Velbert. Ein wenig unter Wert geschlagen fühlte sich Oberligist SSVg beim 0:4 im Testspiel gegen den klug aufspielenden Regionalligisten RW Oberhausen

Was die nackten Zahlen angeht, hat die SSVg Velbert den Härtetest nicht bestanden. Mit 0:4 (0:1) verlor der Oberligist das Freundschaftsspiel im Emka-Sportzentrum gegen den Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen. Dennoch betonte der Vorsitzende Oliver Kuhn: „Das Ergebnis sieht natürlich blöd aus. Unsere Leistung gibt es aber nicht wieder. Mit der können wir zufrieden sein.“

So sah es auch Trainer Marcus John: „Wir haben ein vernünftiges Spiel gemacht und sind etwas unter Wert geschlagen worden.“ Auch ihm hatte die hohe Zahl der Gegentore nicht gepasst, er machte der Mannschaft aber keine Vorwürfe: „Zwei Tore fallen nach Standard-Situationen, eines durch einen Sonntagsschuss und eines war für mich abseits verdächtig. Auf der Gegenseite hätten wir selbst ein paar Tore machen können.“

Velberter halten mutig und offensiv dagegen

Der SSVg-Trainer hatte auch entsprechend aufgestellt. In der Spitze liefen die Torjäger Robin HiIger und Cellou Diallo auf, sie wurden über Außen von Robert Nnaji und Hasan Ülker gut unterstützt, dahinter schalteten sich auch die offensivstarken Mittelfeldspieler Kai Schwertfeger und Max Machtemes immer wieder ein.

Somit kam in der ersten Halbzeit ein ausgeglichenes Spiel heraus, was indirekt auch RWO-Trainer Dimitrios Pappas bestätigte: „Wir wollten dominant auftreten, das ist uns in der zweiten Halbzeit auch gut gelungen.“In der ersten Hälfte setzte die SSVg Velbert dem Regionalligisten gut zu. Ein tolles Zusammenspiel zwischen Nnaji und Machtemes hätte ebenso ein Tor verdient gehabt wie eine gekonnte Aktion von Diallo.

Die SSVg-Angreifer, hier Robert Nnaji, brachten die Abwehr der Oberhausener mehrfach in Verlegenheit – ein Tor gelang ihnen aber trotz guter Chancen nicht.
Die SSVg-Angreifer, hier Robert Nnaji, brachten die Abwehr der Oberhausener mehrfach in Verlegenheit – ein Tor gelang ihnen aber trotz guter Chancen nicht. © Steri

Doch im Torschießen war der eine Klasse höher angesiedelte Gast besser. Beim 0:1 und 0:3 nutzten die Oberhausener die Kopfballstärke des hoch aufgeschossenen Jerome Propheter: Er setzte seine Mitspieler in Szene, indem er Freistoßflanken verlängerte. Das 0:2 durch einen tollen Distanzschuss von Vincent Stenzel, der unhaltbar für den aufmerksamen Marvin Gomoluch genau in den Winkel traf, war kaum zu verhindern.

Gastgeber geben trotz des hohen Rückstandes bis zur letzten Minute Gas

Trotz des 0:3-Rückstandes nach 64 Minuten steckten die Velberter keineswegs auf, sie griffen die Oberhausener sogar häufig in deren Hälfte an, eroberten die Bälle und spielten sich gute Möglichkeiten heraus. Doch noch einmal Nnaji sowie Robin Hilger konnten den fehlerfreien RWO-Keeper Justin Hekeren nicht überwinden.

Stattdessen trafen die Oberhausener fünf Minuten vor Schluss nach einem schnellen und präzise gespielten Konter sogar noch zum 0:4. „Musste das denn sein – ein so hohes Ergebnis gegen den früheren Verein?“ fragte nach dem Abpfiff ein Velberter Zuschauer RWO-Trainer Dimitrios Pappas. Der frühere SSVg-Spieler antwortete schmunzelnd: „Hoch ist was anderes.“

Womit Pappas auf gewisse hohe Niederlagen berühmter Vereine in der Champions-League anspielte. Ein treffender Vergleich. Denn das Team des CF Barcelona sollte sich sicherlich was schämen, die Velberter brauchen das nach ihrem beherzten, aber etwas glücklosen Kampf gegen RWO nicht.

SSVg: Gomoluch; Schiebener, Abdel Hamid (60. Schmetz), Duschke, Mondello; Schwertfeger (60. Dertwinkel), Machtemes; Ülker (29. Glowacki), Nnaji; Hilger, Diallo (60. Alabas). - Tore: 0:1 Stenzel (22.), 0:2 Stenzel (59.), 0:3 Kreyer (64.), 0:4 Cakmak (85.)