Velbert. Tabellenführer BSV hätte bei einem Saisonabbruch viel zu verlieren – die Velberter sind aber vorsichtig optimistisch, dass es noch weiter geht.
Nichts schien den BSV Velbert auf dem Weg in die erste Dreiband-Bundesliga aufhalten zu können, die Corona-Krise kann es. Die Saison in der 2. Bundesliga-Süd, die von den Velberter Billard-Assen, deutlich dominiert wird, ist unterbrochen.
Sollte sie gar, wie es inzwischen in anderen Sportarten angekündigt ist, ganz abgeblasen werden, droht der Aufstiegstraum zu platzen. Doch die Velberter sind zuversichtlich, dass es nicht so weit kommt und die Spielzeit mit etwas Verzögerung zu Ende gebracht werden kann.
Velberter haben viel für den Wiederaufstieg getan
Laut Spielplan steigt der letzte Spieltag der 2. Bundesliga am 19. April – jenes Datum , bis zu welchem die Kontaktsperre gilt. Wie es dann weiter geht, ist allerdings noch völlig offen. Sollte es im Billard gar nicht weiter gehen, „dann wäre das für uns das Schlimmste“, sagt der Vorsitzende Werner Klingberg. „Wir haben sehr viel reingesteckt und sehr viel zu verlieren.“
Nach einer hauchdünnen Entscheidung am letzten Spieltag war der BSV im Vorjahr aus der Bundesliga abgestiegen, gab aber schnell das Ziel aus: „Wir wollen den direkten Wiederaufstieg.“ Dazu hielten die Niederberger ihren Erstliga-Kader weitgehend zusammen, auch die internationalen Asse wie Weltmeister Eddy Merckx, Barry van Beers oder Ismail Yasin greifen zuverlässig weiter in der 2. Bundesliga zu den Queues. Das zahlte sich bislang aus: Fünf Spieltage vor Schluss sind die Velberter klarer Tabellenführer.
Sie haben auf Platz eins sechs Punkte Vorsprung vor dem einzigen ernsthaften Rivalen ATSV Erlangen, den sie zudem noch am heimischen Buschberg im direkten Duell distanzieren können. Der BSV ist als einziges Team noch ungeschlagen, von 13 Partien hat er elf gewonnen, er weist die meisten Plus- und die wenigstens Minuspunkte auf.
Kein Wunder, dass ein Abbruch der Spielzeit – und damit womöglich eine Regelung ohne Auf- oder Absteiger – die Velberter arg treffen würde. Entschieden ist allerdings noch nichts.
Spielraum für Nachholtermine gibt es genug
„Der Billard-Verband wartet auf die Zeichen der Bundesregierung, sprich er hofft auf eine Lockerung, so dass es bei uns weiter gehen kann. Das ist, glaube ich, die Hoffnung der meisten Billard-Vereine“, sagt Werner Klingberg.
Anders als in anderen Sportarten gebe es keine besonderen Schwierigkeiten, das Programm, das noch aussteht, nachzuholen. Zeit sei jedenfalls genug, die drei Spielwochenenden unter zu bringen – bis zum kommenden Herbst.
Außerdem sei Billard keine Sportart mit Hochrisiko-Faktor. „Der Schiedsrichter und die Spieler kommen ja gar nicht in Körper-Kontakt; wenn der eine spielt, sitzt der andere auf seinem Stuhl. Und falls besondere Sicherheits-Maßnahmen getroffen werden sollten wie z.B. Partien ohne Zuschauer – auch das würden wir akzeptieren“, sagt der BSV-Vorsitzende Werner Klingberg.
Am schönsten wäre für ihn allerdings eine Partie mit Publikum – die Heimpartie am viertletzten Spieltag gegen den ATSV Erlangen – eine Art vorweg genommenes Finale um den Aufstieg in die 1. Dreiband-Bundesliga. Dort gehört der fünffache Deutsche Meister und zweimalige Deutsche Pokalsieger sicherlich auch hin.