Velbert. Der TVD Velbert überrascht im Viertelfinale des Niederrheinpokals mit dem 2:0-Sieg beim Nachbarn SSVg – beide Tore erzielen frühere SSVg-Spieler.

Überraschend, aber völlig verdient hat Oberliga-Neuling TVD Velbert das Halbfinale des Niederrheinpokals erreicht. Die Dalbecksbäumer gewannen das Velberter Stadtduell bei der SSVg, die vor zwei Jahren noch zwei Klassen höher angesiedelt war, mit 2:0 (1:0). In der Runde der besten vier trifft der TVD entweder auf Rot-Weiss Essen, den FC Kleve oder den 1. FC Bocholt, der als Außenseiter den Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen mit 2:1 ausgeschaltet hatte. Die Auslosung steigt am kommenden Montag in der Sportschule Wedau.

Es war eine Art Bruderkampf auf der Anlage Am Berg: SSVg und TVD verstehen sich gut, der SSVg-Vorsitzende Oliver Kuhn trug einen Fan-Schal in den Farben beider Teams, der TVD-Vorsitzende Andre Grimmert hüllte seinen Hals ebenfalls in blau und grün. Vier Spieler im grünen Trikot der Dalbecksbäumer trugen einst auch das blaue – und ausgerechnet dieses Quartett entschied die Partie: Alex Fagasinski, Maik Bleckmann, Mo Sealti und Erhan Zent zeichneten für die Treffer gegen ihren Ex-Verein verantwortlich.

Bleckmann und Zent legen den Deckel aufs Derby

Das 1:0 erzielte Innenverteidiger Maik Bleckmann nach gut einer halben Stunde per Elfmeter, den Fagasinki heraus geholt hatte. Er war bei seiner Solo-Einlage von SSVg-Verteidiger Peter Schmetz gelegt worden.

Das 2:0 eine Viertelstunde vor Schluss war dann Chefsache: Kapitän Erhan Zent schlug nach einem Konter zu, dabei wurde er hervorragend von Sealiti bedient. Der aufgerückte Verteidiger hatte sich auf dem rechten Flügel durchgespielt und dann geschickt zurück gelegt.

Die Dalbecksbäumer hatten ihren Gegner im Pokal-Viertelfinale im Griff: Hier packt sich Jonas Haub den SSVg-Mittelfeldspieler Sebastian Spinrath.
Die Dalbecksbäumer hatten ihren Gegner im Pokal-Viertelfinale im Griff: Hier packt sich Jonas Haub den SSVg-Mittelfeldspieler Sebastian Spinrath. © Stefan Rittershaus

Mit diesem Treffer hatten die Dalbecksbäumer den Deckel auf das nicht sonderlich ereignisreiche Derby gelegt. Die SSVg, die über die gesamte Spielzeit nicht richtig in Fahrt gekommen war, konnte den guten TVD-Keeper Lukas Lingk nicht mehr in Verlegenheit bringen.

Erhan Zent befand: „Es war eine taktisch geprägte Partie, in der die Fehler entschieden haben. Wir haben sie nicht gemacht. Ich finde, wir haben verdient gewonnen, weil wir den Sieg mehr wollten. Wir haben Mut und Leidenschaft gezeigt.“

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Genau das vermisste der SSVg-Vorsitzende Oliver Kuhn. Er war schwer verärgert und bezeichnete den Auftritt des Teams als enttäuschend und emotionslos. TVD-Trainer Hüzeyfe Dogan, einst als Spieler und als U 23-Coach in SSVg-Diensten, konnte hingegen nicht klagen: „Wir haben aus dem Spiel in der Meisterschaft, als wir uns eigentlich selbst geschlagen hatten, gelernt. Wir sind der SSVg nicht durch leichte Fehler in die Falle gegangen. Meine Spieler haben alles abgerufen und eine tolle Leistung gezeigt.“

Diese Leistung wurde mit einem verdienten Erfolg belohnt, den Geräuschen aus der TVD-Kabine nach ging die Party gleich los. Maik Bleckmann betonte aber: „Klar ist dieser Sieg beim Nachbarn eine tolle Sache. Aber groß feiern werden wir heute Abend nicht, schließlich müssen viele morgen arbeiten. Aber wir werden das nachholen!“

So haben sie gespielt:

SSVg: Ishibashi - Schiebener, Schmetz, Abdel Hamid, Mondello - Schwertfeger, Wagener (55. Ülker), Machtemes, Spinrath (62. Hashimoto) - Diallo, Nnaji (87. Coruk).

TVD: Lingk - Oberlies, Bleckmann, Sealti, Haub - Yildiz (90. + 2 Tabata), Zent, Fagasinski (80. Kosan), El Boudi – Kluft (90. Aris), Zamkiewicz (70. Özbayrak).

Tore: 0:1 Bleckmann (33. Foulelfmeter), 0:2 Zent (74.) - Schiedsrichter: Fasihulla Habibi. - Zuschauer: 460.