Velbert. NBV Velbert wertet den Saisonstart unter Sicherheits-Auflagen als Erfolg. Spitzenspiel der Herren lockt Fans an, Damen feiern ersten Sieg.
Sicher: Vor jedem Saisonstart herrscht Spannung. Der Auftakt zu den Meisterschafts-Spielen im Tennis wurde allerdings mit besonderer Neugier erwartet. Schließlich wird hier, während andere Sportarten pausieren oder ihre Saison abgebrochen haben, die „Übergangs-Saison 2020“ gespielt.
Sport unter Corona-Bedingungen, wie würde das funktionieren? Beim Netzballverein Velbert fiel das Fazit nach dem ersten Spieltag ziemlich deutlich aus: Der Start in die Sommersaison sei sehr vielversprechend gewesen.
Gute Stimmung beim Auftakttag am Kostenberg
„Trotz einiger Einschränkungen und Besonderheiten überwog aber doch die Normalität und die Freude am Wettkampf-Feeling“, resümiert der NBV-Vorsitzende Bernd Wolf, der persönlich den ganzen Tag über dabei war, jeden Gast gleich am Eingang zu begrüßen und Corona-gerecht zu registrieren.
Schließlich durften nicht mehr als 100 Zuschauer gleichzeitig auf der Anlage sein – und diese Marke wäre sogar fast erreicht worden, denn etliche Tennis-Freunde drängten zum Kostenberg.
Besonders lockte sie das Top-Spiel: In der Niederrheinliga empfingen die 1. NBV-Herren den Aufstiegs-Favoriten Oberhausener THC. Die Netzballer verloren zwar mit 2:7, dennoch verkauften sie sich sehr gut und boten dem Publikum starkes Tennis.
Da zudem die Verbandsliga-Damen ihr erste Spiel mit 5:4 gegen Bayer Wuppertal gewannen, konnte der NBV auch sportlich mit dem Auftakt zufrieden sein.
Die Attraktion am Kostenberg war aber sicher das Niederrheinliga-Duell der Herren auf dem Centre Court am Kostenberg: Die erste NBV-Garde trat mit einer sehr jungen Mannschaft mit Spielern aus eigenen Reihen an, die durch ihre beiden beliebten Trainer Mark Joachim und dem an Position eins spielenden Tom Schönenberg verstärkt wurde, die Oberhausener kamen mit gleich drei niederländischen Top-Spielern sowie Routinier Dr. Christian Vinck. Der frühere ATP-Profi hatte einst Andre Agassi und Michael Chang geschlagen.
„Im Spitzen-Einzel präsentierten Tom Schönenberg und der Niederländischer Guy Den Heijer den Zuschauern Tennis auf höchstem Niveau“, wie NBV-Sprecherin Katja Ihlo schwärmte. Schönenberg unterlag jedoch mit 3:6, 3:6.
Tom Schönenberg und Louis Kaun verlieren trotz starker Leistungen
Sein NBV-Debüt in der Niederrheinliga gab der 18-jährige Louis Kaun an Position vier gegen den Niederländer Tim Von der Horst. Dabei spielte er im ersten Satz nach eigenen Worten „das beste Tennis seines Lebens“, er gewann den Durchgang mit 7:5. Auch in den folgenden Sätzen hielt er toll mit, verlor die umkämpfte Partie dann aber mit 5:7 und 6:10 im Match Tie Break.
Der zweite NBV-Youngster ist ein starker Zugang: Der erst 18-jährige Philipp Lemken gehörte dem Bundesliga-Kader von Blau Weiß Krefeld an und wird zudem von der Olaf-Merkel-Stiftung gefördert. Lemken gewann bereits zahlreiche Titel in seiner Jugend und wird demnächst für ein US-College in Florida spielen und dort auch studieren.
Bei seinem Liga-Debüt für den NBV war Lemken gleich an beiden Siegpunkten beteiligt: Er gewann sein Einzel gegen den 27 Jahre älteren Gegner früheren ATP-Profi Dr. Christian Vinck im Match-Tiebreak (10:7) und holte an der Seite von Fyn Franke auch noch einen Zweisatz-Erfolg im Doppel (6:4, 6:3).
Im Einzel hingegen mussten sich Franke (4:6, 2:6) sowie Mark Joachim (2:6, 4:6) und Tom Tilger (4:6, 0:6) trotz beachtlicher Leistungen jeweils geschlagen geben. Joachim hatte zudem Pech, dass er im Doppel an der Seite von Schönenberg nach 5:7 im ersten Satz aufgeben musste.
Dennoch zeigte sich der NBV-Vorsitzende mit Spiel und Stimmung zufrieden: „Alle haben darauf hingefiebert, endlich wieder Live-Tennis unter Wettkampfbedingungen zu spielen und zu sehen“, so der Eindruck von Bernd Wolf.
Damen machen in den Doppeln alles klar
Nachdem die erste Damenmannschaft ihr Team wegen Corona aus der Niederrheinliga zurückgezogen hatte, geht nun die zweite Garde in der zweiten Verbandsliga für den NBV ins Rennen – dank der Übergangssaison mit einem starken Ensemble. „Stammspieler aus der ersten Mannschaft von den Positionen eins bis sechs dürfen hier nicht eingesetzt werden, Ersatzspieler aber schon“, erklärt NBV-Sportwart Mark Höhfeld eine Sonderregel.
Im Auftaktspiel gegen Bayer Wuppertal hieß es nach den Einzeln 3:3. Ana Sovilj mit 1:6, 6:2, 10:6, Lauren Wagenaar mit 6:3, 6:0 und Miriam Jeuck mit 6:1, 6:2 punkteten, Ina Duschl sowie die Schwetern Sunny und Liv Ihlo unterlagen jeweils in zwei Sätzen.
In den Doppeln machten dann Ana Sovilj/Lauren Wagenaar (7:5 und 6:3) und Miriam Jeuck/Ina Duschl (6:3, 6:1) den 5:4-Sieg für die Netzballerinnen klar.