Velbert. Jubel und Erleichterung beim Velberter BC. Der Bundesligist hat nach dem 13:10-Erfolg über das Box-Team Hessen wieder Chancen auf das Halbfinale.
Der Velberter BC ließ den Birther Box-Palast beben. Mit dem umjubelten 13:10-Heimerfolg über das Box-Team Hessen feierte die junge VBC-Staffel den ersten Sieg in der nicht mehr ganz so jungen Bundesliga-Saison. Am fünften Kampftag hat es geklappt, die Zuschauer im wieder bestens besuchten Untergeschoss der großen Box-Halle feierten bereits die Party, als der Kampf-Abend noch lange nicht beendet war. Allerdings hatte sich der Sieg ziemlich früh abgezeichnet – acht Kämpfe waren angesetzt, die ersten sechs davon gewannen ausnahmslos die entfesselt auftrumpfenden Velberter.
Die ersten sechs Kämpfe gehen alle an den Velberter BC
„Das Schöne dabei: Es war ein klarer und verdienter Erfolg für uns. Bei den sechs Siegen war eigentlich nur einer diskussionswürdig“, sagte VBC-Präsident Michael Balka. Tatsächlich hatte die meisten VBC-Kämpfer ihre Fights überlegen gewonnen. Eng war es lediglich bei Morad Möllenbeck (60 kg gegen Ousainou Hansen) und Mert Caliskan (63 kg gegen Assan Hansen), beide gewannen knapp mit 2:1 Richter-Stimmen.
„Ja, da war bei mir noch etwas Luft nach oben“, gab Möllenbeck selbstkritisch nach dem temporeichen Kampf zu. „Allerdings bin ich froh, dass ich nach meiner Zwangspause wegen der Erkrankung wieder in den Ring steigen konnte.“ Froh ist er auch, dass er mit dem Team nun den ersehnten ersten Saisonsieg eingefahren hat. „Leider etwas spät, aber besser spät, als gar nicht“, sagt Möllenbeck.
Denn dieser Erfolg hält den Velbertern die Möglichkeit offen, doch noch die Finalrunde zu erreichen, falls sie den letzten Kampf der regulären Runde gewinnen. Es ist der Auswärtskampf in zwei Wochen beim MBR Hamm. „Da werden wir noch einmal alles reinlegen“, verspricht Trainer Peter Staack. Er war mit seinem Team sehr zufrieden. Besonderes Lob verteilte er an Chris-Marco Eloundou (69 kg) und Anas Al-Abid (75. kg).
Eloundou hatte zuletzt einige aus Velberter Sicht völlig unverdiente Niederlagen einstecken müssen. Davon unbeeindruckt überrollte er den mehrfachen Deutschen Jugendmeister Frank Kilp regelrecht und wurde für seinen explosiven Fight mit 3:0 Richter-Stimmen belohnt. Die Zuschauer feierten ihn mit einem Klatschmarsch.
VBC steckt auch den Ausfallvon El Jarbi weg
Al-Abid war für den erkrankten Khaled El Jarbi nachgerückt und sicherte sich mit einer couragierten Leistung verdient den entscheidenden Sieg des Abends. Es war nämlich der fünfte, damit lagen die Velberter schon uneinholbar vorne.
Den ersten Erfolg hatte Miktad Teke (57 kg) in einem technisch guten Kampf gegen John Fischer geholt, das halbe Dutzend machte Ben Ehis (81 kg) gegen Alexander Okofor voll. Dabei hatte der Ringrichter den Kampf in der zweiten Runde abgebrochen, der Hesse hatte eine blutende Platzwunde am Kopf. Ebenfalls abgebrochen wurde der Superschwergewichtskampf, denn der Velberter Ara Piroyan war vom Ellbogen seines Gegners Hamacek am Hinterkopf getroffen worden, wirkte schwer benommen und musste ärztlich versorgt werden.
Bleibt noch der einzige Aussetzer aus Velberter Sicht: Den Kampf bis 91 kg verlor Nikita Kostic klar nach Punkten. Allerdings hatte er schon vorher am grünen Tisch mit 0:2 verloren, da für ihn kein gültiger Pass vorlag. Den hatte er beim Kampf vor einer Woche in Schwerin liegen lassen – eine wenig bundesligareife Schusseligkeit, über die sich die Velberter vor dem ersten Gong ärgerten. Nach dem Schlussgong konnten sie darüber schmunzeln. Zudem geht der Blick eh nicht zurück, sondern richtet sich gen Westfalen: Auf den Kampf beim Traditionsverein MBR Hamm. Morad Müllenbeck verspricht: „Da geht die Luzie ab!“