Tönisheide. Kampfstarke Velberter bezwingen den hohen Favoriten Wülfrath mit 2:1. Ali-Khan entscheidet das Spitzenspiel der Bezirksliga in letzter Minute
Der Jubel war riesengroß auf dem Sportplatz in Tönisheide, eine einzige Menschentraube lag auf dem Boden, denn soeben hatte Mustafa Ali-Khan in der Schlussminute den Siegtreffer für Union Velbert gegen den Spitzenreiter aus Wülfrath erzielt. „Für solche Spiele, für solche Momente, trainieren wir doch so hart, genau dafür gehen wir doch Sonntag für Sonntag auf den Platz“, stellte Trainer Mesut Güngör nach dem Abpfiff klar.
Aufgrund des heftigen Windes mit vielen Böen war bis zuletzt unklar, ob gespielt werden könnte, doch der Schiedsrichter entschied, die Partie austragen zu lassen. „Ich habe meine Mannschaft vor Spielbeginn darauf eingeschworen, dass sie die Verhältnisse so annehmen muss, wie sie sind, denn ansonsten hat man keine Chance“, berichtete der Coach.
Güngör-Team zeigt vollen Einsatz
Und seine Schützlinge schienen sich seine Worte zu Herzen genommen zu haben, denn sie dominierten die Begegnung von Beginn an deutlich. „Wir haben fast jedes Laufduell, fast jeden Zweikampf gewonnen“, merkte Güngör an.
So hatte sein Team auch schon im ersten Abschnitt Chancen, in Führung zu gehen. Mustafa Ali-Khan ließ auf der linken Seite zwei Gegenspieler stehen und zog in die Mitte. Er entschloss sich, aus spitzem Winkel abzuziehen, anstatt ins Zentrum zu passen, und scheiterte am Torhüter.
Gleich zweimal wurde Ferhat Ural im Strafraum in aussichtsreicher Position im letzten Moment noch gestört und Nenad Jeftic schloss zweimal in Strafraumhöhe etwas überhastet ab. Als Thomas Held auf außen durchgebrochen war, verstolperte er den Ball. In der Mitte lauerte völlig freistehend Ural, der nach einem Querpass nur noch hätte einschieben müssen.
Platzverweis nach Foul an Götze
Im zweiten Durchgang gab dann auch der Tabellenführer ein erstes offensives Lebenszeichen ab und hatte Pech, dass ein Distanzschuss des Ex-Heiligenhausers Ahmet Tepebas nur die Unterkante der Latte traf. Kurz darauf sah mit Dennis Krol ein weiterer ehemaliger Heiligenhauser nach einem groben Foulspiel gegen Robin Götze die Rote Karte und fortan verlegten sich die Kalkstädter in Unterzahl nur noch auf die Defensive und gelegentliche Konter. Mit einem davon waren sie dann auch tatsächlich erfolgreich, denn nach einer scharfen Hereingabe bugsierte Niklas Stolle den Ball bei seinem Rettungsversuch über die Linie des eigenen Tores.
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Danach erhöhte Güngör das Risiko, wechselte zwei frische Offensivkräfte ein und stellte defensiv auf eine Dreierkette um. Die Umstellungen zahlten sich aus, denn der Druck der Velberter wurde immer größer.
Nach einem Pass von Manuel Gomez Benavides in die Schnittstelle hatte Mustafa Alkan den Ball schon am FCW-Torhüter Semih Demirtas vorbeigespitzelt, wurde dann aber von diesem im Strafraum regelwidrig attackiert. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Punkt und Ural verwandelte den fälligen Elfmeter zum Ausgleich. Doch damit gaben sich die Unioner nicht zufrieden, spielten weiter mutig auf Sieg und wurden in der letzten Spielminute belohnt. Ali-Khan wurde im Zentrum angespielt, täuschte einen Schuss an, legte sich den Ball von rechts auf links und traf unhaltbar unter die Latte zum 2:1 Endstand.
„Heute hat die Mannschaft mit dem größeren Herzen und der besseren Einstellung das Spiel für sich entschieden“, resümierte Güngör. „Wir haben uns besser auf die widrigen Bedingungen eingestellt als die Wülfrather, die, wie mir der Schiedsrichter nach dem Spiel mitteilte, bei ihm schon zur Halbzeit um einen Abbruch der Partie baten“, berichtete der Union-Coach.