Velbert/Heiligenhaus. Bezirksliga: Die Union empfängt den hohen Aufstiegsfavoriten Die SSVg Heiligenhaus hofft derweil gegen Bergisch Born auf Punkte im Abstiegskampf
Das niederbergische Bezirksliga-Duo hat am Sonntag Heimrecht in zwei wichtigen Spielen. Dabei erwartet Union Velbert im Top-Duell den Aufstiegsfavoriten 1. FC Wülfrath, die SSVg Heiligenhaus hofft derweil gegen SSV Bergisch Born auf Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
SV Union Velbert - 1. FC Wülfrath.
„Ich freue mich auf das Spiel, das Team aber auch genauso“, sagt Mesut Güngör, Trainer des SV Union, vor der Partie gegen den Tabellenführer. Schon zum eigentlich angesetzten Zeitpunkt vor zwei Wochen wäre es ein echtes Spitzenspiel gewesen, doch mittlerweile hat es an Brisanz sicherlich noch zugelegt.
Den für die Wülfrather hat sich die Situation zugespitzt. Die nicht einkalkulierte Heimpleite gegen den Abstiegskandidaten Heisinger SV sowie die sportgerichtliche Niederlage vor der Bezirksspruchkammer (aufgrund einer eigenmächtigen Absage der Partie gegen DV Solingen im Dezember des vergangenen Jahres werden die Punkte wohl den Klingenstädtern zugesprochen) haben noch einmal für längst verloren geglaubte Spannung im Aufstiegsrennen gesorgt.
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Denn die Unioner könnten im Falle eines Sieges bis auf einen Punkt an die Kalkstädter heranrücken, der FSV Vohwinkel hätte später gar die Chance gleichzuziehen.
„Für uns geht die Welt nicht unter, wenn wir verlieren. Wir wollen erst in der nächsten Saison ganz oben angreifen, für die Wülfrather sieht das aber völlig anders aus. Mit ihrem Kader sind sie nicht nur der FC Bayern der Bezirksliga, sondern sogar schon eher mit Paris St. Germain vergleichbar. Im Hinblick auf das Budget und auf die Individualqualität der Spieler, sie haben wirklich die Creme de la Creme an Akteuren für diese Spielklasse versammelt, können wir nicht mithalten, aber wir funktionieren als Mannschaft“, betont der Velberter Coach.
Das psychologische Moment sieht er auf Seiten seiner Auswahl. „Die Wülfrather sind natürlich hoher Favorit, werden aufgrund der veränderten Situation aber sicherlich nervös sein. Wir spielen zu Hause, wo wir bisher ungeschlagen sind und ich erhoffe von meiner Mannschaft eine gute Tagesform. Ich weiß, dass sie in solchen Spielen immer hoch motiviert ist und eine gute Einstellung hat“, verkündet Güngör, der zudem auf den kompletten Kader zurückgreifen. „Alle Spieler sind fit und fiebern der Begegnung entgegen, das konnte ich im Training erkennen. Wir wollen das Spiel auf Augenhöhe gestalten.“
SSVg Heiligenhaus - SSV Bergisch Born
Die wichtige Partie beim direkten Konkurrenten Dabringhauser TV endete auf bittere Art und Weise mit einer vermeidbaren 1:2-Niederlage, nun ist die SSVg 09/12 mit dem Trainerduo Mehmet Ali Aydemir/Monrem Orahhou am nachgeholten 20. Spieltag gegen den SSV Bergisch Born gefordert, sich die eingeplanten Zähler an der heimischen Talburgstraße zurückzuholen (So. 15 Uhr).
Der erst zur Winterpause eroberte erste Nicht-Abstiegsplatz wurde wieder verloren (Heisingen hat nun einen Punkt mehr auf dem Konto), Stand jetzt droht die Relegation – der erste direkte Abstiegsrang, den der FC Britannia bekleidet, ist auch nur ein Pünktchen zurück. Ein weiterer Grund, dringend vorzulegen: Die beiden Teams, die die SSVg ummanteln, treffen am Mittwoch im direkten Duell aufeinander. Mindestens eine wird also punkten.
Der kommende Gegner der Heiligenhauser ist ein ziemlich unangenehmer. Bergisch Born rangiert auf Rang sechs und weist mit 51 Treffern die beste Offensive nach dem 1. FC Wülfrath auf – da das aber dennoch nicht zu einer noch höheren Platzierung reicht, muss es auch eine Schwachstelle geben. Ein Scheunentor ist die Defensive zwar nicht, die 42 Gegentreffer sind in den Top Sieben aber die mit Abstand meisten.
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Im Hinspiel gab es derweil beim 0:4 nichts zu holen. Doch der Zustand des Teams von Aydemir und Orahhou ist mit dem damaligen nicht zu vergleichen. Ein möglicher Vorteil: Für Born ist quasi jetzt schon klar, dass weder nach oben noch nach unten noch viel geht. Womöglich wird der allerletzte Schritt nicht mehr mit letzter Konsequenz gemacht.
Doch die SSVg 09/12 weiß: Darauf kann man sich so weit weg vom Saisonende aber nicht verlassen. „Wir wollten die Punkte in der Vorwoche unbedingt holen, um dieses Spiel etwas entspannter anzugehen. Doch jetzt sind wir auch aufgrund der Ergebnisse der Konkurrenz unter Zugzwang. In diese Lage haben wir uns selbst gebracht, also müssen wir uns auch selbst wieder herausziehen. Jedes Spiel ist wie ein Finale: so werden wir es auch angehen“, schwört Monrem Orahhou sein Team ein. „Wir haben im Winter hart gearbeitet und einen Rückschlag erlebt. Nun wollen wir uns belohnen.“