Velbert. Die Favorisierte Unioner von Coach Mesut Güngör werden Gäste der SSVg-Reserve nicht unterschätzen. U23-Trainer Aksoy hofft auf einen Punktgewinn.
Zum Velberter Stadtduell kommt es am Sonntag in der Bezirksliga, wenn der SV Union die U 23 der SSVg 02 in Tönisheide empfängt. Geht man von der reinen Tabellensituation aus, sind die Platzherren eindeutig in der Favoritenrolle. Das sieht in jedem Fall auch SSVg-Trainer Murat Aksoy so und daher formuliert er seine Ziele für die Partie sehr bescheiden.
„Wir wollen unseren Verein im Derby gut präsentieren und vielleicht den nächsten Favoriten ärgern. Union hat den Druck und muss gewinnen, wir würden uns schon riesig über einen Punkt freuen.“
„Wir sind nicht in der Pflicht aufzusteigen“
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Das sieht Union-Coach Mesut Güngör jedoch völlig anders. „Wir befinden uns in einem Übergangsjahr und wollen in dieser Saison eine Mannschaft aufbauen. Wir sind nicht in der Pflicht aufzusteigen. Für uns soll dieses Jahr ein Lehrjahr sein“, stellt er klar.
Zudem hat er großen Respekt vor der jungen Truppe des Ortsnachbarn. „Ich habe deren Spiel in der Vorwoche gegen DV Solingen gesehen, da sind sie unter Wert geschlagen worden, auch weil sie ein bisschen Pech mit dem Schiedsrichter hatten. Die Mannschaft spielt einen tollen Fußball, da habe ich mit Freude zugesehen“, lobt er den anstehenden Gegner.
Güngör kennt SSVg-Nachwuchs
Da er vor einiger Zeit selbst die U 19 der SSVg trainiert hat, kennt er einige Akteure noch aus der gemeinsamen Zeit und weiß um deren Stärken. „Da steckt richtig viel Qualität im Kader, zum Beispiel so ein Arber Berbatovci gehört auf keinen Fall in die Bezirksliga“, glaubt er.
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Die Favoritenrolle will er auch nicht annehmen. „In einem Derby gibt es keinen Favoriten. Da sind alle heiß und meist kommt es dann auf die Tagesform an“, glaubt Güngör. Ob Nenad Jeftic (krank), Thomas Held (Bluterguss im Oberschenkel) und Ferhat Ural (Rippenprellung) auflaufen können, wird sich erst kurzfristig entscheiden.
Aksoy setzt auf die richtige Einstellung
Für Aksoy ist in erster Linie die Einstellung entscheidend. „Es wird darauf ankommen, wer bereit ist, mehr zu investieren, um nicht am nächsten Tag als Verlierer durch Velbert zu laufen.“ Zur Veranschaulichung wählt er ein Beispiel aus seiner Zeit als Jugendtrainer bei Schwarz-Weiß Essen. „Wenn wir gegen Rot-Weiss gespielt haben, hatten die sicher mehr Qualität, aber das kann man mit Mentalität ausgleichen.“
Um sich auf den starken Gegner vorzubereiten, ließ er seine Mannschaft am Dienstag ein Testspiel gegen den Oberligisten Sportfreunde Niederwenigern bestreiten, das mit einer 1:6 Niederlage endete.
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Das diente aber auch dazu, einem Neuzugang Spielpraxis zu verschaffen, denn mit Niklas Andersen, der auch schon für Werder Bremen in der Bundesliga zum Einsatz kam und viel höherklassige Erfahrung mitbringt, hat Aksoy einen echten Führungsspieler für seine Auswahl gewinnen können.
„Er ist ja auch erst 31 Jahre alt, hilft uns aber nicht nur als Spieler, sondern auch als Persönlichkeit weiter“, ist der Coach überzeugt. Mit Ivan Prcela steht ihm auch wieder sein erfolgreichster Torschütze (sechs Treffer) zur Verfügung, der zuletzt angeschlagen war. „Wir wollen stabil stehen und lassen Union das Spiel machen. Mal sehen, was dabei herauskommt. Ich glaube, es ist alles möglich“, meint Aksoy.