Langenberg. Der FC Langenberg spielt zum ersten Mal in der Kreisliga A. Trainer Serkan Yesilli sieht den Nizzatal-Verein gut aufgestellt

Erstmals in seiner Vereinsgeschichte stellt der FC Langenberg in der nun anstehenden Spielzeit eine Mannschaft in der Kreisliga A. Die abgebrochene Saison beendete das Team aus dem Nizzatal in der B-Liga auf Platz zwei und rückte daher durch Verbandsentscheidung ins Kreisoberhaus auf.

Neuer Trainer wird Serkan Yesilli, der frühere Coach der U 23 der SSVg Velbert steigt nach einer Pause wieder ein. Im März hatten die Klubverantwortlichen erstmals Kontakt zu ihm aufgenommen: „Wir haben Philosophie und Vorstellungen ausgetauscht und festgestellt, dass alles gut zusammenpasst.“ Er sieht den gesamten Klub für den Sprung in die Kreisliga A gut vorbereitet: „Der Verein hat sich immer weiter entwickelt.“

Verein arbeitet familiär und effektiv

Er schildert, dass der Vorstand um die Vereinsikone Salih Gümüs, der seit 1991 als 1. Vorsitzender des FC Langenberg fungiert, personell erweitert wurde. „Ich habe einen sehr familiären Verein mit sehr vielen Helfern vorgefunden. Alle packen mit an und alle drei Mannschaften sind sehr gut ausgestattet. Dass wir nun mit der Ersten in der Kreisliga A spielen, hat natürlich auch Euphorie ausgelöst“, hat der Trainer festgestellt.

Die Kaderplanung hat er so gut wie abgeschlossen. „Wir haben uns sehr breit aufgestellt und eine gute Mischung aus gestandenen Akteuren, die schon höherklassig gespielt haben, und jungen, hungrigen Spielern gefunden“, teilt er mit und ergänzt: „Wir konnten fast die ganze Aufstiegstruppe halten und haben uns dazu sinnvoll verstärkt.“

In der Region bestens bekannt ist zum Beispiel Lorjan Imeri, der vom Bezirksligisten SG Kupferdreh-Byfang kam und vor zwei Jahren bei der U 23 der SSVg Velbert von Yesilli schon einmal trainiert wurde. „Er hat sich damals gut weiterentwickelt, hat aber dann bei seinen nächsten Stationen nicht so richtig Fuß fassen können, weil ihn auch Verletzungen immer wieder zurückgeworfen haben. Wenn er gesund bleibt, traue ich ihm viel zu“, sagt sein alter und neuer Coach, der sich auch über die Verpflichtung von Erdi Okran freut.

Aufstiegsteam bleibt größtenteils zusammen

„Er ist ein genialer Fußballer und toller Charakter“, beschreibt Yesilli den Torjäger, der in der Saison 2018/2019 für Türkgücü Velbert in der Kreisliga 27 Tore in 29 Spielen erzielte. Über ähnliche Qualitäten im Torabschluss verfügt der erfahrene Kenan Erdem, der in der Aufstiegssaison 18 Tore in 21 Einsätzen beisteuerte.

Aber auch defensiv sind die Langenberger gut besetzt, denn Burak Alsancak und Tyrese Chatmon verfügen über Bezirksligaerfahrung. Der 21-jährige Chatmon wurde in der Jugend bei Energie Cottbus ausgebildet und spielte dort auch in der A-Jugend-Bundesliga. Auch er trainierte vor zwei Jahren bei der SSVg unter Yesilli und teilweise auch in der Oberligamannschaft mit. „Er ist ein Riesentalent“, weiß der Trainer.

Hinsichtlich der Ziele will er sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. „Wir haben eine gute Mannschaft, müssen aber erst einmal abwarten, wie sich das in der neuen Liga, die für einige Spieler auch völlig neu ist, alles entwickelt. Unser Ziel ist der Klassenerhalt. Wir wollen möglichst schnell mit den unteren Regionen nichts mehr zu tun haben und dann mal sehen, was noch möglich ist“, verkündet der 35-Jährige.

In dieser Saison erstmals wei Gruppen in der Kreisliga A

Dass die Kreisliga A nun aus zwei Gruppen zu je elf Teams gebildet wird, gefällt ihm allerdings gar nicht. „Diese Entscheidung kann ich nicht nachvollziehen. Wir haben nur noch 20 Spiele und das dann möglicherweise nur alle zwei Wochen. Da ist es schwierig, die Spannung hochzuhalten. Ich habe einen großen Kader von 28 Leuten, wie soll man die bei Laune halten“, fragt er sich.

Er findet, dass Partien in der Woche anstatt Training durchaus zumutbar sind, zumal auch die Entfernungen im Kreisgebiet überschaubar sind. „Das ist jetzt eine miserable Lösung“, macht er seine Meinung deutlich, doch den Spaß an der Aufgabe lässt er sich nicht verderben. „Wir haben eine gute Trainingsbeteiligung und alle Spieler ziehen richtig gut mit. Die ersten drei Testspiele haben wir gewonnen, aber die Ergebnisse sind nicht so bedeutend. Wir werden noch weitere Vorbereitungspartien haben, auch gegen höherklassige Teams, und dann wissen wir genauer, wo wir stehen, um zum Saisonstart auf den Punkt fit zu sein“, beschreibt er seine Strategie