Velbert. Oberligist SSVg hat im fünften Heimspiel den fünften Sieg geholt. Beim 3:2 gegen die tüchtige Teutonia St. Tönis war es aber wieder knapp
Die SSVg Velbert hat ihre stolze Heimserie ausgebaut. Im fünften Spiel im neuen Stadion holte der Velberter Oberligist den fünften Sieg. Unter Flutlicht bezwang die Mannschaft von Trainer Marcus John den tüchtigen Aufsteiger Teutonia St. Tönis mit 3:2 (1:0) und festigte damit ihre Position in der Spitzengruppe.
Ebenso zuverlässig, wie die Mannschaft daheim gewinnt, tanzt sie dabei auch auf den Nerven der Verantwortlichen und der Fans herum. Auch diesmal musste sie bis zur letzten Sekunde zittern, obwohl sie mit 2:0 und mit 3:1 geführt hatte. Aber der Besuch im Velberter Stadion garantiert in dieser Saison bislang Spannung bis zum Schluss. „Wir können halt nur knappe Siege“, meinte John kurz nach dem Abpfiff schmunzelnd, um dann ernst und fair einzugestehen, dass der Sieg auch etwas glücklich war.
SSVg Velbert mit Glücksbringer Andre Pawlak auf der Tribüne
Diesmal hatte die SSVg aber auch einen Glücksbringer im Publikum. Andre Pawlak, der ehemalige Aufstiegstrainer der Velberter, jetzt in Diensten des 1. FC Köln, war zu Besuch. 2015 hatte er eine großartige Mannschaft in die Regionalliga geführt – aus diesem Team sind noch einige in der aktuellen SSVg-Auswahl am Ball. Gleich drei standen in der Startformation: Noah Abdel Hamid, Erhan Zent und Massimo Mondello – letzterer schoss sogar ein Tor, er traf zum äußerst wichtigen 1:0 nach 35 Minuten. „Damit hat er die Partie in unsere Richtung gelenkt. Vorher, besonders in den ersten 20 Minuten, hat uns St. Tönis kaum ins Spiel kommen lassen“, erklärte SSVg-Coach Marcus John.
Genau genommen brachte dann ausgerechnet ein Tönis-Spieler die Velberter ins Spiel: Torhüter Felix Burdzik. Mondellos Schuss hatte zwar viel Wucht und Effet, doch er war nicht sonderlich platziert. Burdzik schien sich aber verschätzt zu haben, der Ball rutschte ihm über die Faust ins Tor.
Die Velberter setzten nach, bei zwei guten Möglichkeiten hätte Robert Nnaji noch vor dem Pausenpfiff erhöhen können. Acht Minuten nach Wiederanpfiff war es dann aber soweit. Einen Schuss von Stürmer Robin Hilger wehrte ein St. Tönis-Verteidiger mit dem Arm ab. Den berechtigten Handelfmeter verwandelte Jesse Weißenfels sicher zum 2:0.
Doch die Gäste gaben keineswegs auf. Nachdem ihr Angreifer Kosuke Nishi eine hundertprozentige Chance vergeben hatte, wurden sie wenig später mit dem Anschlusstor belohnt: Lukas Stiels traf per Kopf nach einem Eckball.
Die Partie war nun so richtig in Schwung. Die Gäste drängten auf den Ausgleich, die Velberter konterten. Beide Seiten ließen große Chancen aus, beide Seiten trafen aber auch. Zunächst war die SSVg Velbert wieder an der Reihe. Robin Hilger spielte einen öffnenden Pass auf Robert Nnaji, der mit einem platzierten Schuss ins Eck auf 3:1 erhöhte. Die Antwort der Gäste ließ nicht auf sich warten. Diesmal war Ioannis Alexiou zur Stelle, ebenfalls per Kopf nach einem Eckball.
Nach diesem 3:2 gaben die Gäste noch einmal alles, doch sie scheiterten entweder an Torwart Marvin Gomoluch oder an ihrer Ungenauigkeit im Abschluss. Als Manuel Schiebener in der 93. Minute die letzte brenzliche Situation im Fünfmeterraum der SSVg geklärt hatte, pfiff der sichere Schiedsrichter Marvin Dominik Szlapa ab.
„Hätten wir noch ein Tor kassiert, hätten wir uns nicht beschweren können“, gab SSVg-Trainer Marcus John zu. Doch er befand auch: „Das war von beiden Seiten ein gutes Spiel. Darauf kann man aufbauen.“
So haben sie gespielt
SSVg: Gomoluch; Schiebener, Schwertfeger, Abdel Hamid, Mondello; Gojnovci, Zent (73. Coruk), Dertwinkel, Nnaji (86. Sahin); Hilger (90. +3 Claus), Weißenfels (88. Sahin).
Tore: 1:0 Mondello (35.), 2:0 Weißenfels (53. Handelfmeter), 2:1 Stiels (64.), 3:1 Nnaji (76.), 3:2 Alexiou (81.). - Schiedsrichter: Marvin Dominik Szlapa. - Zuschauer: 412.