Velbert. Oberligist SSVg empfängt am Freitag Aufsteiger Teutonia St. Tönis. Im neuen Stadion hat das Team von Trainer John noch keinen Punkt abgegeben
Nur fünf Minuten fehlten, dann hätte die SSVg ihre stolze Serie fortgesetzt und sie wäre auch am achten Spieltag der Fußball-Oberliga ungeschlagen geblieben. Aber in der Schlussphase der Partie beim FC Kleve handelten sich die Velberter dann doch das Tor zur 0:1-Niederlage ein.
Damit ist auch die Jagd auf den neuen vereinsinternen Startrekord ohne Erfolg beendet. Nach dem Sieg vor anderthalb Wochen im spektakulären Top-Spiel im Stadion gegen die Sportfreunde Baumberg schien das Team von Trainer Marcus John durchaus in der Lage, die Bestmarke aus der Saison 2006/07 zu knacken. Damals waren die Velberter unter Trainer Frank Kurth in den ersten zehn Spielen ungeschlagen geblieben – und hatten sogar die ersten sieben Partien allesamt gewonnen.
Im heimischen Stadion holte die SSVg Velbert vier Siege aus vier Spielen
Das aktuelle Team hat immerhin die ersten fünf Saisonspiele für sich entschieden. Dann folgte beim 3:3 im Derby gegen den SC der erste Punktverlust und nun setzte es in Kleve die erste Niederlage. Zwei Dämpfer für die SSVg, die allerdings immer noch auf eine schöne Serie verweisen kann: Die Heimbilanz. Im neuen Stadion sind die Velberter nicht nur ungeschlagen, sie haben wie in der Rekordsaison 2006/07 daheim noch keinen einzigen Punkt abgegeben. Vier Spiele, vier Siege.
Die Stärke im eigenen Stadion, zumal unter Flutlicht, möchte die SSVg auch am heutigen Freitag um 20 Uhr untermauern, wenn sie den starken Aufsteiger DJK Teutonia St. Tönis erwartet.
Gerade das Flutlichtflair scheint die Mannschaft zu beflügeln. Dreimal haben sie bereits in der erleuchteten Arena gespielt und dabei starke Gegner wie die Spvg Schonnebeck (1:0) und die Sportfreunde Baumberg (3:2) bezwungen. Die Gäste aus Tönisvorst scheinen auf den ersten Blick nicht ganz von diesem Kaliber, stiegen sie doch als Tabellenzweiter der Landesliga zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in die Oberliga auf. Allerdings: Hier haben sie sich gleich Respekt verschafft.
Bislang bestritten sie sechs Spiele, von denen sie drei gewannen und nur eines verloren. Für einen Aufsteiger eine beachtliche Startbilanz, die den Teutonen derzeit den siebten Tabellenplatz beschert.
SSVg-Trainer Marcus John betont deshalb, was er bereits nach den ersten Partien festgestellt hat: „Für diese Teams ist ein Spiel bei uns im Stadion ein Saison-Höhepunkt. Da sind sie hoch motiviert und hauen alles raus.“ Da müsse sein Team mit Kampfkraft Geduld und Disziplin dagegen halten und zeigen, „dass das Team die erste Niederlage weggesteckt hat“, sagt John, der selbst auch etwas anderes zeigen muss: Improvisationskunst.
Personalsituation bleibt höchst angespannt
Denn die Personalprobleme haben sich verschärft. Bereits in Kleve fehlte ein halbes Dutzend Stammspieler wegen Verletzung, am heutigen Freitag kommen zwei Ausfälle hinzu: Yasin-Cemal Kaya ist wegen einer Roten Karte gesperrt und Cellou Diallo reist aus dringenden familiären Gründen nach Barcelona.
Sollte nicht der eine oder andere Verletzte bis Freitagabend einsatzfähig sein, so fehlen zum Beispiel eine für Oberliga-Verhältnisse erstklassige Sturmreihe (Robin Hilger, Cellou Diallo, Hasan Ülker) und eine ebenso starke Innen-Verteidigung (Peter Schmetz/Tristan Duschke). Dennoch: Der SSVg-Kader ist in der Breite gut besetzt und John kann bei Bedarf auch auf die U23 zugreifen. Das tat er bereits in Kleve, als er Alperen Sahin, der in der Bezirksliga bislang stark aufgespielt hat, einwechselte.
John betonte nach dem Abpfiff: „Trotz der Personalprobleme hatten wir die Chance, das Spiel in unsere Richtung zu drehen.“ Diese Chance soll sein Team nun gegen Teutonia St. Tönis nutzen.