Velbert. Der langjährige Spielertrainer und Top-Spieler Jiri Kroulik sagt der Union Adieu und kehrt in seine Heimat in Tschechien zurück.
Tischtennis bei Union Velbert und Jiri Kroulik – das gehörte zusammen. Über 13 Jahre stand der Spielertrainer, Topspieler und engagierte Unioner für die Nevigeser am grünen Tisch. Nun ist diese Ära beendet, zum neuen Jahr muss die Union ohne Kroulik auskommen, denn er ist in seine tschechische Heimat zurück gekehrt.
Hier hatte er mit acht Jahren seine Liebe zum Tischtennis-Sport entdeckt. Sein Vater, ein Fußball-Trainer, hatte zwar eher den Lederball für den Filius im Sinn, doch dann wurde es der kleinere Ball – ein Tisch im Keller gab den Ausschlag.
Das Talent zeigte sich zudem schnell: Über seinen Heimatverein Jiskra Litomysl kam er in die Kaderauswahl in Ostrava, spielte bereits mit 14 Jahren in der tschechischen Nationalmannschaft und mit 16 für Vitkovice in der 1. CSSR-Liga.
Starker Einstand als Spielertrainer
Über die Schweiz, wo er in der ersten Liga spielte, kam er nach Deutschland. Hier sicherte sich der TuS Neviges zu Beginn der Saison 2007/2008 Krouliks Dienste als Spielertrainer der ersten Mannschaft – eine erstklassige Wahl, denn Kroulik trug maßgeblich zum folgenden Aufschwung bei.
Zunächst einmal galt es lediglich, als Neuling in der Regionalliga die Klasse zu halten. Das gelang mit Platz sieben überzeugend. Doch schnell wollten die Nevigeser mehr. 2011 stiegen sie in die 2. Bundesliga Nord auf.
Auf den Bundesliga-Aufstieg verzichtet
Und die Tischtennis-Asse des inzwischen zum in SV Union Velbert fusionierten Vereins waren noch lange nicht fertig. Sie holten sensationell den dritten Platz beim deutschen Pokal und erkämpften sich einen Aufstiegsplatz zur ersten Bundesliga.
Auf den Sprung in die Eliteliga verzichtete die TT-Abteilung der Union dann allerdings angesichts der hohen Vorgaben und Anforderungen.
Tischtennis auf hohem Niveau wird bei der Union allerdings weiter gespielt, derzeit ist sie mit zwei Teams in der 3. Bundesliga vertreten - inzwischen ohne Kroulik, der 2016 einen schweren Motorrad-Unfall erlitt und ein Jahr lang pausieren musste.
Bei seinem Comeback in der vierten Mannschaft führte er das Team auf Anhieb zum Aufstieg in die Bezirksklasse. In seiner Abschieds-Saison, die gerade wegen Corona unterbrochen ist, gehörte er zur dritten Mannschaft, die nach vier Spielen in der Verbandsliga noch ungeschlagen ist.
Kroulik würde gerne Eishockey-Legende Jagr kennenlernen
Nun zieht es den passionierten Angler wieder zurück in seine Heimat Tschechien. Er interessiert sich neben Tischtennis auch für Eishockey und Fußball – zwei Sportarten, in denen sein Heimatland schon große Erfolge gefeiert hat. Die tschechische Eishockey-Legende Jaromir Jagr würde er gerne einmal kennenlernen.
Der „größte“ Tischtennisspieler ist für ihn der Schwede Jan-Ove Waldner. Bei den Frauen nennt er mit Maria Hrachova eine Spielerin aus seiner Heimat.
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"Ich war viele Jahre mit dem und für den Tischtennissport in Europa aktiv und nur selten zuhause. Ich freue mich, nun noch einige Zeit mit meinem Eltern verbringen zu können", stellt Jiri zum Abschied fest.
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