Velbert. Im Viertelfinale des Niederrheinpokals empfängt die SSVg Velbert auf der Anlage Am Berg den Nachbarn TVD. Dem Sieger winkt ein tolles Halbfinale

Ein Velberter Stadtderby als Pokalknüller: Im Viertelfinale des DFB-Pokals auf Verbandsebene (Reviersport Niederrheinpokal) empfängt die SSVg am heutigen Mittwoch um 19 Uhr den Nachbarn TVD. Gespielt wird unter Flutlicht auf der Kunstrasen-Anlage „Am Berg“ an der Poststraße.

„Das ist ein absolutes Highlight und ein enorm wichtiges Spiel für unseren Verein“, findet TVD-Trainer Hüzeyfe Dogan – ein Satz, den so auch sein Kollege von der SSVg, Marcus John unterschreiben dürfte. Ebenso wie diesen: „Beide Clubs verstehen sich zwar sehr gut, aber beide wollen unbedingt weiterkommen.“ Da werden für 90 Minuten (oder auch 120) so manche Freundschaften während der Partie hinten anstehen müssen, denn im Halbfinale könnte der Gewinner auf einen attraktiven Gegner treffen: Rot-Weiß Essen (bereits qualifiziert) oder Rot-Weiß Oberhausen (spielt gleichzeitig beim 1. FC Bocholt.).

SSVg stand zuletzt 2011 im Finale

Gerade die SSVg möchte die Möglichkeit, zum ersten Mal nach 2011 mal wieder ins Finale einzuziehen oder wenigstens eine tolles Halbfinale daheim gegen RWO oder RWE zu spielen, unbedingt nutzen. Im Moment spricht auch einiges für das Team von Trainer Marcus John. Es steht in der Tabelle deutlich über den Bäumern und trumpfte am Sonntag mit einem Auswärtssieg beim Spitzenteam des 1. FC Monheim auf.

In der Liga hatte die SSVg das Derby gegen den TVD in Birth mit 2:1 gewonnen und im Pokal-Wettbewerb haben die Blauen bereits Außergewöhnliches vollbracht.

SSVg-Trainer Marcus John warnt vor den Bäumern: Im Pokal und in einem Derby ist schließlich viel möglich.
SSVg-Trainer Marcus John warnt vor den Bäumern: Im Pokal und in einem Derby ist schließlich viel möglich. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Sie warfen in der zweiten Runde die Profis des MSV Duisburg mit dem verdienten 2:0-Erfolg aus dem Wettbewerb.

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Aber genau dieser Coup kann zugleich als Warnung dienen, zeigte er doch nachdrücklich, was Favoriten im Pokal so alles passieren kann. Die Duisburger spielen gleich zwei Klassen höher als die SSVg.

Der TVD hingegen ist Klassengefährte: „Wir haben sie zwar in der Hinrunde geschlagen, aber das wird jetzt ein ganz anderes Spiel“, sagt Marcus John warnend. Sein Kollege Hüzeyfe Dogan, der vor noch nicht allzu langer Zeit selbst das Trikot der „Blauen“ trug und seine Karriere als Coach bei der U 23 der SSVg startete, will die Erfahrungen des Ligaspiels jedenfalls nutzen.

„Daraus wollen wir lernen. Die SSVg steht meist sehr tief, agiert abwartend, nutzt Ballverluste des Gegners aus und schaltet blitzschnell um. Mit ihren flinken Spielern sind sie dann brandgefährlich. Diesmal wollen wir es ihnen aber nicht so einfach machen.“

Bäumer mussten zuletzt einige Rückschläge verkraften

Der Coach der Dalbecksbäumer. hofft zudem, dass die 1:3-Niederlage am Sonntag in Ratingen eine Warnung darstellt. „Mit 70 oder 80 Prozent kann man in der Oberliga kein Spiel gewinnen“, betont er. „Wir müssen ganz anders auftreten, denn es wird ein echter Pokalfight, da gibt es nur ein Spiel. Wir müssen daher die einfachen Fehler wie zuletzt vermeiden.“

TVD-Trainer Hüzeyfe Dogan sagt:  „Das ist ein absolutes Highlight und ein enorm wichtiges Spiel für unseren Verein.“
TVD-Trainer Hüzeyfe Dogan sagt: „Das ist ein absolutes Highlight und ein enorm wichtiges Spiel für unseren Verein.“ © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Dogans ansonsten so großer und auch in der Breite gut aufgestellter Kader ist in der vergangenen Woche merklich zusammengeschrumpft.

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Neben den Langzeitverletzten Jeffrey Tumanan und Giuseppe Raudino werden wohl auch die erkrankten Fatih Özbayrak und Leon Eschen ausfallen. Steven Winterfeld hat Kniebeschwerden und Patrick Ellguth sowie Jan-Steffen Meier sind nach ihren Feldverweisen aus dem Ratingen-Spiel gesperrt.

„Das sind zwei Akteure, die schon in höheren Spielklassen aufgelaufen sind. Von denen muss man eigentlich erwarten, dass sie das etwas cleverer lösen“, ärgert sich Dogan, denn beide sahen die Karten wegen Unsportlichkeiten gegen den Schiedsrichter. Dafür hat Björn Kluft seine Rückenschmerzen zwischenzeitlich auskuriert und ist wieder eine Option.