und Heiko Butscher dem Torwart schon die Arbeit ab.

Das überraschte allerdings auch nicht, denn zum einen war die neu besetzte SSVg-Offensive (u.a. kamen Boztepe, Kalski und Wassinger) nicht eingespielt. Zum anderen waren wichtige Leute ausgefallen, selbst Trainer Hans Günter Bruns hatte sich entschuldigt Er weilte noch in Urlaub.