Velbert. Die Reserve des Oberligisten plant weiter mit dem zum Chefcoach beförderten Co-Trainer Joscha Weber. Das Team bleibt weitgehend zusammen.

Nicht ganz unerwartet war die Entscheidung der Verantwortlichen der SSVg Velbert 02, dass Joscha Weber auch in der kommenden Saison Trainer der U 23 in der Bezirksliga sein wird.

Nach der Trennung von Murat Aksoy Ende Oktober des vergangenen Jahres hatte Weber, bis dahin spielender Co-Trainer, die Verantwortung übertragen bekommen, doch vor dem Lockdown konnte er gerade noch eine Trainingseinheit mit seinem Team absolvieren.

SSVg Velbert vertraut dem beförderten Übergangstrainer

„Da war es dann aber logisch, dass er dieses Amt auch in der kommenden Spielzeit ausübt“, stellt der Sportliche Leiter der Nachwuchsabteilung, Markus Braasch, klar. „Joscha hat mein Vertrauen, aber auch das des Vereins. Ich bin sicher, dass er das auch verdient. Ich habe vor drei Jahren mit ihm die Mammutaufgabe übernommen, die Mannschaft vor dem Abstieg zu retten. Damals war ich noch viel näher an der Mannschaft dran und da hat er mich absolut überzeugt“, betont der Funktionär.

„Ich habe mich gefreut, dass ich die Chance bekommen habe, jetzt auch fest im Seniorenbereich der SSVg arbeiten zu dürfen, nachdem ich acht Jahre in der Jugendabteilung tätig war. Natürlich musste ich abwägen, da ich nun nicht mehr selbst spielen kann, aber ausschlaggebend war das Vertrauen, das mir der Verein schenkt“, schilderte der 27-Jährige seine Gedankengänge, der mit dem ehemaligen Regionalligaspieler Philipp Schmidt einen als Spieler überaus erfahrenen Fußballer als Co-Trainer an seiner Seite haben wird.

Markus Braasch und Joscha Weber planen den Kader

Mit der Kaderplanung sind Braasch und Weber schon sehr weit, mit den meisten Spielern wurde eine weitere Zusammenarbeit vereinbart. „Es passiert nicht viel, lediglich drei, vier Spieler werden uns verlassen“, teilt der Sportliche Leiter mit. Mit Athanasios Xiros (zurück vom Nachbarn SV Union) und Mohamed Sealiti konnten bereits zwei Neuzugänge vermeldet werden.

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Dabei kann man den regionalligaerfahrenen Sealiti sicherlich als „Königstransfer“ für die wieder sehr junge Truppe bezeichnen. „Jeder Trainer in unserer Liga würde sich freuen, so einen Spieler in seiner Mannschaft zu haben, das ist für uns ein Riesending. Mo ist ein Velberter Junge und bringt eine Topeinstellung mit. Er hat natürlich das Potenzial für oben, doch Stand jetzt ist er als Führungsspieler für die U 23 eingeplant, von dem unsere Jungs sicherlich viel lernen können“, ist Weber sicher.

Allerdings ist nicht auszuschließen, dass der 25-Jährige im Verlauf der Saison einen ähnlichen Weg geht wie zuletzt Alperen Sahin, der durch Leistung in der Zweitvertretung überzeugte und nun einen Kontrakt für das Oberligateam erhielt. „Wir haben noch Zusagen von Spielern bekommen, deren Namen wir momentan aber noch nicht nennen können. Jetzt suchen wir eigentlich nur noch zwei Akteure für die Offensive“, verrät Weber. „Die sollten aber auch Lust auf das Projekt haben“, grenzt Markus Braasch den Kreis der Kandidaten ein und lässt durchblicken, dass für Akteure der U 23 hohe finanzielle Ansprüche nicht erfüllt werden können.

„Stefan Kuntz, der Trainer der deutschen U 21 Nationalmannschaft hat mal gesagt, dass die Währung der jungen Spieler nicht der Euro, sondern die Spielzeit ist. Genauso sehe ich das auch. Wir wollen für die Jungs das Beste und wenn sie das Beste auch aus sich herausholen, profitiert der Verein auch davon“, glaubt der Sportliche Leiter.

Das Saisonziel ist und bleibt der Klassenerhalt in der Bezirksliga

Das Saisonziel der U 23 ist Jahr für Jahr gleich. „Für uns geht es immer nur um den Klassenerhalt, je früher, desto besser. Ob wir irgendwann auch mal höhere Ziele anstreben werden, lässt sich momentan nicht absehen, da haben andere Vereine in der Liga doch ganz andere Möglichkeiten. Aber die U 23 ist ja parallel dazu auch noch eine Ausbildungsmannschaft, deren Ziel es ja auch ist, Spieler für höhere Aufgaben, idealerweise bei uns im Verein, zu qualifizieren.“

Viel Hoffnung, dass die unterbrochene Saison noch zu Ende gespielt wird, haben Weber und Braasch nicht. „Wir haben uns bisher mit Laufplänen durch den Lockdown gehangelt. Wir warten jetzt auf die Entscheidung des Verbands und wenn die Saison annulliert wird, sind die Laufeinheiten nur noch freiwillig. Aber sobald wir wieder auf den Platz dürfen, werden wir das sofort tun“, kündigt der Trainer an.