Velbert. Der Oberligist gewinnt gegen die Germania mit 2:1, obwohl Peter Schmetz früh vom Feld gestellt wird und Robert Nnaji einen Elfmeter verschießt

Die SSVg Velbert hat den Pokalschock gut weggesteckt. Nur wenige Tage nach dem Ausscheiden aus dem Niederrheinpokal durch die 0:2-Heimpleite gegen den Lokalrivalen TVD meldete sich der Oberligist mit einem Sieg in der Meisterschaft zurück.

Im Nachbarschaftsduell bezwang die SSVg die Ratinger Germania mit 2:1 (1:1) und lieferte dabei eine tadellose kämpferische Leistung. Das Team von Marcus hatte nämlich knapp eine Stunde in Unterzahl spielen müssen.

Velberter halten die Rote Karte für überzogen

In der 35. Minute erwischte es beim Stand von 1:1 Verteidiger Peter Schmetz. Er foulte den Ex-SSVg-Spieler Moses Lamidi, Schiedsrichter Marco Lechtenberg zückte sofort die Rote Karte wegen groben Foulspiels.

„Das fand ich ein bisschen überzogen“, sagte SSVg-Trainer Marcus John. Tatsächlich war das Einsteigen von Schmetz weder eine Notbremse noch ein besonders brutaler Tritt. „Der Schiedsrichter hat mir gesagt, ich hätte Lamidi in Hüfthöhe getroffen. Ich meine eher, es war Gelb. Ich bin ihn nicht so hart angegangen, es war ein taktisches Foul“, sagte Schmetz.

Mitte der ersten Halbzeit hat die SSVg wenig zu lachen: Hier nehmen Massimo Mondello (li.) und Torwart Keisuke Ishibashi das 1:1 hin, zehn Minuten später gibt es auch noch einen umstrittenen Platzverweis.
Mitte der ersten Halbzeit hat die SSVg wenig zu lachen: Hier nehmen Massimo Mondello (li.) und Torwart Keisuke Ishibashi das 1:1 hin, zehn Minuten später gibt es auch noch einen umstrittenen Platzverweis. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Aber die Entscheidung stand, die SSVg musste damit bereits in der ersten Halbzeit den zweiten Rückschlag wegstecken. Den ersten hatten sie in Form des Ausgleichs hinnehmen müssen. Der Ratinger Emre Demircan egalisierte mit einem Sonntagsschuss genau in den Winkel die Velberter Führung, die Hasan Ülker auf Vorlage von Cellou Diallo herausgeholt hatte.

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Doch das brachte die Velberter diesmal nicht aus dem Tritt. „Nach dem Pokalspiel hatten wir von der Mannschaft eine Reaktion erwartet, was die Einstellung und die Kampfbereitschaft angeht“, berichtet Trainer Marcus John. Die Mannschaft zeigte diese Reaktion. Sie überstand mit großem Einsatz die Offensive der Ratinger und setzte so oft es ging zu gefährlichen Kontern an. Einer führte bereits in der 52. Minute zur 2:1-Führung. Germanen-Keeper Dennis Raschka konnte zwar gegen den frei auf ihn zulaufenden Cellou Diallo retten, den Abpraller versenkte dann aber Shunya Hashimoto im Netz. Etwas Glück war dabei, denn der Schuss des Japaners wurde von einem Abwehrspieler noch abgefälscht.

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Trotz einiger gute Möglichkeiten der Gäste hätten die Velberter sogar noch klarer gewinnen können, denn in der 72. Minute erhielten sie einen Elfmeter zugesprochen.

Robert Nnaji hatte ihn herausgeholt – er war von Sebastian Görres gelegt worden – Nnaji vergab allerdings auch, er zielte am Tor vorbei.

„Danach mussten wir noch ein paar brenzliche Situationen überstehen und hatten auch etwas Glück“ gestand Marcus John. Zugleich betonte er aber: „Ich wäre auch zufrieden gewesen, wenn noch das 2:2 gefallen wäre.“

Das wäre in Unterzahl immer noch ein achtbares Ergebnis gewesen, vor allem aber war der Mannschaft diesmal nichts vorzuwerfen. So hatte alles reingelegt.

SSVg Velbert: Ishibashi - Alabas, Abdel Hamid, Schmetz, Mondello - Schwertfeger, Machtemes, Ülker (74. Wagener), Coruk (88. Spinrath) - Hashimoto (62. Nnaji), Diallo (81. Glowacki).

Tore: 1:0 Ülker (17.), 1:1 Demircan (25.), 2:1 Hashimoto (52.). - Schiedsrichter: Marco Lechtenberg. - Zuschauer: 130